In diesen Kategorien sind viel strengere Auflagen gegeben, als dies in der gesetzlichen Regelung für Qualitätswein der Fall ist. Diese Kategorisierung ist nicht nur einzigartig in Österreich, sie findet auch in ganz Europa kein zweites Beispiel. Sie ist aber vor allem eine "Orientierungshilfe" für Weinliebhaber, erlaubt sie doch eine Einteilung in drei Klassen gemäß ihrem natürlichen Alkoholgehalt.
Steinfeder
ist die Bezeichnung für trockene Qualitätsweine der Wachau mit einem
natürlichen Alkoholgehalt von maximal 11% Vol. Die Steinfeder steht also für den leichtesten Typus der Wachauer Spitzenweißweine. Der Name selbst kommt vom typischen Steinfedergras (Stipa pinnata), das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Reben, auf den Terrassen der Wachauer Weinberge wächst.
Federspiel
Das sind die klassischen trockenen Weine im Bereich zwischen 11,5% und 12,5% Vol. Alkohol. Selbstverständlich sind auch diese Weine ausnahmslos klassisch trocken vergoren, stellen den Mittelbau der Wachauer Weine dar und zeichnen sich durch ihren fruchtigen
Charakter aus. Der Name Federspiel stammt aus dem Vokabular der Falkenjagd (das Zurückholen des Beizvogels bei der Falkenjagd), eine in früheren Zeiten in der Wachau beliebte Form herrschaftlicher Jagd.
Smaragd
Zweifelsohne die Königsklasse der Wachauer Spitzengewächse. Diese höchste Kategorie beginnt ab 12,5% Vol. Alkohol. 1986 wurde dieser Begriff erstmals verwendet und steht heute für das Beste und Wertvollste, das die Wachau zu bieten hat. Viele Smaragd-Weine zählen heute zu den internationalen Monumenten. Das Mindestmostgewicht beträgt hier 18,2 °KMW, womit klar ist, dass diese Kreszenzen nur in den sonnigsten Rieden der jahrtausendealten Wachauer Terrassenlandschaft gedeihen.
Der Name Smaragd ist auf ein seltenes Reptil zurückzuführen, das sich besonders in der Sonne neben den Rebstöcken an den Wachauer Hängen wohlfühlt: die Smaragd-Eidechse. Alles bei den Smaragd-Weinen gehört zur Champions-League: die Verwendung langer Naturkorken (mind. 49 mm), der Verkauf frühestens ab 1. Mai des auf die Lese folgenden Jahres, das Mindest-Mostgewicht und schließlich die natürliche Konzentration der Weine, die einen einzigartigen Geschmack ermöglicht. (red)