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"Ich dulde keinen Widerspruch"

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Körpersprache-Analyse - "Ich dulde keinen Widerspruch"
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Karoline Edtstadler ist Europa-Ministerin und wird von der ÖVP gerne einmal als Vertreterin für Sebastian Kurz zu öffentlichen Terminen entsandt. Doch wie kommt die Vertraute des Kanzlers so an? Und was sagt ihre Körpersprache aus? Experte Stefan Verra analysiert für News.at.

„Körpersprachlich sehr interessant“ ist der Experte Stefan Verra sofort Feuer und Flamme, die neue Europaministerin zu analysieren. Edtstadler machte erst jüngst durch einen Auftritt in der „ZiB2“ von sich reden, als sie laut Kritikern keine Frage beantwortete und auch ihr meist nicht unbedingt freundlich wirkender Gesichtsausdruck wurde bereits des Öfteren thematisiert.

Warum der bedrohliche Blick?

Auch Stefan Verra sieht Edtstadlers Blick als „relativ bedrohlich“ an. Doch warum? „Wenn man sie beobachtet, sieht man, dass sie den Kopf sehr oft nach vorne geneigt hat. Das führt vom Cranium, also vom Schädel, den widerstandsfähigsten Teil nach vorne“, gibt der Experte eine recht einfache Erklärung für diese Wirkung. „Und sie verstärkt das noch: Sie schminkt nämlich die Unterlider relativ stark“, fügt er hinzu.

Wenn jemand vom ersten Moment an so daherkommt, ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass es Leute gibt, die im ersten Moment schon in die Defensive gehen, unglaublich groß.

Große Durchsetzungskraft

Diese Position des Kopf nach vorne Neigens setze man übrigens meist ein, wenn man sich durchsetzen wolle. Denn sie habe „dramatische Vorteile“, so Verra: „Wenn jemand vom ersten Moment an so daherkommt, ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass es Leute gibt, die im ersten Moment schon in die Defensive gehen, unglaublich groß.“ So auch Edtstadler, deren Körpersprache sage: „Ich will da jetzt nicht lang drüber diskutieren.“
Auch das, so Verra, werde bei der Europaministerin noch verstärkt, durch häufiges Kopfnicken: „Dadurch betont man noch einmal das letzte Wort und sagt: ‚Das ist so.‘ Man schließt es aber auch ab. Das heißt also: ‚Ich dulde keinen Widerspruch.‘“ Kombiniert würde der Nachdruck auch noch damit, dass sie insgesamt relativ wenig lächle, so Verra.

Wenig Natürlichkeit

Und wie auch bei den meisten türkisen PolitikerInnen ortet der Experte auch bei Karoline Edtstadler die Tendenz, dass die Natürlichkeit in der Körpersprache ein wenig abhanden komme: „Man kann ja mal bedrohlich sein etwa bei einer unliebsamen Frage, gefährlich wird es nur, wenn man meint, jedes Mal wenn man in der Öffentlichkeit ist, muss man sich diese körpersprachliche Rüstung anziehen.“

Ein Tipp

Mit ihrer ganzen Körpersprache mache es Edtstadler ihrer Umgebung „einfach schwer, in Kommunikation zu treten“, so der Experte. Und er gibt auch einen kleinen Rat für die Kurz-Vertraute mit: „Ich glaube, Karoline Edtstadler würde sich in ihrer Funktion als Europaministerin, das ja wohl ein Netzwerkministerium ist, wahnsinnig leichter tun, und es auch anderen Menschen leichter machen, wenn sie öfter lächeln würde, den Kopf ein wenig heben würde und ein wenig die Spannung in ihrer Körpersprache, locker machen würde. Denn das ist das Signal von Anfang an: Mit diesem Menschen kann man leicht in Kommunikation treten.“

Weitere Info:

Stefan Verra ist einer der gefragtesten Körpersprache-Experten in Europa. Der in München lebende Österreicher beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit der menschlichen Körpersprache. Er hält heute weltweit Vorträge, ist Gastdozent an mehreren Universitäten und ist mit seiner humorvollen Körpersprache-Show auf Tournee. Stefan Verra arbeitet auch mit Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Autismus zusammen sowie mit Hospizen und in der Kinderkrebshilfe.
In seinem Buch "Leithammel sind auch nur Menschen: Die Körpersprache der Mächtigen" analysiert er die Körpersprache von Politikern wie Donald Trump, Angela Merkel und widmet auch Sebastian Kurz ein ganzes Kapitel.

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Veranstaltungstipp: Am 25.und 26. März gastiert Stefan Verra mit seinem Abendprogramm im Rabenhof in Wien - auch hier wird er die Körpersprache aktueller Geschehnisse unter die Lupe nehmen.

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