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Taschengeld: Wieviel Geld für welches Alter

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Taschendgeld für Kinder

©Elke Mayr
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Eltern sind zwar gesetzlich nicht dazu verpflichtet, den Kindern Geld bereitzustellen. Doch aus erzieherischer Sicht kann es dennoch sinnvoll sein, eine Vereinbarung über Taschengeld zu treffen. Plus: Taschengeldtabelle: empfohlene Höhe pro Alter.

Wenn es um Taschengeld geht, gibt es viele Fragen: Ab wann? Wie viel? Wofür? Mit welchen Bedingungen? Vorweg: Die Höhe des Taschengeldes ist nicht der alleinige entscheidende Faktor. Wichtiger erachten Kinder- und Jugendforscher die Tatsache, dass der Nachwuchs unaufgefordert in regelmäßigen Abständen eine kleine Summe Geld von den Eltern erhält, welche unabhängig von ihrem Verhalten ausgezahlt wird und über die das Kind autonom verfügen darf.

Der Zweck: So können Mädchen und Jungen bereits im jungen Alter lernen, mit Geld umzugehen. Unerlässlich ist aber, dass Eltern mit ihren Kindern offen über die finanzielle Situation in der Familie sprechen und so auch die Höhe des Taschengeldes erläutern. Darüber hinaus ist es unabdingbar, dass das Taschengeld von den Mädchen und Jungen frei von Bewertungen ausgegeben werden darf. Die meisten jüngeren Kinder lassen einen Großteil des Taschengeldes für Süßigkeiten, Spielsachen oder Zeitschriften liegen, mit zunehmendem Alter stehen auch Fast Food, Computerspiele oder Kleidung ganz oben auf der Investitionsliste.

Was ist Taschengeld?

Für Kinder gibt es nur drei Möglichkeiten, um an Geld zu gelangen: sie bekommen etwas geschenkt, sie verdienen es sich oder sie erhalten Taschengeld. Da Geldgeschenke schwer planbar sind und Arbeit unter 13 Jahren verboten ist, stellt vor allem für jüngere Kinder das Taschengeld die einzige Option dar.

Taschengeld ist also die regelmäßige Zahlung eines vorab festgelegten Geldbetrages, welche nicht oder nur teilweise an Bedingungen geknüpft ist. Einen gesetzlichen Anspruch auf Taschengeld haben Kinder allerdings nicht.

Wozu Taschengeld?

Kinder, die Taschengeld erhalten, erlangen bereits früh ein grundlegendes Wissen über Finanzen, Verantwortung und Konsum. Indem die Jungen und Mädchen ihr eigenes Geld verwalten dürfen, lernen sie ihre Bedürfnisse kennen, aber auch ihre Impulse zu kontrollieren. Sie sind dann auch später in der Lage, für größere Ausgaben zu sparen und wichtige Konsumgüter von unwichtigen zu unterscheiden.

Außerdem kommen Kinder mit dem eigenen Geld der Autonomie ein Stück weit näher, denn sie sind nicht mehr in jeder Hinsicht abhängig von der Zustimmung der Eltern. Indem sie Prioritäten setzen und eigene Kaufentscheidungen treffen, können sie lernen, selbständig zu agieren.

Ist das Taschengeld an bestimmte Arbeiten geknüpft, so verstehen Kinder zudem früh den Zusammenhang zwischen Arbeit und Bezahlung. Für die Jungen und Mädchen wird es selbstverständlich, dass Geld nicht einfach da ist sondern verdient werden muss. Wenn die Kinder dann später Mini-Jobs wahrnehmen, sind sie bereits gut vorbereitet.

Mögliche Nachteile von Taschengeld

Wird Taschengeld nur bedingungslos gewährt, kann es passieren, dass die Kinder ein Berechtigungsgefühl entwickeln und in Forderungshaltung gehen. Forscher beobachten dieses Phänomen besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen, die ohne Forderungen über hohe Summen verwalten können oder auf Nachfrage immer neue Bezuschussungen erhalten.

Ist das Taschengeld hingegen ausschließlich an die Erledigung von Haushalts- oder Gartenaufgaben geknüpft, kann das dazu führen, dass Kinder die Bedeutung der gegenseitigen Unterstützung und Hilfe innerhalb einer Familie falsch interpretieren. Viele Kinder und Jugendliche erwarten dann für jeden Handgriff eine Bezahlung, selbst wenn es sich um alltägliche Dinge handelt.

Falls Kinder und Jugendliche kein Sparziel haben, kann es sein, dass sie die Aufgaben, welche an das Taschengeld geknüpft sind, nicht erfüllen.

Zudem ist die Verbindung von Taschengeld und Bildungsleistung nicht vorteilig, weil bei dieser Form weder der Arbeitsaufwand noch das Lernpensum berücksichtigt werden.

In großen Familien kann sich die Auszahlung von Taschengeld für jedes Kind durchaus auch auf die finanzielle Situation auswirken und manchmal zum Streitthema werden.

Auch interessant:

Taschengeld-Höhe: Wie viel Taschengeld ist sinnvoll? [Tabelle]

Alle Eltern können selbst entscheiden, wie viel Taschengeld sie ihren Kindern auszahlen wollen. Die Höhe richtet sich natürlich nach dem Einkommen der Eltern, aber auch danach, welche Dinge von Kindern selbst bezahlt werden müssen und welche Ausgaben weiterhin von den Eltern übernommen werden.

Am besten ist es, die Höhe des Taschengeldes altersgemäß zu staffeln. Die folgende Liste ist eine Empfehlung basierend auf einer Expertise des Deutschen Jugendinstitutes und soll der groben Orientierung dienen:

Alter Kind

Taschengeld pro Woche

unter 6 Jahre

0,50 bis 1 Euro

6 Jahre

1,00 bis 1,50 Euro

7 Jahre

1,50 bis 2,00 Euro

8 Jahre

2,00 bis 2,50 Euro

9 Jahre

2,50 bis 3,00 Euro

Bis zu einem Alter von etwa 9 oder 10 Jahren ist der Zeitraum von einem Monat für Kinder nicht überschaubar. Deshalb sollte die Auszahlung wöchentlich an einem festen Tag erfolgen. Ab der weiterführenden Schule können Eltern dann das Taschengeld auch monatlich auszahlen.

Alter Kind

Taschengeld pro Monat

10 Jahre

16,00 bis 18,50 Euro

11 Jahre

18,50 bis 21,00 Euro

12 Jahre

21,00 bis 23,50 Euro

13 Jahre

23,50 bis 26,00 Euro

14 Jahre

26,00 bis 31,00 Euro

15 Jahre

31,00 bis 39,00 Euro

16 Jahre

39,00 bis 47,00 Euro

17 Jahre

47,00 bis 63,00 Euro

Bis wann Kindern Taschengeld bezahlen?

Ab Beginn der Ausbildung, spätestens jedoch ab der Volljährigkeit können Eltern die Taschengeldzahlung einstellen. Denn dann sollte der Nachwuchs in der Lage sein, mit dem Gehalt bzw. dem Kindergeld oder BAföG auszukommen.

Taschengeld-Auszahlung: Form und Intervalle

Es keine allgemeingültigen Empfehlungen für die richtige Form der Taschengeld-Auszahlung. Dennoch sind sich Kinder- und Jugendforscher einig, dass bei Auszahlung von Taschengeld auch bestimmte Regeln eingehalten werden sollten.

Dazu gehört beispielsweise, dass das Geld nicht zu 100 % bedingungslos aber auch nicht vollkommen abhängig ausgezahlt wird. Jede Familie kann für sich die richtige Mischung finden. Darüber hinaus sollten Eltern immer das Alter ihrer Kinder im Auge behalten.

Zudem gibt es umso weniger Streit in den Familien, je klarer alle Regeln in Bezug auf die Taschengeld-Auszahlung sind. Schon die Jüngsten werden damit rasch lernen, dass Quengeln und Betteln nicht zum Ziel führt, sondern Selbstkontrolle und Sparen.

Darüber hinaus sollten Eltern sogenannte Provisionsaufgaben vom Taschengeld trennen. Dadurch lernen Kinder früh, dass sie zu erledigende Dinge selbst erkennen, Lösungen vorschlagen und für die Erledigung bezahlt werden. Das kann vor allem dann motivierend sein, wenn das Sparen des Taschengeldes für eine große Investition einfach sehr lange dauert.

Zu den Auszahlungsintervallen von Taschengeld: Jüngere Kinder sollten wöchentliche Auszahlungen erhalten, ab etwa 10 Jahre kann auf monatliche Auszahlung umgestellt werden. Ab diesem Alter können Kinder nach und nach lernen, ihr Geld auch über längere Intervalle einzuteilen.

Neben Taschengeld: Budgetgeld

Neben dem Taschengeld gibt es auch immer wieder Empfehlungen für sogenanntes Budgetgeld. Eine festgelegte Summe sollte gleichzeitig zum Taschengeld eingesetzt werden, um einerseits den Kindern einen Einblick in die Kosten des täglichen Lebens zu gewähren und andererseits gewisse Bereiche finanziell abzudecken.

Erst so verstehen Kinder und Jugendliche, welche Dinge für den Alltag angeschafft werden sollten, um ein normales Leben führen zu können und wie viel diese kosten. Mit dem Budgetgeld können die Jugendlichen beispielsweise Klamotten, Schuhe, Schulmaterial, Handy und Güter für die Körperpflege kaufen.

Das Budgetgeld eignet sich für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren und sollte in Höhe gestaffelt werden wie das Taschengeld auch. Es wird dann wie das Taschengeld monatlich gewährt. Viele Eltern beginnen meist mit ein oder zwei Bereichen und erweitern dann das Budgetgeld jedes Jahr.

Die folgende Tabelle gibt eine grobe Orientierung für das Budgetgeld:

Budgetgeld für

ungefährer Betrag pro Monat

Kleidung und Schuhe

30,00 bis 50,00 Euro

Essen und Trinken außer Haus

20,00 bis 30,00 Euro

Mobilität

15,00 bis 20,00 Euro

Handy

10,00 bis 20,00 Euro

Schulmaterial

5,00 bis 10,00 Euro

Körperpflege

5,00 bis 10,00 Euro

Wenn das Geld nicht reicht?

Kinder, die ihr Taschengeld aufbessern wollen, können von den Eltern bei diesem Wunsch unterstützt werden, wenn die psychische und physische Gesundheit dadurch nicht gefährdet ist und die schulischen Aufgaben nicht vernachlässigt werden.

Zudem sind auch die gesetzlichen Vorgaben zu beachten:

  • Kinder unter 13 Jahren haben ein generelles Beschäftigungsverbot

  • Kinder ab 13 Jahren dürfen kleine Beschäftigungen übernehmen, z. B. Zeitung austragen oder bei Sportveranstaltungen helfen

  • Kinder zwischen 13 und 15 Jahren dürfen zudem innerhalb der Familie kleine Tätigkeiten gegen Entgelt erledigen. Dazu gehören Nachhilfe, Tiere versorgen, Einkäufe erledigen, usw.

  • Jugendliche ab 15 Jahren dürfen bezahlte Nebenjobs annehmen, wenn diese weniger als 8 Stunden täglich dauern, beispielsweise Nachhilfe, Babysitting, Musikunterricht, Inventurhilfe, …

Fazit

Die Vorteile von Taschengeld und auch von Budgetgeld liegen klar auf der Hand: So haben Kinder, die schon früh über eigenes Geld verfügen konnten, als Erwachsene einen besseren Bezug zu Finanzen, können Impulse besser kontrollieren, sparen länger und haben einen geschulten Blick für wichtige und unwichtige Konsumgüter.

Die Höhe des Taschengelds sowie auch die Auszahlungsintervalle müssen allerdings altersgerecht angepasst werden, um diesen Effekt erzielen zu können.

Erziehung

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