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Nach Haftbefehl: Benko bleibt vorerst auf freiem Fuß

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©APA/Helmut Fohringer
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Langjähriger Südtiroler Benko-Statthalter Heinz Peter Hager und Bürgermeisterin von Riva del Garda bereits in Hausarrest. René Benko wurde heute vom Tiroler LKA auf Basis eines Europäischen Haftbefehls einvernommen. Er bleibt vorerst auf freiem Fuß

Heinz-Peter Hager gilt als wichtigster Mann des gefallenen Immobilienspekulanten in Südtirol. Er war über Jahre hinweg Chef von Signa Italia und ist weiterhin Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Laura Privatstiftung. Diese Stiftung wird von zahlreichen Beobachtern als ein millionenschweres Schattenreich der Benkos betrachtet, das auch nach dem Kollaps der Signa Gruppe weiterhin bestehen soll.

Am Dienstagvormittag kam es zu einer überraschenden Entwicklung: Heinz-Peter Hager wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trient von einem Sonderkommando der Carabinieri und der Finanzpolizei unter Hausarrest gestellt. Die in Italien für die Causa Signa zuständige Oberstaatsanwaltschaft von Trient hat am Dienstag überraschend auch einen Haftbefehl gegen den Österreicher René Benko erlassen, den Mastermind der Signa-Gruppe. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa.

René Benkos Anwalt Norbert Wess teilt gegenüber der APA in einer ersten Stellungnahme mit: „Es wird kein Europäischer Haftbefehl gegenüber Herrn Benko vollzogen. Herr Benko wird weiterhin - wie bisher - mit allen nationalen wie internationalen Behörden vollumfänglich kooperieren und ist zuversichtlich, dass sich allfällige Vorwürfe ihm gegenüber als inhaltlich unrichtig aufklären lassen.“

Zwei Signa-Deals im Fokus

Nach News-Informationen stehen in dem Verfahren mehrere Liegenschaftstransaktionen im Mittelpunkt, die möglicherweise auch Verbindungen zur Politik aufweisen. Hager zählt zu den insgesamt 77 Beschuldigten, unter denen auch Benko selbst gelistet ist. Besonders zwei Transaktionen von Signa, darunter der Flughafen Bozen, stehen offenbar im Fokus der Ermittlungen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die Vorwürfe gegen Benko & Co

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Trient werden den Personen folgende Vorwürfe zur Last gelegt: die Bildung einer kriminellen Vereinigung, die Manipulation von Ausschreibungen, unrechtmäßige Parteienfinanzierung, unzulässige Einflussnahme, Betrug, den unrechtmäßigen Bezug von Leistungen zum Nachteil des Staates sowie verschiedene Delikte gegen die öffentliche Verwaltung. Dazu zählen Korruption, unzulässige Veranlassung zu Handlungen, die Offenlegung von Amtsgeheimnissen, das Unterlassen von Amtshandlungen sowie Verstöße gegen steuerrechtliche Vorschriften im Zusammenhang mit der Ausstellung von Rechnungen für nicht tatsächlich erbrachte Leistungen.

Die Staatsanwaltschaft betont, dass bis zu einer möglichen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert, zuletzt am 03.12.2024 um 14:40.

Causa René Benko

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