Arthur ist ein glücklicher Hund. Ein Haustier, das geborgen bei den Lindnords in Schweden lebt. Zwei Kinder, die mit ihm spielen. Ein Frauchen und ein Herrchen, die ihn als Teil ihrer Familie sehen.
Vor zweieinhalb Jahren sah die Welt für Arthur noch ganz anders aus. Er hatte damals weder einen Namen, noch einen Menschen, der sich um ihn kümmerte, und lebte als Straßenhund in Ecuador. Happy End? Nicht in Sicht. Doch dann trat Mikael Lindnord in sein Leben, und alles sollte sich verändern.
Lindnord nahm 2014 an der Adventure Racing World Series teil. Diese gilt als einer der härtesten Wettbewerbe der Welt und brachte den Extremsportler zusammen mit seinem Team in den Regenwald von Ecuador, in der die letzte Etappe der Tour stattfand. Komplett erledigt von einer Mountainbike-Strecke stärkten sich die Schweden mit Fleischbällchen. Eines davon warf Lindnord einem Hund zu, der blutend, dreckig und offensichtlich hungrig in seiner Nähe saß und sein Mitleid erweckte.
Eine Geste, die der Streuner nicht vergaß - und nach der er Lindnord fortan überall hin folgte. Anfangs noch unauffällig und unbemerkt, doch irgendwann wurde den Sportlern klar, dass aus ihrem Quartett ein Quintett geworden war. Egal ob im matschigen Regenwald oder auf unwegsamem Gelände - der Straßenhund ließ seine selbstgewählte Truppe nicht mehr aus den Augen.
Spätestens als sich der Hund, der von Lindnord im Laufe der Zeit den Namen Arthur bekam, durch einen Fluss kämpfte, in dem das Team in einem Kajak unterwegs war, war klar, dass es Arthur ernst meinte. "Er schwamm uns hinterher und es war so herzzerreißend, dass wir ihn ins Boot geholt haben."
Den Wettkampf verloren die Schweden, dafür hatten sie nicht nur einen treuen Freund gewonnen, sondern auch das Herz vieler Fans. Denn während der Tour hatte Arthurs Geschichte die Runde gemacht und tausende Menschen verfolgten via Social Media und weltweiter Medienberichte, ob Arthur es mit seinem Team ins Ziel schaffen würde. Statt dem Weltmeistertitel wurde es nur der 19. Platz - doch das war mittlerweile in den Hintergrund gerückt.
Verständlich, dass Lindnord den Hund, der sich ihn als neues Herrchen auserkoren hatte, nicht in Ecuador zurücklassen wollte. Behördliche Schwierigkeiten und monatelange Quarantäne, damit Arthur keine Krankheiten einschleppte, folgten. Und wurden belohnt mit einem tierischen Happy End. Übrigens nicht nur für Arthur selbst: Die Stiftung, die gegründet wurde, um Arthurs Mitnahme nach Schweden zu finanzieren, hat so viel Geld lukriert, dass damit nun anderen Straßenhunden in Ecuador mit weniger Glück geholfen wird.
Lesen Sie die ganze berührende Geschichte in "Arthur", von Mikael Lindnord, erschienen bei Edel, € 15,40