Am 22. Juli ist der Patentschutz für Viagra in Österreich ausgelaufen. Was die Herren der Schöpfung nun erwartet, ist eine regelrechte Flut an- in der Regel kostengünstigeren - Generika. Auch Österreich ist mit dabei. Noch diese Woche kommt Direktan auf den Markt, hergestellt vom steirischen Medikamentenhersteller Gerot Lannach. Interessantes Detail am Rande: Hierbei handelt es sich um die Firma des ehemaligen Wirtschaftsministers Martin Bartenstein.
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Wenn es um eine derartige Goldquelle geht, heißt es: Keine Zeit verlieren! Mit anderen Worten: Am Samstag ist das Patent für Viagra ausgelaufen, am Sonntag liefen bei Gerot Lannach bereits die Produktionsmaschinen heiß und noch diese Woche soll das österreichische Pendant zur kleinen blauen Pille auf dem Markt kommen.
Potenzpille zum Kauen
Direktan basiert, so wie Viagra, auf dem Wirkstoff Silfenafil, so Saskia Novak, Produktmanagerin des Bereichs Urologie bei Gerot Lannach. Der kleine, feine Unterschied zu Viagra liegt also nicht in der Wirkung - logisch, denn sämtliche zugelassenen Generika müssen ja denselben Qualitätskriterien entsprechen -, sondern im Aussehen sowie der Darreichungsform. So präsentiert sich das steirische Produkt als weiße, dreieckige Tablette, die, von einem frischen Minzgeschmack begleitet, im Gegensatz zu der Pfizer-Variante nicht geschluckt, sondern gekaut wird.
Enormer Preisunterschied
Da Direktan verschreibungs- und rezeptpflichtig ist, bleibt dem Patienten der Weg zum Arzt auch künftig nicht erspart. Freuen kann er sich dafür über eine spürbare Kostensenkung. Verkauft wird Direktan in Zwei-, Vier- und Zwölfstückpackungen zu 25, 50 oder 100 Milligramm. Der unverbindliche Verkaufspreis reicht laut Österreichischem Apotheker-Verlag von 10,90 Euro (4 Stück zu je 25 Milligramm) bis 106 Euro (12 Stück zu je 100 Milligramm). Zum Vergleich: Eine Vierstückpackung Viagra zu 25 Milligramm kostet rund 56 Euro. Die Zwölfstückpackung mit 100 Milligramm kommt bereits auf 221,90 Euro.
Noch diese Woche auf dem Markt
Zur Zeit durchläuft Direktan die letzte Qualitätssicherungen. "Wir warten noch auf die interne Freigabe", so Novak. Es kann sich also nur mehr um Tage handeln, bis der preisgünstigen Alternative zu Viagra Tür und Tor in unsere Apotheken geöffnet wird.