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Gregory Porter - nicht nur wegen seiner notorischen Ballonmütze, sondern vor allem wegen seiner eindrucksvollen Stimme unverwechselbar - erschien offensichtlich bestens gelaunt auf der Konzerthaus-Bühne und startete mit dem "Revival Song" aus seinem 2020er-Album "All Rise". Wunderschön danach "Take Me To The Alley", wo Porter singend selbstbiografisch erzählt, wie er und seine sieben Geschwister seinerzeit das von ihrer Mutter zubereitete Essen an Bedürftige ausgeteilt haben - und schon war das Konzert direkt in die adventliche Besinnlichkeit eingebogen - und es folgte quasi zwingend "Merry Christmas To You".
Damit das eventuell noch gar nicht so besinnlich gestimmte Publikum aber keine frühzeitige Überdosis an Weihnachten abbekommt, hat Gregory Porter natürlich auch einige Standards ausgepackt, allerfeinst unterstützt durch seine hochkarätige Band. Ganz großartig war ein Medley aus einem Solo von Bassist Jahmal Nichols mit gleich zwei - sehr unterschiedlichen - Temptations-Klassikern, nämlich "My Girl" und "Papa Was A Rolling Stone", letzteres in einer sehr jazzigen Version. Höhepunkt und Ende des regulären Sets bildete "Mister Holland", in dem sich Porter sehr ironisierend mit rassistischen Vorurteilen auseinandersetzt. Und als Zugabe: wieder Weihnachten pur. Da merkt man, dass der Mann aus Sacramento stammt...
(Von Werner Müllner/APA)