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Der Fuhrpark des Geheimagenten

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007 - Der Fuhrpark des Geheimagenten
©Bild: imago images/Prod.DB
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Welches Auto fährt James Bond? Während Sean Connery Aston Martin bevorzugte, sah man Roger Moore meist in einem Lotus, und Pierce Brosnan setzte gar auf BMW. Hinter der Autowahl steckte meist raffiniertes Product Placement der Firmen.

Er trinkt seine Wodka-Martinis geschüttelt, nicht gerührt, und er fährt exklusive Modelle der Brit-Marke Aston Martin. Mehr muss man eigentlich nicht wissen, um den berühmtesten Geheimagenten der Welt zu identifizieren. Aber dem ist halt nicht immer so. Als bei der Pressekonferenz zu "Goldeneye" das BMW-Logo auf eine ominöse Kiste auf der Bühne projiziert wurde, war die Sensation perfekt: Bond alias Pierce Brosnan fährt BMW. Welchen, wurde erst Monate später, 1995, bei der Premiere aufgedeckt. Es war ein genialer Werbecoup, der den BMW-Roadster Z3 mit einem Schlag weltberühmt machte.

Das wohl berühmteste Bond-Mobil, der Aston Martin DB5, war zunächst keineswegs als Dienstfahrzeug für 007 vorgesehen. Bond-Autor Ian Fleming ließ nämlich bis zum 1955 veröffentlichten Roman "Goldfinger" seinen Helden zumeist einen Bentley fahren. Erst ab dann steigt Bond auf einen Aston Martin DB Mark III um. Für den gleichnamigen Film wollte Aston-Martin Coproduzent Harry Saltzman einen DB5 (Nachfolger des Mk III) um 4.500 Pfund nur verkaufen. Es bedurfte einiger Gespräche mit Saltzman, um den Hersteller zu überzeugen, Autos kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Ein guter Deal: Aston Martin wurde dank der Identifizierung als Hausmarke von James Bond sogar vor der Pleite gerettet. Übrigens: Der letzte originale Bond-DB5 wurde 2010 in London für 2,9 Millionen britische Pfund versteigert.

Lotus bezirzt Bond-Produzent

Der Lotus Esprit wäre ohne James Bond sicher nie so berühmt geworden, dafür war der Briten-Keil als Sportwagen einfach zu wenig überzeugend. Bond-Produzent Albert R. Broccoli hatte einen Prototypen des Wagens entdeckt, der vor den Pinewood- Studios in London geparkt war. Und zwar mit voller Absicht: Don McLauchlan, Marketingmann bei Lotus, hoffte, dass der Briten-Keil als Leinwandstar entdeckt würde. Die Rechnung ging auf -der Esprit schrieb Filmgeschichte.

KEINE ZEIT ZU STERBEN

Gleich vier Aston Martin im Einsatz

Gleich vier Aston Martin im Einsatz

Der Fuhrpark im neuesten James-Bond-Abenteuer "Keine Zeit zu sterben", der am 30. September auch bei uns anläuft, ist besonders abwechslungsreich bestückt. Denn neben Bonds Hausmarke Aston Martin sind gleich mehrere Land Rover in Action zu sehen. Star der Geländewagen-Legende ist freilich der neue Defender, den Land Rover punktgenau zum Filmstart 300-mal als Sondermodell "Bond Edition" mit 525 PS starkem V8-Motor aufgelegt hat.

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 © imago images/Future Image

Aston-Armada. Natürlich lässt es auch Aston Martin am Set wieder ordentlich krachen und ist mit vier Modellen dabei. Weil der Mittelmotor-Hybrid-Sportwagen Valhalla (endlich wieder ein Serienmodell) Bond trotz 1.000 PS Leistung nicht reicht, sind auch ein V8 Vantage (den schon Timothy Dalton fuhr), ein DBS Superleggera und natürlich der DB5 im Einsatz. Natürlich wird kein Original der Ikone im italienischen Matera geschunden, sondern ein Nachbau. Superleicht, superschnell - und ohne Straßenzulassung.

DIE WELT IST NICHT GENUG

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DIE WELT IST NICHT GENUG
 © imago/Cinema Publishers Collection

Der BMW Z8 wird am Schluss zersägt

Mit dem neuen Bond-Darsteller Pierce Brosnan begann 1995 auch die BMW-Epoche im Geheimagenten-Universum. In "Golden Eye" feierte der frisch gelaunchte Roadster Z3 (mit mageren 140 PS) das Debüt des Deals der Bayern mit dem Bond-Franchise. Das Cabrio ist nur in zwei kurzen Szenen zu sehen, beschert aber BMW weltweite Modell-Bekanntheit. Deutlich präsenter sind die Auftritte des 750iL in "Der Morgen stirbt nie". Die Luxuslimousine ist mit allem hochgerüstet, was die Abteilung von Q, dem MI6-Tüftler, hergibt. Highlight ist die Fernsteuerung per Handy, die 007 den 7er während einer kompletten Verfolgungsjagd vom Rücksitz aus fahren lässt. Der Einsatz der Limousine endet nach einem Sprung vom Dach eines Parkhauses im Schaufenster einer Autovermietung. Doch da sitzt Bond nicht mehr im Siebener. Apropos Ende: BMWs genialer Werbe-Coup findet seinen gloriosen Höhepunkt in "Die Welt ist nicht genug" (1999), als das Edel-Cabrio Z8 (V8, 400 PS) per Kreissäge, die an einem Hubschrauber hängt, in zwei Hälften geteilt wird.

IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT

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IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT
 © imago images/Prod.DB

DBS ohne Ausstattung

Mit dem Australier George Lazenby meldete sich 1969 der einzige Bonddarsteller zum "Geheimdienst ihrer Majestät", der ihn nach einem Filmeinsatz schon wieder quittierte. Allerdings gab es für den Einmal-Bond einen frischen Dienstwagen, einen Aston Martin DBS. Der war zunächst mit einem Sechszylinder ausgerüstet, bekam später die Power einer V8-Maschine. Das kantige Design sorgte für hochgezogene Augenbrauen, das Fehlen jeglicher Ausrüstung für Trauer. Am tragischen Ende des Films wird Bonds frisch angetraute Ehefrau Tracy, dargestellt von Diana Rigg, erschossen.

GOLDFINGER

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GOLDFINGER
 © imago images/Cinema Publishers Collection

DB5, das Bond-Auto schlichtweg

Ian Fleming, der Schöpfer der Romanfigur James Bond, ließ seinen Helden anfangs Autos von Bentley fahren. Erst in "Goldfinger", dem siebenten Fleming-Roman, aber dem dritten Leinwand-Spektakel (1964), taucht tatsächlich ein Aston Martin auf. Ein DB5 mit Sean Connery am Steuer. Kein anderes Auto diente so oft als James-Bond-Dienstwagen wie das damals 286 PS starke Coupé. Nach "Goldfinger" tauchte es noch in "Feuerball" (1965),"GoldenEye" (1995),"Der Morgen stirbt nie" (1997),"Casino Royale" (2006), "Skyfall" (2012) und auch im allerneuesten Bond-Streifen "Zeit zu sterben" auf. Kein Wunder: Der DB5 hatte alles an Bord, was ein Geheimagent für die stressige Dienstfahrt braucht -Maschinengewehre hinter den Frontblinkern, Ölspur auf Knopfdruck, Radnaben, die Feind-Reifen aufschlitzen, Schleudersitz für unliebsame Beifahrer und natürlich den Nummernschildwechsler. Insgesamt wurden vier DB5 mit Bond-Gadgets ausgestattet. Sir Paul McCartney kaufte 1964 einen zivilen DB5 mit Plattenspieler statt Waffenkoffer an Bord.

DER SPION, DER MICH LIEBTE

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DER SPION, DER MICH LIEBTE
 © Fox Photos/Hulton Archive/Getty Images

Schwimmender Lotus

In "Der Spion, der mich liebte" (1977) steigt 007, jetzt von Roger Moore mit einer gesunden Portion Schmäh dargestellt, auf die britische Sportwagenmarke Lotus um. Kaum in Dienst gestellt, übernimmt er einen Lotus Esprit als Dienstwagen. Das keilförmige Coupé sieht stärker aus, als es ist. Der Zweilitermotor leistet nur 150 PS, jedoch genug Power, seine Verfolger auf der Straße abzuschütteln. Nicht aber Hubschrauberpilotin Naomi, deshalb geht James Bond mit dem Lotus, der sich in ein Mini-U-Boot verwandelt, auf Tauchstation. Somit wird mit Hilfe von KGB-Agentin Anya Amasova - dargestellt von Barbara Bach, heute Mrs. Ringo Starr -Schurke Stromberg ausgeschaltet. Die Entwicklung des Nautik-Esprit kostete 100.000 Dollar. In "In tödlicher Mission" (1981) steuerte Bond einen Esprit Turbo (214 PS), da saß Carole Bouquet am Nebensitz.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im News 38/2021.

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