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"Vor drei Jahren trafen wir Willi Resetarits beim Flüchtlingsball", so EsRAP bei der Preisverleihung. "Er hat unsere Hände gehalten und uns gesagt: 'Jetzt ist eure Zeit, macht das weiter.' Diesen Preis nehmen wir nicht nur als Anerkennung unserer Musik entgegen, sondern als Auftrag, Musik weiterhin als politische Kraft zu nutzen", sagten die Preisträger. Das Geschwisterpaar ist in Ottakring aufgewachsen und macht in seinen Songs postmigrantische Erfahrungen hörbar. In mehrsprachigen Texten auf Deutsch und Türkisch greifen Esra und Enes Özmen Themen wie Identität, Rassismus, Frausein in der Hip-Hop-Welt und soziale Ungleichheit auf.
Der nach dem im Jahr 2022 verstorbenen Musiker benannte und von der Stadt Wien vergebene "Willi Resetarits Preis" geht an Künstlerinnen und Künstler, "die sich mit ihrem musikalischen Schaffen für Integration, gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein Miteinander in Wien starkmachen". Für Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ist der Preis "ein deutliches Zeichen: für eine offene Gesellschaft, für kulturelle Vielfalt – und für Musik, die Haltung zeigt".
"EsRAP ist ein Role-Model österreichischer Pop-Kultur mit migrantischem Hintergrund", so Nikolaus Heinelt vom Integrationshaus, der die Jury leitete. "EsRAP ist ein Gesamtkunstwerk. Hochpolitisch, antirassistisch, feministisch - und damit ganz im Sinne von Willi Resetarits", wurde Andrea Eraslan-Weninger, Vorstandsmitglied des Integrationshauses, zitiert. Erster Preisträger war im Vorjahr der Sänger Vusa Mkhaya.
Das Musikduo EsRap, Esra Özmen und Enes Özmen, im Rahmen eines Interviews mit der APA - Austria Presse Agentur, aufgenommen am Mittwoch, 18. Dezember 2024 in Wien.