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Parov Stelar: "Heimat kann auch Musik und Malen sein"

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Parov Stelar

©Tanja Schalling
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Als King of Electroswing wurde Parov Stelar zum Weltstar. Wenn der Mühlviertler nach elf Jahren auf Mallorca über seine Rückkehr nach Oberösterreich spricht, bekommen Grant und Vogelzwitschern neuen Stellenwert. Heimat findet der Künstler zu Hause in den kleinen Dingen und als Vater. Die Nervosität ist vor dem Heimspiel in Linz größer als vor einem Konzert in New York.

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Was finden Sie hier in Linz am Pöstlingberg, was Ihnen auf Mallorca gefehlt hat?

Parov Stelar

Heimat und Urvertrauen. Das liegt in den kleinen, unbewussten Dingen, die dich im Kindesalter prägen, Gerüche und Geräusche. Heute in der Früh bin ich vor dem Haus gestanden. Es hat geregnet. Ein Vogel hat gezwitschert. So ein Moment erinnert mich auf einer reinen Gefühlsebene an eine Art von Beschütztheit.

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Sie sind nahe Ihres neuen Domizils aufgewachsen. Wie war diese Kindheit und Jugend in Linz?

Parov Stelar

Stimmt, das war nur ungefähr zwei Kilometer von hier. Heute stehen dort Häuser, damals war es pure Wildnis. Ein Gefühl, als wären die Kelten gerade erst aus dem Wald gekommen. Das war großartig, eine sehr glückliche Kindheit. Ich bin mit Pfeil und Bogen und Messern durch den Wald gestapft. Das wäre heute undenkbar. Heute denkst du als Vater: "Um Gottes willen, leg das Buttermesser weg, da sind womöglich rechtsdrehende Milchsäurebakterien drauf!" Die Zeit im Gymnasium war eher schwierig. Natürlich hat mich die innovative, elektronische Szene in Linz geprägt und mit auf den Weg gebracht. Ich erinnere mich noch an das letzte Punk-Konzert im alten Café Landgraf. Die Szene war cool und überschaubar. Wien wäre mir zu groß gewesen.

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War die Überschaubarkeit etwas Wichtiges an diesem Freiheitsgefühl?

Parov Stelar

In der Nachschau fällt natürlich auf, dass die Politik diese Plätze, wo wir uns frei gefühlt haben, planmäßig geschaffen hat. Aber das hat mein Gefühl damals nicht beeinträchtigt. Ich habe danach in Berlin und in Linz Kunst studiert, und gerade in Linz war das eine tolle Erfahrung mit vielen spannenden Gastprofessoren. Ich habe in einer überschaubaren Stadt einen Hauch Internationalität inhalieren dürfen.

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Was macht die Rückkehr in die Heimat mit dem Selbstbild? Nehmen Sie sich zuhause im Umgang mit den Menschen hier anders wahr?

Parov Stelar

Ein bisschen ist da ein Gefühl, dass ich nicht als der zurückgekehrt bin, als der ich gegangen bin. Es ist sehr viel passiert in den letzten elf Jahren. Manchmal fühlt es sich an, als wäre der Markus fortgegangen, und bei der Heimkehr ist Parov zugewunken worden. Das ist vielleicht logisch, für mich bleibt es befremdlich.

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Wie haben Sie sich und das Leben umgekehrt auf Mallorca empfunden?

Parov Stelar

Du hast dort natürlich nach so langer Zeit auch deinen Bekanntenkreis und scherzt mit der Kassiererin beim Supermarkt. Aber du wirst nie ein Mallorquiner sein, das spürst du. Das haben mir Menschen bestätigt, die seit 40 Jahren dort leben. In der DNA der Mallorquiner liegt das Wissen, dass sie seit Jahrtausenden erobert werden. Wenn ein Eroberer geht, kommt der nächste. Daraus haben sie eine Haltung entwickelt, nach der sie die Ankömmlinge machen lassen und untereinander ihre Gemeinschaft bewahren. So hat es mir mein mallorquinischer Nachbar erklärt. Das finde ich sehr nachvollziehbar und richtig, denn es muss erschreckend sein, wenn die ganze Welt auf deine Insel kommt und alles aufkauft.

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Seit 20 Jahren ist er der King des Electroswing. Den nächsten großen Auftritt hat Parov Stelar beim Lido Sounds-Festival in seiner Heimatstadt Linz

© IMAGO/HMB-Media
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Laut Klischee gibt es typisch oberösterreichische Eigenschaften, wie stur und sehr direkt zu sein. Finden Sie sich darin wieder?

Parov Stelar

Ich kenne typische Mühlviertler Eigenschaften. Denen sagt man nach, Sturschädeln zu sein. Das stimmt zum Teil. Aber viel wichtiger ist, dass sie nie bösartig werden. Das schätze ich total. Vielleicht wird beim Zeltfest geschrien und auch einmal Watschen verteilt, aber am Ende sitzt man zusammen und trinkt ein Bier. Das hat etwas Tröstliches.

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Trifft das auch Ihre Mühlviertler Seele?

Parov Stelar

Ja klar, ich bin hier aufgewachsen. Die Mentalität ist sehr naturverbunden und konzentriert sich auf die Gemeinschaft. Was über der Donau passiert, passiert schon den anderen. Das ist nie böse oder ausgrenzend gemeint, eher als nette Frotzelei. Im größeren Sinn entspricht das dem Verhältnis zwischen Linz und Wien oder Österreich und der Welt. In allen Fällen bin ich Teil einer Minderheit.

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Sie bezeichnen Ihr Haus als Skulptur, die Sie gemeinsam mit dem Architekten Martin Mühlböck nach Ihren Ideen geformt haben. Was war Ihnen dabei wichtig?

Parov Stelar

Mich reizt das Moderne mit seinen technischen Möglichkeiten, aber ich liebe auch das Alte. "Man soll das Feuer bewahren, nicht die Asche", dieser Spruch gefällt mir. Das habe ich in meiner Musik gemacht, und das wollte ich auch beim Wohnen umsetzen. Deshalb sind hier Säulen aus einem alten Bahnhof in Frankfurt verbaut. Mein Wunsch war vom Gefühl her, ein New Yorker Meat-District-Loft mit asiatischem Einschlag und einem Streifschuss 30er-Jahre im Mühlviertel zu erschaffen.

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Sie sagten in unserem letzten Gespräch, Sie können gut ausmisten. Gibt es Stücke, die immer mit übersiedeln?

Parov Stelar

Ja, die gibt es, etwa den Couchtisch. Ein paar Stücke begleiten mich wie gute Freunde. Immer neu anfangen, immer ein weißes Blatt Papier kann sehr erschreckend sein. Das fühlt sich nach Identitätsverlust an.

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Inwiefern beeinflusst ein Ortswechsel den Künstler? Wirkt sich der Standort auf Ihre Kunst aus?

Parov Stelar

Die meisten Leute denken bei Mallorca an Sonne und Urlaub. Aber ich habe dort ein ganz normales Leben geführt, mein Kind in die Schule gebracht, Rechnungen bezahlt, Alltagsroutine gelebt. Für mich läuft das Leben dort wie hier, nur dass du statt auf den Wald auf das Meer schaust. Sobald ich im Atelier oder im Studio bin, wird das egal. Ich habe dort nie Bilder mit Palmen gemalt. Wahrscheinlich habe ich in mir meinen abgeschlossenen Kosmos, was die Kunst betrifft.

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Kann Musik auch Heimat sein?

Parov Stelar

Definitiv. Heimat ist für mich ein sicherer Ort, das kann auch Musik und Malen sein. In der Kunst kann sich das freilich ins Gegenteil verkehren, wenn du verzweifelst, weil gerade nichts geht. Künstler zu sein, ist kein Beruf, sondern eine unheilbare Krankheit, hat einmal jemand gesagt. In diese Richtung geht es bei mir. Es ist ein Drang, sonst tust du dir das nicht an. Ab und zu stehe ich vor einem Bild und denke: "Das frisst so viel Zeit. Das ist meine Identität, mein Leben. Das hat so einen hohen Stellenwert für mich, und gleichzeitig ist es nur ein Blattl Papier mit Farbpatzern und völlig egal für die Nachwelt." Mir geht es nicht darum, etwas zu hinterlassen. Die Frage, warum die Kunst mich so packt, stelle ich mir oft.

Es fühlt sich an, als wäre Marcus fortgegangen und Parov heimgekehrt. Das bleibt befremdlich

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Ist nicht gerade dieses Zurechtrücken der eigenen Wichtigkeit essenziell?

Parov Stelar

Ich empfinde mich überhaupt nicht als wichtig. Es ist wahnsinnig schön, wenn ich Menschen Freude bereiten kann, aber meine Wichtigkeit gestalten andere.

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In unserem letzten Gespräch haben Sie die Freiheit betont, die Sie beim Malen haben, weil es keine Erwartungshaltung an Sie als bildenden Künstler gab. Als Musiker wurden Sie sehr wohl an früheren Erfolgen gemessen. Hat sich diese Freiheit nach Ihren erfolgreichen Ausstellungen verschoben?

Parov Stelar

Heute ist beides frei und unfrei zu gleichen Teilen. Natürlich sind Erfolge eine Messlatte für die Zukunft, und seit meine Bilder verkauft werden, betrifft das auch die Kunst. Klar würde ich mich hinterfragen, wenn meine Bilder plötzlich niemandem mehr gefallen würden. Davon muss man sich einerseits freimachen, andererseits kann es auch eine Triebfeder sein. Wenn ein Werk Anklang gefunden hat – kannst du das noch einmal? Es bleibt die Herausforderung als Künstler, herauszufinden inwieweit dein Pioniergeist ausgeprägt ist. Vermutlich ist er ein Gradmesser für deinen Erfolg.

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Als Musiker haben Sie Ihren Pioniergeist erforscht und nach großem Erfolg eine neue Richtung gewagt. Wie war es, das gewohnten Terrain zu verlassen?

Parov Stelar

Am Anfang war es schwierig. Wenn man so explizit für etwas bekannt ist, fühlt es sich wie der größte Verrat an den Fans an, etwas anderes zu probieren. Aber manchmal nerven mich Trompeten eben. Ich habe damals Lust auf etwas anderes gehabt, und die Bestürzung war riesig. Ich verstehe das. Warum findest du die älteren Alben deiner Lieblingskünstler immer besser als die neuen? Weil du viel Zeit mit ihnen verbracht hast und dabei wichtige Erfahrungen gemacht hast, die dich auf Dauer mit dieser Musik verbinden.

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Sie haben legendäre Festivals von Coachella abwärts bespielt, dazu namhafte Arenen in den USA, Mexiko, Europa. Wie reiht sich da Ihr Heimspiel beim Lido-Sounds-Festival in Linz ein?

Parov Stelar

Ich bin immer nervös, wenn ich zuhause auftrete, weil die Anonymität wegfällt. Bei einem Auftritt in New York sind vielleicht drei Menschen, die ich persönlich kenne, beim Lido Sounds sind es vermutlich 150 Personen. Die willst du nicht enttäuschen. Es ist wie mit einem Blumenstrauß zur Mama zu fahren, und du hoffst natürlich, dass er ihr gefällt.

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Spüren Sie beim heimischen Publikum nicht auch mehr Wohlwollen?

Parov Stelar

Schon auch. Was uns in Linz an positiver Energie entgegenkommt, ist großartig. Aber die andere Seite gibt es auch. Alle erfolgreichen Menschen sind in ihrer Karriere irgendjemandem auf die Zehen gestiegen – und zwar dort, wo sie begonnen haben, zu klettern: zuhause. Deshalb gibt es in Linz wahrscheinlich mehr kritische Betrachter als in Berlin oder New York. Und natürlich tut Kritik daheim mehr weh.

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Haben Sie spezielle Pläne für diese Festivalnacht in Linz?

Parov Stelar

Kein Konzert ist wie das davor. Für Lido Sounds haben wir das Programm umgestaltet. Es gibt viele neue visuelle und akustische Aspekte. Auch wer Parov Stelar schon zweimal gesehen hat, wird etwas Neues sehen, das ist mir wichtig.

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Die visuelle Komponente, die gezeichnete Geschichte des Videos zum neuen Titel "Boy Met Girl", ist extrem aufwendig. Ist sie von Ihrem Sohn Max inspiriert?

Parov Stelar

Nein, man sieht, was man sehen möchte. Es haben sich schon viele Menschen in der Geschichte wiedererkannt.

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Ihr Sohn war, wie man hört, ein Grund für die Heimkehr nach Österreich.

Parov Stelar

Er ist der Grund, warum wir wieder hier sind. Er hat gesagt: "Papa, ich will nach Hause." Dabei war er eineinhalb Jahre alt, als wir nach Spanien gezogen sind, und hat zehn Jahre dort verbracht. "Ich bin kein Spanier", hat er immer gesagt. Das war ihm auch wichtig, wenn hier bei Besuchen manche zum Scherz "kleiner Spanier" genannt haben. Dann hat er klargestellt: "Ich bin Österreicher!" Er hat Mallorca im letzten Jahr hier keine Sekunde vermisst.

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Woher kommen seine starken oberösterreichischen Wurzeln trotz des Aufwachsens in Mallorca?

Parov Stelar

Heimat sind für Max einfach Mühlviertel und Österreich. Ich erinnere mich gut an einen Moment auf der Insel. Wir haben aufs Meer geschaut, es war ein kitschiger Anblick samt einem weißen Segelboot. "Max, das ist doch schön!?", habe ich gefragt. Seine Antwort: "Beim Opa im Wald gefällt es mir besser."

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Sie haben Ihr Privatleben seit Ihrem Durchbruch vor 20 Jahren aus dem Rampenlicht gehalten. Wird das mit der Rückkehr in die Heimat schwieriger?

Parov Stelar

Ja, auf jeden Fall. Es kommen viele Touristen in meine Gegend, und leider respektieren manche keine Grenzen. Dass mein Privatleben plötzlich interessant ist, überrascht mich. Nach meiner Ausstellung in Wien haben sich die Schlagzeilen um meine neue Partnerin (Anm.: Fotografin Tanja Schalling) gedreht statt um die Bilder. Das habe ich als verstörend empfunden.

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Parov Stelar mit Tanja Schalling

© Andreas Tischler/picturedesk.com
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Sind Sie bei dieser Veranstaltung nicht ganz bewusst zusammen in die Öffentlichkeit getreten?

Parov Stelar

Ehrlich? Nein! Ist das so wichtig, mit wem ich auf eine Ausstellung gehe? Dass die Ausstellung dadurch zur Randnotiz wird, habe ich nicht erwartet.

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Zurück zum Heimatbegriff: Schärft der Blick aus der Ferne die Wahrnehmung von Heimat?

Parov Stelar

Auf jeden Fall. Leider Gottes sind wir Menschen so gestrickt: Du fängst die Dinge erst wirklich zu schätzen an, wenn du sie nicht mehr hast. Das sage ich als jemand, der mit Heimat auch gehadert hat, damals vor zehn Jahren, als ich nicht in die Radiolandschaft hier gepasst habe und mich gefragt habe, warum ich in Österreich als Künstler nicht reinpasse. Aber je länger du weg bist, umso mehr schätzt du dieses großartige Land mit seiner Lebensqualität und seinen Menschen. Jeder, der viel gereist ist, weiß, dass man diese Lebensqualität selten findet.

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Was genau schätzen Sie an den Menschen in Österreich?

Parov Stelar

Ich steh sogar auf den Grant! Ich bin ja selbst hin und wieder grantig, und da muss man, bitte, unterscheiden zwischen grantig und schlecht drauf. Mir gefällt das Grummelige, das einen Hauch Liebenswürdigkeit in sich trägt. Besonders hier in der Region mag ich die Direktheit, die Geradlinigkeit. Und 50 Kilometer weiter ändern sich die Mentalität und der Dialekt. Diese Vielfalt auf kleinem Raum ist etwas Besonderes.

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Wie beurteilen Sie die politische Entwicklung in Ihrem Bundesland?

Parov Stelar

Das ist nicht mein Thema. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich auf der Welt bin, um politisch etwas zu bewirken. Meine Aufgabe ist eine andere.

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Bitte beschreiben Sie.

Parov Stelar

Wenn es mir in diesen Zeiten, die uns alle durchschütteln, gelingt, Menschen mit hohen Qualitätsanspruch zwei Stunden lang mit Musik eine geile Zeit zu bescheren, ist meine Aufgabe erfüllt. Ich bin kein Überbringer großer Botschaften, ich möchte Auszeit auf höchstem Niveau bieten, eine Zeit zum Batterieaufladen.

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Gibt es noch einen Sehnsuchtsort?

Parov Stelar

Im Moment ist er hier. Ich werde bestimmt auch wieder Zeit auf Mallorca verbringen. Das bleibt eine zweite Heimat mit vielen sozialen Kontakten, aber der Ort, wo ich wirklich sein möchte, ist dieser hier.

Ein Heimspiel ist wie mit Blumen zur Mama fahren. Du hoffst, dass sie gefallen

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Sie haben sich als Alleinerzieher mit Ihrem Sohn ein neues Heim gebaut. (Anm.: Füreder ist seit 2020 geschieden). Wie groß ist Ihre Lust auf lange Tourneen noch?

Parov Stelar

Die Lust ist nach wie vor groß. Die logistische Herausforderung ist anders, weil ich meine Planung jetzt nach den Schulferien richte. Max liebt es, mit auf Tour zu sein, und er fährt mit, wenn es möglich ist. Nachdem meine Familie hier lebt, bleibt er ab und zu bei der Oma, aber nie mehr als wenige Tage. Länger mag ich ihn nicht alleine lassen. Ich habe ihm ganz am Anfang gesagt: "Max, ich kann dich nicht erziehen. Du kannst mit mir mit leben und schauen, wie ich das angehe." Das funktioniert gut.

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Das folgt dem Karl-Valentin-Spruch: "Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns sowieso alles nach." Beschreiben Sie sich doch bitte als Vater.

Parov Stelar

Ich strebe definitiv keine antiautoritäre Erziehung an. Die würde ihm viel Sicherheit nehmen. Wer sich mit Kindern beschäftigt, weiß, dass sie Grenzen brauchen, um sie austesten zu können und, um zu wissen, wo sie stehen. Wenn es nie Grenzen gibt, an die sie stoßen, fühlen sich Kinder nach meiner Erfahrung oft verloren. Er kennt meinen strengen Blick, ich muss nie laut werden, und er ist sehr reif für sein Alter. Er versteht die Situation und unseren Pakt, dass wir das nur gemeinsam schaffen.

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Sie sind ein Team, der Vater und der Sohn.

Parov Stelar

Ganz genau. "Du bist der kindischste Papa, den es gibt", hat er vor Kurzem gesagt und dafür bin ich sehr dankbar. Am Abend will er mit mir in die Sterne schauen und philosophieren. Ich habe ihn irgendwann darauf aufmerksam gemacht, dass wir dabei in die Unendlichkeit schauen, die unser Gehirn gar nicht begreifen kann. Darauf sagt er: "Wenn das nie aufhört, heißt es auch, dass es nie angefangen hat. Das kann ich mir noch weniger vorstellen." Solche Gedanken hätte man früher vom Tisch gewischt und abgetan. Mir ist wichtig, ihm so ein Denken ja nicht abzugewöhnen.

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Applaus kommt vor der Gage, haben Sie einmal gesagt. Nutzt sich dieses Gefühl nach 20 Jahren – Sie feiern heuer Jubiläum – mit dem Erfolg und den Jahren ab?

Parov Stelar

Der Applaus ist eine Droge, die sich nicht so schnell abnutzt. Er wird, ganz im Gegenteil, mit den Jahren sogar wichtiger. Einmal Applaus zu ernten, das kann schon mal passieren, aber nach 20 Jahren noch immer vor 10.000 Menschen zu spielen, die klatschen, das ist die weitaus größere Herausforderung. Das ist eine einzigartige, schöne Bestätigung.

Der Beitrag erschien ursprünglich im News 24/2024.

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