Zwei Jahre nach dem dramatischen Unfall bei "Wetten, dass..?" spricht der Wettkandidat erstmals über sein Leben als Invalide und darüber, wie er mit dem Verlust seiner Sexualität umgeht.
Am 4. Dezember 2010 veränderte sich das Leben von Samuel Koch grundlegend und das vor Millionen Fernsehzuschauern. Damals stürzte er bei seiner Wette in der TV-Show "Wetten, dass..?" und musste auf die Intensivstation gebracht werden. Er rang um sein Leben - und gewann den Kampf. Doch schnell war klar, dass er querschnittsgelähmt bleiben würde. Erst Ende 2011 durfte er nach diversen Therapien nach Hause zurückkehren. Nun sprach er erstmals in einem Interview mit dem "Spiegel" über sein Leben als Behinderter.
Mitgefühl erwünscht
Seit April 2012 studiert Samuel Koch wieder. Er macht die Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover, was ihm viel Kraft und Lebensenergie gibt. Außerdem halte er gerne in der Nähe der gewohnten Menschen auf. Was der 22-Jährige dabei allerdings gar nicht mag, ist Mitleid. "Das bringt niemandem etwas. Besser ist Mitgefühl", wünscht sich der Student.
Küssen statt Hände schütteln
Mitgefühl ist auch so ein Thema, das bei der Begrüßung oft fehlen würde. Nicht selten würden ihm die Leute die Hand ins Gesicht strecken - und dort lassen, bis sie draufkommen, dass er diese nicht schütteln könne. Dann ist Koch am Zug, der dann oft, um das Eis zu brechen ein Witzchen auf den Lippen hat, wie zum Beispiel "Küssen erwünscht". Denn Küssen und Umarmen würden ihm am Leben halten.
Verlorene Sexualität sieht er pragmatisch
Doch mehr als Küssen gibt es für Samuel Koch leider nicht mehr. Durch seine Behinderung ist auch seine Sexualität für immer verloren gegangen. Doch selbst diese Tatsache nimmt Koch mit einem positiven Aspekt auf und zeigt wiederum seine Lebensfreude. Er sehe das pragmatisch, so der 22-Jährige im Interview. Auch schon vor dem Unfall habe er sämtlichen Liebschaften entsagt und wollte nur auf die richtige Frau warten. Die Tatsache der verlorenen Sexualität mache dies nur einfacher.
Hoffnung pur also im ganzen Leben des Invaliden. Ein schönes Beispiel, das er mit seinen erst 22 Jahren nach diesem tragischen Unfall für Menschen mit ähnlichem Schicksal abgibt.