Heinz Sichrovskys Spitzentöne:
Habe Ihre neuesten Spitzentöne wieder einmal sehr genossen. Ich möchte aber trotzdem nicht auf die diversen Gedanken zu Musik, deren Qualitäten, und die Macht der XX versus XY Chromosomen und ihrer Irrungen eingehen, ist vielleicht schon zu gefährlich. Ich hätte einen konstruktiven Vorschlag zu der Auswahl von Stücken fürs Neujahrskonzert, verwebt mit ss und ß. Walzer der Dynastie Strauß sind ja dort gerne gehört, warum nicht einmal den zu Recht so berühmten Walzer von Strauss, aus dem Rosenkavalier ?
Viele Grüße Hans Loibner
Lieber Herr Sichrovsky! Ich hab Sie schon lange nicht mehr mit einem Lob belästigt, obwohl viele Ihrer Artikel oder Kommentare es verdient hätten…Aber Ihre genialen „Spitzentöne“ im letzten News haben dazu geführt, dass ich mich einfach nicht zurückhalten konnte… Neben den höchst eleganten!! Spitzen gegen eine gewichtige grüne Kulturpolitikerin bin ich als kulturinteressierter Laie immer schon der Auffassung gewesen, dass selten gespielte Werke bedeutender Komponisten nahezu immer zur recht selten gespielt werden… und das alleinige Argument ,dass man dem Publikum „etwas Neues“ bieten will , reicht eben meistens nicht… und natürlich ist auch die Vorstellung manch Erfolgreicher in einem Gebiet, dass sie das auch in allen anderen Bereichen sind, vielleicht mit Ausnahme von Churchill meist eher peinlich… Aber was ich in Wirklichkeit sagen wollte ist, dass mir praktisch jeder Kommentar von Ihnen gefällt dieser aber so ,dass ich mich nicht zurückhalten konnte Ihnen zu gratulieren!!
Univ.Prof. Dr. Peter Husslein 👏👏
ui, ui, ui, da werden Sie aber sicher böööse Antworten bekommen! Der begnadete Aquarellist Moldovan hat einmal gesagt, dass das wichtigste Utensil des Aquarellisten der Papierkübel sei! Und diese Ansicht lässt sich leicht auf viele Sparten der Kunst (und überhaupt.....) übertragen. Daher muss ich wieder einmal vollinhaltlich ihren Worten beipflichten. Einmal im Jahr könnten wir uns vor einem erheblichen Teil der zusehenden Welt doch gönnen, hauptsächlich die "alten Fetzen" zum mitsummen oder -singen zu spielen! Zumal das dann den positiven Nebeneffekt hätte, die Dirigate besser miteinander vergleichen zu können. Aber diese "Programmwünsche" müssten sich wahrscheinlich direkt an die Philharmoniker richten, die den entdeckungsfreudigen Dirigenten gerne ihre Notenschätze öffnen. Wenn jetzt nicht nur Schöpfer von Kunstwerken (siehe Eisenmenger) sondern auch schon Personen im Widmungs- oder Handlungszusammenhang in "Verschiss" (man möge mir verzeihen) geraten, würden mir auf Anhieb zwielichtige Figuren (König Philipp etc.), Mörder und Klienten von Heilanstalten einfallen, für die man Kunstwerke unter Verschluss nehmen sollte. Herzmanovsky lässt den Kaiser Josef sagen: "Auf was die Leut` alles kommen, wenn man sie nur lässt!" Und in diese skurrile Welt gehörten solche Anwürfe auch verbannt, dort könnte man vielleicht sogar über sie lachen!? Zum Thema "Spitzenwerke" möchte ich Ihnen noch meine Erfahrungen mitteilen: Ich versuche immer wieder (für mich) unbekannte Werke der Klassik (im weitesten Sinn) zu entdecken, wobei ich schon sehr oft bei mir gedacht habe: "Eigentlich entbehrlich!" Abschließend: Ja, schade um Mörbisch......... Freundliche Grüße,
Ihr R. Köck
sg hr sichrovsky, ich glaube, sie überschätzen die "künstlerische" bedeutung des musikprogramms des wiener neujahrskonzerts. in erster linie ist dies seit wiili boskovsky und der weltweiten übertragung durch orf radio und tv ein tourismus-marketing-instrument mit zugegebenermaßen sehr guten musikern und einer - meist - guten tv-inszenierung, die verschiedenen "sträuss(ß)e" bilden ein solides fundament, der dt opern- und operettenkomponist jacques offenbach ist eine gute ergänzung. aber als probierbühne für unbekannte komponist/innen ist es denkbar ungeeignet, unter berücksichtigung des angepeilten kundensegments, va der betuchten touristen aus aller welt. mit lieben grüßen nach wien
ihr w seles
Nun ist das Geheimnis also gelüftet, die mit Spannung erwartete Sensationsnachricht
hat das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Es wird wohl am 1. Jänner ob
der sensationellen Neu- oder Wiederentdeckung großes Staunen anbrechen,
wenn man den "Ferdinanduswalzer" von Constanze Therese Adelheit Geiger,
spätere Constanze Geiger von Ruttenstein, Gattin des Prinzen Leopold von
Sachsen-Coburg und Gotha im Neujahrskonzert hören darf. Ich stimme Ihnen
voll und ganz zu, dass das Aufspüren von Raritäten die Qualtiät des
Neujahrskonzerts nicht wirklich erhöht. Nicht jeder Walzer der
Straußdynastie ist ein Geniestreich, nicht jede Polka schnell reißt den
Zuhörer von den Sitzen. Aber es gibt genug, wie es Sie es nennen,
"Pretiosen", die das Programm auf Jahre hinaus füllen könnten.
Insbesondere dann, wenn man auf die Meisterwerke der von Ihnen genannten
Komponisten zurückgreifen wollte. Schöner als mit Ihren Worten kann man
es nicht sagen:" Die Operette ist eine wahre Himmelsmacht an Schönheit
und Poesie, Beschwingtheit und Melancholie". Da könnte man wohl zur
Freude aller aus dem Vollen schöpfen. Das "Neujahrskonzert der
Komponistinnen" ist lobenswert und ehrbar und darf mit ruhigem
Gewissen den Ehrbarsälen vorbehalten bleiben.
Ich grüße Sie wie immer herzlich, alles Liebe
Riki Pacik
Lieber Heinz Sichrovsky, ORF, Kurier und Presse haben nun das Programm des bevorstehenden Strauß-Jahres vorgestellt. Vorfreude ist angesagt, aber ein gewisses ahnungsvolles Schaudern stellt sich genauso ein. Ich denke, Roland Geyer ist ein guter Manager im Musikgeschäft und es steht ihm viel Geld zur Verfügung. Aber der Drang oder soll ich sagen Zwang, alles möglichst offen für alle und dem Zeitgeist untergeordnet anzugehen, macht mich skeptisch. Hoffentlich können wir den Namen Johann Strauß am Ende des Jubiläumsjahres noch hören. Ein Programmpunkt hat mich besonders erstaunt. Im "Presse"-Artikel las ich folgende Ankündigung:"Ein weiteres Highlight ist ein großes "Erinnerungskonzert" im Musikverein, das von der international renommierten Dirigentin Oksana Lyniv geleitet wird". Was ist ein großes Erinnerungskonzert? Woran wird sich Frau Lyniv erinnern? Und damit wäre ich auch schon bei Ihren aktuellen "Spitzentönen". Ich teile Ihre Ansicht zu den Vorgängen bei den diesjährigen Wiener Festwochen bezüglich Teodor Currentzis und Oksna Lyniv voll und ganz und bin sehr gespannt mit welchem Orchester dieses "Erinnerungskonzert" aufgeführt werden wird. Ich hoffe, dass Frau Lyniv in allen Bereichen - musikalisch und politisch-zufriedengestellt werden kann. Und ich hoffe ebenso, dass uns der geschlechtsneutrale dreiarmige Dirigier-Roboter mit der von Ihnen erwähnten Software beim Johann Strauß-Jubeljahr und lange darüber hinaus erspart bleibt. Ich wünsche Ihnen einen schönen Feiertag und grüße Sie wie immer herzlich
Riki Pacik