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Die Heiligen Drei Könige: Caspar, Melchior und Balthasar aus dem Morgenland

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©IMAGO / Rudolf Gigler
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Eigentlich waren es laut Bibel Sterndeuter oder Weise aus dem Morgenland und keine Könige, die das Jesuskind im Stall von Betlehem besuchten. Könige wurden Caspar, Melchior und Balthasar erst im Mittelalter. Die "Heiligen Drei Könige" bringen jährlich als Sternsinger am 6. Jänner Gold, Weihrauch und Myrrhe und hinterlassen nur vermeintlich ihre Initialen "C, M und B" an den Haustüren.

Die Huldigung der Sterndeuter im Matthäusevangelium

Im Matthäusevangelium 2, 1-12 des Neuen Testaments der Bibel ist gar nicht die Rede von den Heiligen Drei Königen, sondern von Sterndeutern, die dem Jesuskind huldigen: "Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen", steht darin geschrieben. In der Lutherbibel ist von den Weisen aus dem Morgenland die Rede. Im Griechischen wurde das Wort "Magoi", das wörtlich mit Magier übersetzt werden kann, verwendet.

Die Sterndeuter werden zu den Heiligen Drei Königen

Und noch etwas fällt bei dem Zitat aus dem Matthäusevangelium 2, 1-12 auf. Die Zahl der Sterndeuter wird mit keinem Wort erwähnt. Erst im 3. Jahrhundert erwähnte erstmals der christliche Schriftgelehrte Tertullian, dass die "Magier" fast "Könige" gewesen seien. Und auch die Zahl drei entwickelte sich erst im Laufe der Zeit. Ab dem 6. Jahrhundert verfestigte sich schließlich der Glaube von den Heiligen Drei Königen. Bekräftigt wurde dieser Glaube durch den Psalm 72 in der Lutherbibel: "Die Könige zu Tharsis und auf den Inseln werden Geschenke bringen; die Könige aus Reicharabien und Seba werden Gaben zuführen." Warum aber drei Könige und nicht mehr? Über die Zahl war man sich lange nicht einige, von 4 und auch von 12 Weisen wurde zwischenzeitlich gesprochen. Am Ende hat sich die Zahl 3 durchgesetzt, wahrscheinlich aufgrund der Anzahl der dem Jesuskind dargebrachten Geschenke.

Die Namen der Heiligen Drei Könige

Die heutigen Namen der Heiligen Drei Könige, Kaspar, Melchior und Balthasar, sind im Laufe des 7. und 8. Jahrhunderts entstanden. Zuerst hießen sie noch Bithisarca, Melchior und Gathaspa, im 9. Jahrhundert wurde daraus Gaspar, Melchior und Bathasar, die bereits den heutigen Namen sehr ähneln.

Woher kamen die drei Weisen?

Woher kamen die drei Weisen? Ganz einig ist man sich darüber nicht. Im Matthäusevangelium ist von Osten die Rede. Die Annahmen über ihre Herkunft schwanken von Arabien und Syrien über Mesopotamien und Indien bis hin zu Persien. Auf etlichen christlichen Darstellungen sind sie auf jeden Fall orientalisch gewandet.

Welcher König bringt was

Caspar bringt die Myrre, Melchior das Gold und Balthasar den Weihrauch.

Wofür steht Gold, Weihrauch und Myrrhe?

"Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar", so steht es im Matthäusevangelium geschrieben. Aber warum waren es ausgerechnet diese drei Geschenke. Nicht nur Gold galt damals als ausgesprochen wertvoll, sondern auch Weihrauch und Myrrhe wurden bereits damals als kostbare Heilmittel angesehen - eines Königs würdig. Mit ihren Gaben erkannten die drei Weisen also das Neugeborene als König an.

Was bedeutet C und M und B an der Haustür?

Vielfach wird angenommen, das "C + M +B" plus die Jahreszahl an der Haustür bedeute die Initialen der Heiligen Drei Könige, aber es stimmt nicht. Vielmehr bedeuten die Buchstaben für "Christus mansionem benedicat", was soviel bedeutet wie "Christus segne dieses Haus".

Warum wird am 6. Jänner gefeiert?

Am 6. Jänner schwärmen jedes Jahr in Österreich die Sternsinger aus und erinnern uns an die Geschichte der Heiligen Drei Könige. Aber warum genau am 6. Jänner? Dieser galt bis zum 4. Jahrhundert als Jahresbeginn. Erst nach der Kalenderreform von Papst Gregor XII wurde der Jahresbeginn auf 1. Jänner verschoben.

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