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Warum Österreich kein"eigenes" Amazon hat

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Onlinehandel ist ein schwieriges Thema in Österreich. Lange von vielen Händler und Herstellern vernachlässigt hat sich die Branche in den vergangenen 10 Jahren selbst viele Hürden in den Weg gestellt.

Händler, die selbst kein Know-how intern aufbauen wollten - da dies ja Geld kostet, Agenturen, die genau dieses fehlende Wissen ausgenutzt haben und Kunden das Budget für schlechte oder unpassende Lösungen aus der Tasche gezogen haben. Dazu sind gute Leute, die Projekte aktiv gestalten und voranbringen wollten, ins Ausland gewandert um dort gut bezahlte Jobs anzunehmen.

Aber wir alle kennen die Aussage: Amazon macht den Handel kaputt.

Doch das stimmt nicht. Amazon hat einfach als eines der ersten Unternehmen erkannt, wie wichtig eine 100%ige Kundenorientierung ist. Die Überzeugung wurde mit Kapital und Mitarbeitern von Tag zu Tag weiter ausgebaut. Man hatte keine Scheu vor neuen Tätigkeitsfeldern und hat sich so vom reinen Marktplatz zu einem der führenden Technologie- und Innovationskonzerne der Welt gewandelt..

Österreichis E-Commerce im internationalen Vergleich

Wie sieht nun die österreichische E-Commerce Branche im Jahr 2021 aus? Durch die Covid-19 Pandemie haben viele Unternehmen erkannt, wie wichtig ein digitaler Weg direkt zu den Kunden ist. Gerade produzierende Unternehmen haben den internationalen Direct to Consumer (DTC) Trend erkannt. Direkt an den Kunden zu verkaufen, birgt jedoch einige Herausforderungen.

Dennoch hat sich die Branche hierzulande stark in 2 Lager gespalten: Jene Unternehmen, die E-Commerce und Kundenorientierung ernst nehmen wie z.B. Niceshops, Waterdrop oder woom Bikes. Diese Unternehmen haben in der Krise nicht nur davon profitiert, sondern auch überaus positive Prognosen für die Zukunft abgegeben. Sie haben auch wesentlich weniger Probleme, gut ausgebildete Mitarbeiter zu finden und für die eigene Mission zu begeistern. Leider macht diese Gruppe die Minderheit der österreichischen Unternehmen aus.

Die zweite, wesentlich größere Gruppe sind all jene Unternehmen, die zwar erkannt haben dass ein digitaler Vertriebsweg wichtig wäre, aber immer noch nicht wahrhaben wollen, dass Know-how und gute Mitarbeiter Geld kosten. Oder die auf Berater Versprechungen wie “Reich in wenigen Monaten mit Amazon” hereinfallen und somit einen völlig falschen Weg eingeschlagen haben.

Diesen Unternehmen fehlt es immer noch an dem Verständnis, was ihre Kunden wirklich wollen, wie guter Kundenservice funktionieren soll und wie dies mit modernen digitalen Tools bestmöglich umgesetzt werden kann.

Doch auch 2021 bestehen noch immer gute Chancen, ein erfolgreiches E-Commerce Business zu etablieren. Mit einer nachhaltigen Strategie, gut ausgebildeten Mitarbeitern und qualitativ hochwertigen Produkten.

Mittlerweile gibt es auch ein immer größer werdendes Angebot von grundlegenden Ausbildungen im Bereich E-Commerce. Damit werden zukünftige und bestehende Mitarbeiter dabei unterstützt, das notwendige Know-how aufzubauen, um es intern bestmöglich umsetzen zu können.

Warum also kein eigenes Amazon in Österreich?

Dies lässt sich sehr einfach beantworten. Das liegt an den politischen, steuerlichen und gesetzlichen Gegebenheiten. Die EU hat es nie geschafft, einheitliche Vorgaben in diesen Teilbereichen umzusetzen. Ebenso wird es Onlinehändlern durch die Zerklüftung Europas enorm schwer gemacht, einfach zu expandieren und ganz Europa zu bearbeiten.

In Amerika gibt es einheitliche rechtliche und politische Vorgaben als auch natürlich eine Sprache, die es zu bedienen gibt. Dies sind beste Grundlagen um einen Marktplatz so aufzubauen, dass man die notwendige Kundenbasis aufbauen kann.

Dass die Politik und Verbände hierzulande also Amazon verteufeln ist nur auf die eigene Unzulänglichkeit zurückzuführen.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. News.at macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

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