Heinz Sichrovskys Spitzentöne:
Sie bezeichnen sich als "gepeinigter SPÖ-Stammwähler", gepeinigt bin ich auch (-bin ich doch eine fast Stammwählerin der SPÖ mit Seitensprüngen zu den Grünen, aber diesen Luxus habe ich mir gründlich abgewöhnt-) angesichts der Ereignisse der letztenTage, ja Wochen in der SPÖ. Ich kann und will nicht begreifen, wie die SPÖ ein paar Wochen vor der Wahl ein derartiges Desaster zulassen konnte. Selbstverstümmelung auf offener Bühne, eine Tragödie in mittlerweile wie vielen Akten? Und es gelingt mir nicht wirklich, die Wiener SPÖ von aller Schuld daran freizusprechen. Die Unterstützung für Babler seit seiner Wahl zum Parteivorsitzenden im Vorjahr schien mir enden wollend. Natürlich gibt es an Babler einiges zu kritisieren. Seine Breitenwirkung lässt leider zu wünschen übrig. Ich kann mich bei einer Nationalratswahl in einer beinahe "One man-Show"nicht nur auf den Jubel meiner Anhänger verlassen, das kann nicht reichen. In diesem Zusammenhang stelle ich immer wieder die Frage:"Kennen Sie Seltenheim?"
Prinzipiell neige ich nicht zu Verschwörungstheorien. aber die Linzer Geschichte scheint mir doch etwas fragwürdig. Warum wurde die Sacher Luger gerade jetzt so hochgespielt. Und gerade weil sie so hochgespielt wurde, war Babler extrem unter Druck. Was hätten die Medien und die politischen Gegner wohl mit Babler gemacht, hätte er nicht gehandelt? Ich habe noch den "Krone"-Kommentar von Frau Ida Metzger vom Freitag voriger Woche vor Augen, betitelt mit "Machtlos" in dem sie Babler in Grund und Boden schreibt.
Ihre Meinung zu den "Gschaftlhuberkommissionen" teile ich voll und ganz. Die Vorgangsweise des Herrn Kerschbaum erinnert mich an eine witzige Episode in der Fernsehserie Rosenheim-Cops. Da müssen die bayerischen Kommissare einen Fragebogen ausfüllen, um sich für eine Fortbildung in Norddeutschland zu bewerben. Der eine lässt sich vom Sieger des Vorjahres die Antworten schicken und kreuzt bei seinem Fragebogen immer die entgegengesetzte Antwort an, weil er partout nicht zu dieser Veranstaltung fahren will. Er wird jedoch gerade deswegen von der Kommission ausgewählt, weil sich das Anforderungsprofil seit dem Vorjahr diametral geändert hätte. Eine nette kleine Satire. Wenn Sie sich jetzt wundern, wieso ich die Rosenheim-Cops anschaue, eine kurze Erklärung. Die teilweise wirklich witzigen Folgen verkürzen meinem Mann und mir die gemeinsamen Nachmittage im Heim. Und ich fühle mich dabei in guter Gesellschaft. Darf ich Ihnen noch eine Anekdote erzählen.? Wendelin Schmidt-Dengler war mein Literaturgeschichte-Professor auf der Pädak, ich habe bei ihm meine Lehramtsprüfung abgelegt und ihn sehr verehrt. Dieser unglaublich gescheite Mensch wurde in einem Interview kurz vor seinem allzu frühenTod gefragt, ob er auch fernschaue. Er antwortete:"Ja, am liebsten den Bullen von Tölz".
Riki Pacik, via E-Mail
Am Programm des Brucknerhauses unter Kerschbaums Leitung hat laut Oö. Nachrichten Kerschbaum die Programm-Erstellung extern vergeben, und zwar an eine Agentur, die die zur Umsetzung des Programms notwendigen Ausführenden gleich mitangeboten hat
Walter Dirnberger,via E-Mail
mit ihren anwürfen zu den "gschaftlhuberkommissionen" zur personalauswahl bei allem personalbesetzungen, wo die öffentlicher hände ihre finger drin haben, attackieren sie die falschen! und die trefferquote der früheren politischen "alleinentscheider" war weder besser noch schlechter (denken sie an dt regisseure, meist aus theatern wie zb castrop-rauxel, die klassiker umerfunden haben!) als die der heutigen findungs- kommissionen, die, was sie zu bemerken vergaßen, ja nur einengende vorschläge machen, aber nichts entscheiden dürfen! wer bestellt denn die auswahl - kommissionsmitglieder - zumindest im hintergrund? meist die politiker selbst, die damit ihrer verpflichtung, öffentlich selbst zu bestimmen , entkommen und wiedergewählt werden wollen. und am schlimmsten sind noch die, die die ausschreibungen so fixieren, dass sie ausschliesslich auf sie selbst (zb den finanzministeriums-generalsekretär schmid) , den zukünftigen positionsinhaber, zutreffen. ähnliches hat herrn lugers "freund" auch getan, nur mit umgekehrten vorzeichen: er ließ sich vorsichtshalber von luger die fragen, die ihn beim hearing erwarteten, übermitteln. so sicher waren sich die beiden offensichtlich nicht, dass dieser herr kraft seiner überwältigenden "kunstmanagerpersönlichkeit" die stelle konkurrenzlos erhalten würde. P.S.: kennen sie im übrigen den beliebtesten dt bier-witz: "lieber ein glas dortmunder als eine wanne-eickel!" gilt auch für die kunst.... PPS: ich weiß, wovon ich rede, ich war im übrigen viele jahre in beratender funktion für politiker unterschiedlicher parteien bei personalauswahlen tätig, wenn auch nicht im kunstbereich!
Wolfgang Seles, via E-Mail