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Die musikalische Karriere begann für den aus Gries im Pinzgau stammenden Newcomer mit der Blockflöte. "Ziemlich früh", wie er sagt, wechselte er ans Schlagzeug. Den ersten Auftritt hatte er mit acht Jahren mit der Band seiner Geschwister. Mittlerweile besaß er auch schon eine Gitarre. Im Alter von zehn Jahren kam Klavierunterricht dazu. 2019 beeindruckte Elias solo mit einem selbst geschriebenen Song die Jury bei einem "Falco Goes To School"-Wettbewerb. Dann ging es Schlag auf Schlag zum ersten Hit.
Auf "Situationship" folgte "wiederliebst", beide Songs sind Teil der EP "Wachstumsschmerz". Was die Erwartungen betrifft, ist Elias ganz ehrlich: "Es ist schon eine Drucksituation, weil die erste Single bisher mit Abstand am erfolgreichsten war. Man kennt ja das One-Hit-Wonder-Phänomen, man hat natürlich Angst, dass man da reinfällt. Aber die Songs sind stark", gibt sich der Musiker überzeugt. Das untermauert er mit einem kurzen Auftritt solo an den Tasten.
Die aktuelle Single "Hals über Kopf" dreht sich wieder um die Liebe. "Musiker schreiben tendenziell eher Liebessongs", schmunzelt Elias. "Es gibt aber auch andere Themen, die wichtig sind. Die müssen auch angesprochen werden - vor allem jetzt gerade, wo es so zugeht in der Politik."
So behandelt der Titelsong "Wachstumsschmerz" das Älterwerden, den Übergang in die Eigenständigkeit und den Umzug in die Großstadt. "Ich musste erst einmal kochen lernen", scherzt Elias beim Auftritt. Ernsthafter im APA-Interview: "Beim Erwachsenwerden kommen durchaus Ängste auf. Man war gerade noch zehn, plötzlich ist man 20. Das geht so schnell. Das ist richtig verrückt. Ich glaube, dieses Gefühl kennen viele." Einen Tipp hat der Sänger parat: "Es ist wichtig, dass man sich beim Älterwerden einen kleinen Kindheitsteil beibehält."
Viel gelernt hat Jacob Elias bei diversen Songwritingsessions: "Am Anfang war es eine Überwindung, mit anderen kreativ zu sein. Da habe ich mich erst ein wenig durchsetzen müssen. Mittlerweile hatte ich viele Sessions mit verschiedenen Leuten - und die wissen längst, dass sich der Jacob mal ans Klavier setzt und herumprobiert. Oder einen Synthsound spielt. Ganz oft komme ich mit Ideen ins Studio, an denen wir dann feilen." Denn die persönliche Note soll man heraushören - und das tut man.
Als "Ö3-Pop mit Anspruch" könnte man seine bisherige Arbeit beschreiben. Elias nickt zustimmend: "Das ist mir voll wichtig, die Songs sollen nicht zu glatt sein. Sie sollen Wiedererkennungswert haben, aber auch Ecken und Kanten." Daran will er weiter arbeiten, denn auch wenn er mit seiner EP voll zufrieden ist, sei er "noch nicht ganz da angekommen", wo er hinwolle.
(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)
(S E R V I C E - www.instagram.com/jacobelias.musik)
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