Mit einem großen Jubiläums-Special feiert die „Millionenshow“ heute ihren 15. Geburtstag. Armin Assinger begrüßt um 20.15 Uhr auf ORF 2 vier Kandidatinnen und Kandidaten im Studio, die jeweils einen speziellen Bezug zur Show haben. Auch die „lustigsten, skurrilsten, spannendsten und erinnerungswertesten Highlights der Sendungsgeschichte“ wird es wieder zu sehen geben, wie der ORF ankündigt.
Für Assinger, der die Sendung seit 2002 moderiert, ist ihr Erfolgsgeheimnis ihre Einfachheit: „15 Fragen mit vier Antwortmöglichkeiten, Joker zur Unterstützung und die Million als Hauptgewinn. Das zieht auch die Menschen zu Hause vor dem Fernseher in ihren Bann - hätte ich die Lösung gewusst, wer in der Familie kennt die richtige Antwort, ist unser Opa der gescheiteste?“.
Zum 15-Jahr-Jubiläum beantworten wir Ihre neun drängendsten Fragen zur „Millionenshow“:
1. Wie komme ich zur Millionenshow?
Kandidaten müssen zumindest 18 Jahre alt sein, andere Bedingungen gibt es nicht. Bewerben kann man sich im Internet unter tv.orf.at/millionenshow, per SMS mit Namen und Geburtsdatum oder telefonisch unter 0900/822 722. Zunächst muss man bei allen Varianten eine nicht allzu schwere Auswahlfrage beantworten. Danach landet man in einem Pool, aus dem ein Zufallsgenerator die Personen für das Casting auswählt. Um es wirklich in die Show zu schaffen, müssen dann in zwei Telefoncastings weitere Wissensfragen aus klassischen Wissensgebieten und zum tagesaktuellen Geschehen beantwortet werden.
2. Wie bereitet man sich am besten vor?
Wirklich wichtig ist es, sich für aktuelle Ereignisse und Entwicklungen zu interessieren und diese genau zu verfolgen, weil Fragen mit aktuellem Bezug sehr beliebt sind. Deshalb sollte, wenn man es schon sonst nicht tut, zumindest in den Wochen vor der Show aufmerksam Zeitung gelesen werden. Ein gutes und auch breites Allgemeinwissen wäre natürlich überhaupt die beste Grundlage, lässt sich aber kaum in einigen Wochen anlesen. Spezielle „Millionenshow“-Vorbereitungsbücher sind daher meist rausgeworfenes Geld. Ganze Enzyklopädien durchzuackern bringt auch eher wenig, das Feld an möglichen Fragen ist schlicht zu groß. Und Online-Quizzes mit alten Fragen kann sich sparen, wer weiß, dass eine Frage niemals zweimal gestellt wird.
3. Wie viele haben es schon in die Mitte geschafft?
Jedes Monat gehen beim ORF rund 15.000 Bewerbungen ein. In den 15 Jahren „Millionenshow“ wurden mehr als 120.000 telefonische Casting-Gespräche mit möglichen Teilnehmern geführt. Insgesamt waren dann 7.624 Kandidaten, darunter 3.848 Männer und 3.776 Frauen, in den Sendungen mit dabei. Den entscheidenden Sprung auf den „heißen Stuhl“ in die Mitte schafften bis heute 2.063 Kandidaten, darunter 1.090 Männer und 973 Frauen. Auch 15 erst 18-jährige und 10 über 70-jährige Kandidaten saßen den Moderatoren schon gegenüber.
4. Und wie viele haben gewonnen?
Die 15. Frage oder „Millionenfrage“ wurde in der Sendung bisher 20-mal gestellt (Junior- und Promi-Millionenshows nicht mitgezählt). Siebenmal wurde sie richtig beantwortet. Diese Kandidaten gewannen eine Million Euro (bzw. der erste von ihnen noch zehn Millionen Schilling). 13-mal haben Kandidaten bei der letzten Frage entschieden, aufzuhören und den Gewinn von 300.000 Euro (bzw. fünf Millionen Schilling) mitzunehmen. Die letzte Frage wurde also noch niemals falsch beantwortet.
5. Gab es auch eine Millionenshow vor Assinger?
Ja! Armin Assinger moderiert die Sendung seit dem 9. September 2002, also mittlerweile in seiner 14. Saison. Der Ex-Skistar verkörpert die Show bei uns wie kein anderer. Er ist, was Günther Jauch für „Wer wird Millionär?“ ist und Thomas Gottschalk für „Wetten dass...?“ war. Doch es gab die Millionenshow tatsächlich bereits vor seinem Antritt. Beim Start im Jänner 2000 hieß sie noch „Alles ist möglich“ und ihr Moderator war Rainhard Fendrich. Doch entstanden mit ihm nur sechs Folgen. Bei der Umbenennung übernahm Barbara Stöckl die Moderation, bis sie schließlich nach rund zwei Jahren von Assinger abgelöst wurde.
6. Wer hat's erfunden?
Die „Millionenshow“ war keine österreichische Idee, sondern entspricht einem weltweit in über hundert Ländern verbreiteten Format. Ursprünglich entwickelt wurde die Sendung von der britischen Produktionsfirma Celador für den Privatsender ITV 1, der sie ab 1998 als „Who Wants to Be a Millionaire?“ ausstrahlte. Mittlerweile gehören die Rechte am Format aber einer Tochterfirma von Sony. In vielen europäischen Ländern, auch in Österreich und Deutschland, produzieren die lokalen Töchter der niederländischen Endemol die Show. Aufbau und Design des Studios, die Musik, die Kameraschwenks und das Licht sind auf der ganzen Welt gleich und dürfen laut Lizenzvertrag nicht verändert werden.
7. Wie viele Sendungen gab es?
Seit 2000 wurden bisher 837 „normale“ Sendungen, 41 Promi-Specials und neun Junior-Millionenshows sowie verschiedene Sonderausgaben, etwa über Europa, für Paare, für Zwillinge, für junge Väter und Mütter, für Bürgermeister, für Maturanten und ein Generationen-Special, ausgestrahlt. Dabei wurden den „normalen“ Kandidaten 24.008, den 10- bis 13-jährigen 487 und den Prominenten 2.668 Fragen gestellt. Die Promis spielen etwa zugunsten von Licht ins Dunkel, Österreichischer Sporthilfe oder für den Life Ball mit.
8. War da nicht mal was anders?
In der Geschichte der österreichischen Millionenshow gab es bereits zwei größere Reformschritte. 2007 wurde als vierter möglicher Joker die „zweite Chance“ eingeführt. Dazu muss der Kandidat auf die zweite Sicherheitsstufe bei 15.000 Euro verzichten und darf dafür nach einer falschen Antwort eine zweite geben. Der Joker muss allerdings schon vor der ersten Antwort gewählt werden. Und 2010 wurde die Zahl der Kandidaten in der Sendung von zehn auf fünf halbiert.
9. Was gibt es heute zu sehen?
In der heutigen Jubiläumsausgabe sitzen Armin Assinger vier „besondere“ Kandidaten gegenüber, die alle bereits einmal in der Show zu sehen waren. Alois Wiesinger war in der ersten Ausgabe mit dabei, schaffte es aber nicht in die Mitte. Johanna Kocher war gemeinsam mit ihrem Opa 2007 in der einmaligen „Generationen-Millionenshow“. Tobias Altmann nahm 2004 als Zehnjähriger an einer Junior-Ausgabe teil und war damit der jüngste Kandidat der Showgeschichte. Und Brigitte Hopfgartner saß 2007 in der Sendung und engagiert sich heute für Flüchtlinge. Sie wurde als „Heldin des Alltags“ mit einer erneuten Teilnahme belohnt. Als Telefonjoker stehen ihnen allen heute fünf ehemalige Gewinner bei.