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Wein aus dem Supermarkt:So wählt man richtig aus [8 Tipps]

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9 min
©Bild: kaband/Shutterstock
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Nicht nur in Zeiten von Corona ist Wein aus dem Supermarkt für viele eine logische Bezugsquelle. Mit steigender Auswahl stellt sich für weniger geübte Weinkenner jedoch die Frage: Wie findet man den richtigen? Wir haben bei Österreich Wein nachgefragt und 8 grundlegende Tipps zum Kauf im Supermarkt zusammengefasst.


Welche Rolle spielt der Jahrgang eines Weins

Ob ein älterer oder jüngerer Jahrgang „besser“ ist, ist generell eine Sache der subjektiven Vorlieben und Suchkriterien. Wichtig ist, dass sich nicht jeder Wein zur längeren Lagerung empfiehlt. Leichte Weine im Einstiegspreissegment sind generell eher für den baldigen Genuss gedacht und werden mit dem Alter kaum besser. Ansonsten lässt sich sagen, dass jüngere Weine gemeinhin frischer und fruchtiger schmecken, während gut gereifte Weine zusätzliche Aromen und ein runderes Mundgefühl entwickeln, im Allgemeinen also mehr Tiefe und Komplexität aufweisen.

Ein sehr wesentlicher Punkt beim Thema Wein ist auch, dass jeder Jahrgang einen großen Einfluss auf das Endprodukt hat. Daher werden Jahrgänge aufgrund der Witterung und daraus resultierenden Vor- oder Nachteilen im Weingarten als unterschiedlich gut beurteilt. Auf der Website von Österreich Wein finden sich Bewertungen für Österreich bis ins Jahr 1992 zurück. Solche Tabellen können einen ersten Eindruck vermitteln, wie der Wein im Vergleich zu anderen Jahrgängen einzuschätzen ist.


Gibt es einen Richtwert, was guter Wein kosten sollte?Ab welcher Preisregion zahlt man unverhältnismäßig mehr für nur minimal besseren Wein?

Auch hier muss man grundsätzlich sagen: Das ist sehr subjektiv und hängt stark von den einzelnen Geschmacksvorlieben ab.

Generell gilt, dass Wein für die niedrigsten Preissegmente in einer stark industrialisierten Art und Weise produziert werden muss. Durch die Kleinstrukturiertheit der Weinwirtschaft in Österreich liefern unsere Winzer daher Weine ab einem gewissen Mindestpreis. Bereits ab vier bis fünf Euro bieten sie sehr gute Qualitäten an, und spätestens ab dem Mittelpreissegment (rund um 10 Euro) liegen sie international im Spitzenfeld, was das Preis-Genuss-Verhältnis angeht.

Unbedingt bedenken muss man in diesem Zusammenhang, dass unterschiedliche Weinbaugebiete einen unterschiedlich hohen – händischen – Arbeitsaufwand erfordern: Je hügeliger, steiler und enger es in den Weingärten wird, desto mehr händische Arbeit muss der Winzer im Weingarten leisten. Sprich: Die Kosten für den Wein steigen, weil in monatelanger Handarbeit ein sehr wertvolles Produkt entstanden ist.


Wieviel Wert sollte man auf sichtbare Auszeichnungen auf der Weinflasche legen?

Auszeichnungen können ein guter erster Anhaltspunkt für die Weinauswahl sein. Mittlerweile gibt es sehr viele Siegel, die auf Weinflaschen prangen, doch mit am verlässlichsten ist das des SALON Österreich Wein. Seit über dreißig Jahren gilt er als der härteste Weinwettbewerb Österreichs. Die in mehreren Kategorien ausgezeichneten Weine durchlaufen mehrere Blindverkostungsrunden, bis sie sich „SALON Wein“ nennen und das entsprechende Pickerl auf der Flasche tragen dürfen.


Kann man bei einem prämierten Wein davon ausgehen, dass die anderen Weine im Angebot desselben Weinbauers von ähnlich hoher Qualität sind?

Grundsätzlich lässt sich sicher sagen, dass ein Winzer, dessen Wein prämiert wurde, augenscheinlich ein hohes Qualitätsbewusstsein an den Tag legt – und das gilt im Normalfall für all seine Weine. Dennoch lässt sich natürlich ein prämierter 15-Euro-Wein schwer mit einem Einstiegswein um 5 Euro vergleichen, auch wenn er vom selben Winzer stammt.


Gibt es eine Länderherkunft, der man grundsätzlich eher skeptisch gegenüberstehen sollte?

Generell kann man sagen, dass der Qualitätsanspruch beim Wein steigt, je enger die Herkunft des Weins wird. Sprich: Wenn auf einem Wein „Wein aus der EU“ steht, weiß man, dass der Wein aus Ländern der Europäischen Union stammt – aber nicht viel mehr. Hat man einen Qualitätswein aus Österreich in der Hand, den man an der rotweißroten Flagge auf dem Flaschenverschluss erkennt, stammt der Wein zu 100 % aus Österreich. Steht „DAC“ auf dem Etikett, ist es ein gesetzlich geschützter, besonders herkunftstypischer Qualitätswein aus einem spezifischen österreichischen Weinbaugebiet.

Und stammt der Wein aus der kleinstmöglichen geografischen Herkunft, nämlich aus einer einzelnen Weinbaulage, steht „Ried“ vor dem Lagennamen auf dem Etikett. Der Wein nimmt hier eine löbliche Vorreiterstellung ein: Kaum ein anderes landwirtschaftliches Produkt geht bei seinem Herkunftsschutz so weit in die Tiefe und kommuniziert die jeweilige Herkunft so klar auf dem Etikett.


Sind Weine mit Schraubverschluss minderwertiger als Weine mit Korkverschluss?

Nein. Mittlerweile setzen auch Spitzen-Winzer auf Schraubverschluss, wenn es ihnen passend erscheint. Welche Verschlussart für den Wein besser ist, ist auch unter Weinexperten heiß diskutiert, aber nicht klar zu beantworten – beide haben ihre Vor- und Nachteile. Der bekannte und gefürchtete Korkfehler kann bei Schraubverschlüssen naturgemäß ausgeschlossen werden, das Risiko wurde aber auch bei Naturkork durch diverse neue Herstellungsmethoden im Vergleich zu früher deutlich reduziert. Welchen Verschluss der Winzer wählt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie etwa den Kosten, der Tradition, dem Image, das vermittelt werden soll.


Gibt es eine Art „Allrounder“ unter den Weinen, den man noch am ehesten zu allen Speisen trinken kann?

Weine aus Österreich sind generell sehr gute Speisenbegleiter. Das liegt daran, dass sie meist einen goldenen Mittelweg zwischen Kraft und Leichtigkeit finden und somit Gerichte nicht übertönen, sondern wunderbar begleiten können. Innerhalb der österreichischen Rebsortenvielfalt kann man den Grünen Veltliner noch einmal hervorheben: Er ist ein wahrer Allrounder und in Spielarten von klassisch-frisch mit pfeffriger Note bis hin zu kräftig und vollmundig oder sogar süß erhältlich.


Als Alternative zum Supermarkt: Ist Online-Kauf auch eine Option?

Der Online-Kauf von Wein hat jenen Vorteil, dass meist eine kleine Beschreibung des Weins sofort ersichtlich ist oder auch Empfehlungen à la „andere Kunden kauften auch …“. Das kann bei der Auswahl helfen. Online findet der Weingenießer in Summe ein sehr großes und breites Angebot an Weinen. Wenn er also im Supermarkt nicht fündig wird, erweitert der Online-Handel seine Einkaufsmöglichkeiten.

Für den spontanen Weinkauf fürs Abendessen ist der Online-Kauf natürlich weniger geeignet. Ein Tipp: Steht man bereits vorm Supermarktregal, man hat eine Flasche Wein in der Hand und weiß nicht, was man erwarten darf, empfiehlt es sich, etwa auf der Website des Winzers direkt nach dem Wein zu suchen und die dortige Beschreibung zu Rate zu ziehen.

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