Zugegeben: Es geht in dieser Kolumne nicht nur um Russen, sondern auch um Ukrainer. Und es geht nicht um ein Haus, sondern um zwei. Die stehen aber nebeneinander in bester Wiener Innenstadtlage, sehen ziemlich ähnlich aus und gehören - über Firmen - Ex-Magna-Chef Siegfried Wolf. Der ist in Osteuropa bestens vernetzt. Und das widerspiegelt auch der Personenkreis, der in den Häusern ein und aus geht.
Gemeldet ist dort etwa Tatjana Jumaschewa, die Tochter des früheren russischen Präsidenten Boris Jelzin, mit ihrem Mann. Sie erhielten, wie News 2013 berichtete, nicht zuletzt mit Unterstützung von Magna die österreichische Staatsbürgerschaft. Jumaschewas Mann ist Schwiegervater des Oligarchen Oleg Deripaska und soll einst in den Versuch einer Opel-Übernahme durch Magna und Deripaskas Firma Basic Element involviert gewesen sein. Das klappte nicht. Nun gehört Opel der französischen Konkurrenz.
Doch zurück nach Wien: Laut "Kurier“ hat die Firma des ukrainischen Oligarchen Dmytro Firtasch ihren Sitz in bewusste Straße verlegt. Tatsächlich soll Firtasch, der Vorwürfe in Zusammenhang mit zwei gegen ihn laufenden Auslieferungsverfahren bestreitet, in einem der Wolf-Häuser gesichtet worden sein. Und im zweiten Haus soll ein syrisch-ukrainischer Geschäftsmann namens Hares Y. ein und aus gehen. Bald nicht mehr. Nach zwei Wochen Haft wird er sich den spanischen Behörden stellen, die in der Causa Firtasch auch seine Auslieferung fordern. Er bestreitet alle Vorwürfe.
Hares Y. ist eine große Nummer. Eine österreichische Firma in seinem Umfeld ging kürzlich pleite. Laut "Kurier“ fordert die Finanz nach einer Steuerprüfung rund sieben Millionen Euro. News-Informationen zufolge werden die österreichischen Steuerzahler wohl nicht viel davon sehen. Zuletzt soll - laut Aktenstand - die Kasse leer gewesen sein. Dabei soll über die Firma einst indirekt eine Kreditabdeckung in der Ukraine über zwölf Millionen Euro zugunsten von Y. erfolgt sein. Sein Bruder zahlte 446.000 Euro für eine Wohnung in Dubai an, was als Forderung in der Bilanz landete. Und aus einem zypriotischen Firmenverkauf soll das Unternehmen zehn Millionen Euro Gewinn gemacht, aber nicht versteuert haben. Inwieweit Y. selbst diesbezüglich direkt aktiv war, ist nicht bekannt.
Klar ist jedoch: Nicht nur die Wolf-Häuser, Wien insgesamt ist längst zur Spielwiese schwerreicher osteuropäischer Geschäftsleute geworden. Und die machen Geschäfte eben mitunter nach ihren Regeln.