Bereits in der Antike galt Honig als bedeutsames Lebensmittel. Das hat sich bis heute nicht geändert. Was sich mindestens eben so gut hält wie unsere Treue zum flüssigen Gold, sind Mythen, die sich um ebendieses ranken. Jutta Mittermair von der Honigmanufaktur Honigmayr räumt mit den größten Irrtümern auf.
1. Honig sollte nicht kristallisieren
Wer meint, dass die Kristallisation von einer minderen Qualität zeugt, der irrt. Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Tatsächlich deutet die Kristallisation darauf hin, dass es sich um reinen und naturbelassenen Honig handelt. Man kann also sicher gehen, dass hier keine Zusatzstoffe beigemengt wurden. "Honig besteht hauptsächlich aus Frucht- und Traubenzucker", erklärt Mittermair. Je mehr Traubenzucker er enthält, umso schneller kristallisiert er." Wer sich dennoch an den Kristallen stört, der kann sich mit einem einfachen Trick behelfen: Stellen Sie das Glas in ein Wasserbad. Bei geringer Hitze erwärmt sich der Honig und wird dadurch wieder flüssig.
2. Honig verdirbt nicht
Die Behauptung, dass Honig nicht verderben kann, stimmt. Allerdings nur prinzipiell. Denn unter gewissen Umständen kann er eben doch schlecht werden. Etwa dann, wenn er verunreinigt wird. Zum Beispiel durch Butterreste oder Brotkrümel. Erst einmal ins Glas gelangt können diese verderben oder schimmeln und dadurch auch den Honig ungenießbar machen. Auch Feuchtigkeit kann dem Honiggenuss ein jähes Ende bereiten. Bewahren Sie das flüssige Gold daher stets fest verschlossen, vor Licht geschützt und trocken gelagert auf. Auf diese Weise hält es sich über Jahre, ohne an Qualität einzubüßen.
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3. Honig im Kühlschrank lagern
Wer will, kann Honig im Kühlschrank lagern. Notwendig ist dies allerdings nicht. Zudem sollte man bedenken, dass der Honig aufgrund der niedrigen Temperatur verhärtet und dadurch an Streichfähigkeit verliert. Die ideale Lagertemperatur beträgt übrigens 15 Grad Celsius.
4. Honig hilft gegen Husten
Wenn der Hals schmerzt und sich erste Anzeichen einer Erkältung bemerkbar machen, greift manch einer gerne zu Honig. Doch hilft das flüssige Gold in diesem Fall wirklich? Mittermair bejaht. Hierbei handelt es sich ausnahmsweise mal um keinen Mythos. "Honig kann bei Husten tatsächlich Linderung verschaffen. Durch seine antibakterielle Wirkung ist er ein wahrer Virenkiller und wirkt vorbeugend bei einer aufkeimenden Erkältung."
5. Alle Bienen produzieren Honig
Dies ist, so Mittermair, wahrscheinlich die am weitesten verbreitete Fehlannahme. Denn nicht alle Bienen produzieren Honig. Im Gegensatz zu den Honigbienen, die Nektar sammeln, um daraus ihren Nahrungsvorrat herzustellen, müssen Wildbienen, wie etwa die Mauerbiene, nur einen kleinen Vorrat für ihre Nachkommen anlegen. Sie halten im Kokon Winterruhe und müssen keinen komplexen Staat unterhalten.