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Hardrocker Ghost auf neuem Album "introvertierter"

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3 min
Sänger Tobias Forge bei einem Auftritt 2018 in New York
©APA, GETTY IMAGES NORTH AMERICA, THEO WARGO
Es begann vor fast 20 Jahren als Undergroundprojekt und ausgefallenes Hobby, inzwischen füllt die schwedische Hardrock-Band Ghost weltweit die großen Hallen. Mit einer Mischung aus klassischem Hardrock, Heavy Metal und einer theatralischen, humorvollen Show, die weit über die Bühne hinausgeht, avancierte die Gruppe um Frontmann Tobias Forge in den letzten Jahren zu einer Kultband. Nun erscheint ihr sechstes Album "Skeletá".

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"Ich wollte diesmal ein Album machen, das etwas introvertierter ist, nachdenklicher, wie ein Spiegel", erzählt Forge (44) im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. Bei Ghost-Konzerten tritt er als finstere Papst-Persiflage auf und animiert das Publikum zum Tanz. Die bisherigen Studioalben waren komplexe Epen über Themen wie den Aufstieg und Fall von Imperien, Macht, Religion und Tod. Auf "Skeletá" - der Titel symbolisiert das - wollte Forge alles etwas reduzieren.

Zwischenspiele und Instrumentalstücke sind auf dem Album nicht vorhanden. Auch lyrisch ändert sich die Richtung ein wenig. "Ich wollte die Texte einfacher halten: ein Song über Liebe, einer über Hass, einer über Hoffnung, Akzeptanz, Reue", sagt der Sänger, Songwriter und Bandleader, der Heavy Metal und Musicaltheater als seine Inspirationen nennt. "Das heißt aber natürlich nicht, dass ich komplett auf Gesellschaftskritik verzichte."

In den vergangenen Jahren war der Sound von Ghost - laut Forge eher unbeabsichtigt - zunehmend melodischer und radiotauglicher geworden. "Das Beste, was dir passieren kann, ist, wenn du einen Song schreibst und das Gefühl hast: Der ist einfach fertig – und dann ist er zufällig auch noch genau 3:30 lang", sagt er. "Wenn der Song dann bei Radioleuten ankommt, müssen wir nichts mehr daran ändern."

Ein weiteres "Dance Macabre" - die tanzbare Ghost-Single von 2018 - findet sich auf "Skeletá" nicht, doch der melodische Trend setzt sich fort. Das Album enthält zehn kompakte Hardrock-Songs mit knackigen Gitarrenriffs, eingängigen Refrains und leichtem Retro-Einschlag. Unter anderem das wuchtige "Peacefield" mit sakral anmutendem Chorintro, die Single "Lachryma" mit feinem Synthesizersound sowie "Umbra" mit kräftigem Keyboardintro, Kuhglocke und Orgelklängen gehen sofort ins Ohr. Die neuen Songs sind vielseitig und klingen doch alle unverkennbar nach Ghost. Ab dieser Woche ist die Band auch live zu erleben, einen Österreichtermin gibt es im Tourkalender bis dato allerdings nicht.

(Das Gespräch führte Philip Dethlefs/dpa)

(S E R V I C E - https://ghost-official.com)

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