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Sex zwischen Himmel und Erde

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Eine Frau und ein Mann küssen sich.

©iStockphoto.com/Cecilie_Arcurs
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Im „Mile High Club“ kann nur Mitglied sein, wer schon einmal Sex – jetzt bitte festschnallen: in einem Flugzeug hatte. Wichtig: Die Maschine musste währenddessen in der Luft sein. Dass Sex an ungewöhnlichen Orten für viele der ultimative Kick fürs Liebesleben ist, mag zunächst verblüffen.

Schon von Liebestourismus im Weltall gehört“? Laut Forschung gewinnt die außerirdische menschliche Fortpflanzung zwar noch nicht aktuell, aber langfristig durchaus an Bedeutung. Will doch der Mensch seinen Lebensraum erweitern und irgendwann eine auf anderen Planeten lokalisierte Spezies sein. Die Motive für außerirdische Romantik-Reisen im All sind von jenen herkömmlicher Astronautinnen und Astronauten grundverschieden. Und ganz so einfach ist das nicht mit der galaktischen Verschmelzung von Liebenden. Denn nach der Empfängnis im Universum könnte es bei dem sich entwickelnden Kind zu Anomalien kommen, wo raus rechtliche Konsequenzen für die Anbieter von Weltraumflügen entstehen würden. Grund genug, hier unerwünschte Folgewirkungen von Sex unter buchstäblich himmlischen Bedingungen gründlich abzuwägen.

Zurück auf den Boden der Tatsachen: Franks Potenz ist ihm nur dann gut genug, wenn er es mit seiner Frau nicht im Schlafzimmer, sondern an ungewöhnlichen Orten macht. Es müssen für ihn nicht immer Aufzüge, Umkleiden oder Flugzeugtoiletten sein. Aber bloß nicht im Bett! Dort erfolgt seine Ejakulation verfrüht, weshalb sich seiner Meinung nach keine Sucht, aber Vorliebe für Sex an ungewöhnlichen Orten entwickelte. Bevorzugt will Frank Marie an Orten, die unaufgeregt und all täglich sind, wie etwa Marie auf dem Küchentisch lieben, in Parks, im Wald oder auf der Terrasse. Es gehe ihm dabei nicht um den Thrill, erwischt werden zu können, sondern nur um die Umwidmung der Bedeutung von Lokalitäten.

Und hier häufige Motive für Sex an ungewöhnlichen Orten:

1. Regelbruch. Auch wenn Routinen Halt und Sicherheit geben, beim Sex hört sich diese Fast-schon-Devise auf. Und braucht es manchmal den Knalleffekt der Verlagerung des Liebeslebens an einen ganz anderen Ort. Schon entstehen dort wieder das lang vermisste Kribbeln, die angenehme innere Spannung und das, was sich als erotische Wollust einfach gut anfühlt.

2. Abenteuereffekt. Na klar hat es was von Abenteuer, wenn es unter freiem Himmel zu Sex kommt und Wettereinflüsse, der Wind, das Gras, taktile und olfaktorische Wahrnehmung mitspielen.

3. Überraschungseffekt. Die Tagesstruktur wird gesprengt, wenn an ungewöhnlichen Locations vollkommen unerwartet die Liebe ins Spiel kommt. Und das allein schon aphrodisisch wirken kann. Und es bereitet den Akt im Schlafzimmer vor, wenn nicht gleich alles, aber zumindest Küsse und Zärtlichkeiten auf dem Heimweg vom Restaurant oder auf Wanderwegen beziehungsweise mit Sichtschutz im Gebüsch möglich sind.

4. Fokussierung. Haben Sie Sex im Wald, sind Sie schon deshalb fokussierter, weil Menschen des Weges kommen könnten oder Ameisen sowie anderes Getier. Man ist wachsam und konzentriert: Wer will schon kurz vor dem sexuellen Abschuss einem Braunbären oder Hirschen gegenüberstehen?

5. Humor. Auch Humor und Selbstironie können Lust steigernd wirken, weil sie die Leichtigkeit zurückbringen, die im Laufe einer langjährigen Partnerschaft oft verebbt. Man muss nicht den Punkt mit dem Wald, den Ameisen und dem Braunbären unbedingt im Rohformat realisieren, sondern lieber romantisch mit Campingmatten und diversen Accessoires, die das Liebesleben im Freien umrahmen.

6. Liebesmarker. Wer wie Frank gern in anderen Räumen als im Schlafzimmer Sex hat, zieht förmlich eine erotische Spur durch den Wohnraum. So erhält der Küchentisch einen anderen Impact, was freilich nicht jedes Paares Ding sein kann. Wichtig ist, den richtigen Zeitpunkt zu finden (wenn die Kinder bei Oma und Opa sind) und dann alles wieder zu säubern und hygienisch zu halten. Im Grunde gibt es keinen fixen Ort für die Liebe. Sondern sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, sollen, können und dürfen sich Menschen aus probieren und entdecken. Sie dürfen erkunden, welche Umgebung sie erotisch inspiriert. Ein Ortswechsel beziehungsweise eine neue Umrahmung – ein Reframing des Liebeslebens – kann zwischen Himmel und Erde Wunder wirken.

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