Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur:
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Ich ziehe mir ganz gerne Sendungen wie „Jung & Naiv“ rein. Dort gibt´s immer wieder Überraschungen, zum Beispiel in den Folgen 531 und 650.
Dank Folge 650 kann man (nebst anderen hoch interessanten Informationen) erfahren, mit welcher Selbstverständlichkeit es möglich ist, gegenüber einem Humanisten (so sieht sich Herr Thilo Jung) respektvoll fraglose Hochachtung und augenfeuchte Zuneigung für einen schweigsamen (Angst einflößenden, allerdings dem liberalen Großbürgertum entstammenden) Großvater auszudrücken, obwohl dieser nicht nur dem totalitären, hochmörderischen Kommunismus, sondern sogar dem höchstmörderischen Stalinregime gedient hat:
Man könnte fast neidisch werden. ICH laufe stets Gefahr, von zeitgenössisch-humanistischen Rechtgläubigen schon dann als indiskutabel dummer und/oder schlechter Mensch ausgemustert zu werden, wenn ich mich erdreiste erklären zu wollen, dass ein Anwalt, der Menschen lege artis gegen eine Anklage wegen Revisionismus verteidigt, nicht gegen rechtsstaatliche Gesetze verstößt, sondern diese im Gegenteil heldenhaft befolgt. Denn es gehört ja zu den Prinzipien des Rechtsstaates, im Falle eines strafrechtlich relevanten Vorwurfs ohne Ansehung der Person sowohl anklagen als auch verteidigen zu müssen. Speziell die gewissenhafte Erfüllung der Verteidigungspflicht, aber auch die gewissenhafte Erfüllung des Richteramtes kann zu erheblichen Nachteilen führen, dann nämlich, wenn man die (je nach Zeitgeist) „Falschen“ (z.B. Ketzer, Hexen) verteidigt resp. verurteilt oder freispricht.
Dank Folge 531 kann man beobachten, wie Gregor Gysi sich windet und herumeiert, um die DDR (bzw. sich und Seinesgleichen) vor dem Vorwurf zu schützen, dass sie ein Unrechtsstaat gewesen sei.
Ich mag auch den Gysi, weil ich intelligente, schlagfertig satisfaktionsfähige, nicht offenbar bösartige Menschen grundsätzlich mag und weil mir nichts Menschliches fremd ist, bis hin zur „Liebe zur eigenen Art“.
Deshalb tut er mir fast schon leid, dass er sich selbst als Rassist outen muss, um die DDR freisprechen zu können: Für ihn sind Unrechtsstaaten (nur) Staaten, die Juden ermorden. Andererseits schadet ihm das sowieso nicht. Denn das, was „im Westen“ nach 2000-jährigen Häutungen vom Christentum übrig geblieben ist, ist das Recht der Juden, über allen Nichtjuden zu stehen - siehe auch Israel.
Ich neige immer mehr zum Fatalismus: Menschen machen nicht „Geschichte" (andernfalls wären sie ja so was wie Verschwörer, die´s bekanntlich nicht gibt) - sie erleiden sie (Adam Tooze).
Dr. Elisabeth Constanze Schaller, via E-Mail
Wie die Linken zu Ihren Posten kommen, wissen wir jetzt endlich auch offiziell. Sie kriegen die Hearing-Unterlagen von ihren Politfreunden, ist sehr wahrscheinlich, dass es beim Hrn. Burgtheaterdirektor, Operndirektor, Festwochenintendant und all den anderen Kulturschaffenden auch so funktionierte.
Applaus!
Georg Grabner, via E-Mail