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In Österreich wurden laut Sicherheitsbericht 2019 des Innenministeriums nur 9,5 Prozent der Straftaten gegen Leib und Leben (beispielsweise Mord, Totschlag etc.) von Frauen begangen. "Schwere Gewaltdelikte von Frauen irritieren nach wie vor besonders, weil sie ein tradiertes Rollenbild auf den Kopf stellen: Sie widersprechen der Vorstellung von Frauen als sanftmütige, stets mütterlich-warmherzige Wesen", schreibt Nahlah Saimeh in ihrem neuen Buch "Grausame Frauen". Darin stellt sie acht Fälle sachlich und nüchtern vor und gewährt dabei einen tiefen Einblick in die Seele der Täterinnen: Warum tötet eine Mutter ihr Kind? Oder warum beschützt sie es nicht vor ihrem gewalttätigen Partner? Warum plant eine Jugendliche einen Amoklauf?
"Grausame Frauen" ist bereits Ihr drittes Buch. Was ist Ihre Intention hinter den Büchern?
Das erste Buch "Jeder kann zum Mörder werden" und jetzt das dritte Buch "Grausame Frauen" sind sogenannte True-Crime-Stories. Das sind wahre Fallgeschichten, die im Hinblick auf den Täter- und Opferschutz entsprechend anonymisiert wurden, sodass man nicht auf den konkreten Fall schließen kann. Mein Anliegen bei diesen beiden Büchern ist es, zu einem Verstehen - und nicht zu einem Verständnis - beizutragen, wie wir als Menschen gestrickt sind. Und welche Persönlichkeitseigenschaften und Grundbedingungen unseres Aufwachsens, unserer Persönlichkeitsentwicklung dazu führen, dass wir an einer Stelle im Leben fundamental falsch abbiegen. Es geht mir darum, zu entdämonisieren und Kriminalität und Straftaten als das zu begreifen, was sie nach meinem Dafürhalten sind: nämlich eine Variante menschlichen Scheiterns; Menschliches Scheitern ist uns grundsätzlich allen zu eigen. Das ist übergeordnet zu verstehen, im Sinne eines allgemeinen Prinzips menschlicher Verletzlichkeit und der Überforderung mit Lebenssituationen. Ich meine das erklärend und neutral und nicht verständnisheischend.
Es geht Ihnen also nicht darum, eine Entschuldigung für den Täter oder die Täterin zu finden.
Genau. Im Grunde geht es mir darum, zu vermitteln: Wer wäre ich geworden oder wer würde ich sein, wenn ich unter anderen Milieu-Bedingungen aufgewachsen wäre, unter anderen Erziehungsbedingungen? Diese Frage muss man sich immer stellen, wenn man Gefahr läuft, auf andere Menschen herabzuschauen. Das führt eigentlich zu Demut und Bescheidenheit. Weil man im Grunde dann erkennt, dass der andere, der etwas sehr Schreckliches tut, sich letzten Endes nur marginal von einem selbst unterscheidet.
Warum wollten Sie konkret über Frauen als Gewalttäterinnen schreiben?
Im Gespräch mit dem Verlag sind wir darauf gekommen, dass es ein interessanter Aspekt sein könnte, nur ein Buch über Frauen zu schreiben. Weil Frauen als Täterinnen mit schwerer Gewaltkriminalität statistisch unterrepräsentiert sind. Aber ich wollte dem entgegensetzen, dass Frauen in diesem Zusammenhang positiv diskriminiert werden. Das ständige Verkennen als Heilige ist auch Diskriminierung. Ich möchte mit diesem Buch ein Stück weit dazu beitragen, Frauen aus ihrer besonderen Ecke herauszuholen. Sie sind zwar seltener Täter, aber wenn sie zu Täterinnen werden, sind sie auch nicht ganz ohne. Sie sind nicht ohne Abgründe und ohne die mehr oder minder selben Probleme wie bei männlichen Tätern, nur dass es sich in der Form der Kriminalität etwas anders äußert.
Sie schreiben: "Man kann ein Mordopfer nicht danach fragen, ob es erleichtert ist, zumindest von einer Frau umgebracht worden zu sein." Passiert es, dass Gewalttaten von Frauen öfter entschuldigt werden als jene von Männern?
Ja. Das ist genau mein Punkt. Ich bin neulich in einem Interview gefragt worden: "Töten Frauen sanfter?" Ich weiß, was damit gemeint ist. Ich glaube, wir sehnen uns als Menschen alle nach einem friedlichen Sterbeprozess, frei von Qual und Gewalt. Die Frage ist trotzdem lustig, weil wir kulturell über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg so geeicht sind, dass die Frau per se immer die Sanftmütige ist. Man kann die Opfer nicht mehr fragen, aber es wird ihnen egal sein, ob sie von einem Mann oder einer Frau erschossen worden sind. Da wird keine Leiche sagen: "Ich bin zwar erschossen worden. Aber Hauptsache, es war eine Frau". Das ist absurd. Wir sitzen unseren eigenen Projektionen in Bezug auf Weiblichkeit auf.
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Frauen begehen laut Ihrer Analyse schwere Gewaltdelikte fast immer im familiären Nahraum, oft sind Neugeborene, Kleinkinder oder der Partner das Opfer. Inwieweit unterscheidet sich hier das Verhalten von Täterinnen und Tätern?
Diesen Unterschied gibt es wirklich. Das zeigt die Kriminalstatistik eindeutig. Frauen begehen Gewaltstraftaten vorwiegend im sozialen Nahfeld, während Männer Gewaltstraftaten auch sehr häufig außerhalb davon begehen. Das soziale Nahfeld ist der Wirkungsbereich von Frauen, so altmodisch es klingt, und das ist auch der Bereich, in dem sie Aggressivität äußern. Schwächere Personen, wie Kinder und Neugeborene, tangieren die unmittelbare soziale Realität der Frauen am meisten. Die Frau ist in ihrem Leben und der Anforderung, ihr Leben zu bewältigen, dort am meisten involviert, gerade im Bereich sozial prekärer Verhältnisse.
Welche weiteren Unterschiede im Verhalten von Gewaltstraftätern und -täterinnen gibt es?
Was Tötungsdelikte anbelangt, gibt es insofern Unterschiede, dass die impulsive, aggressive Gewalt bei Frauen seltener ist. Ausgenommen sind Säuglinge und kleine Kinder, weil hier die Tötungshandlung durch die körperliche Überlegenheit einfach - psychisch vielleicht nicht einfach - zu begehen ist. Bei erwachsenen Opfern ist es so, dass Frauen häufiger wegen Mordes verurteilt werden, weil sie Taten anders planen müssen. Im Regelfall sind sie der Person, die sie töten wollen, körperlich unterlegen. Das heißt, sie müssen Arglosigkeit, Wehrlosigkeit und den Überraschungseffekt ausnutzen. Das führt dann zu einer anderen juristischen Beurteilung - zumindest in Deutschland. Dann sind sie weniger im Bereich des Totschlags, sondern im Bereich des Mordes, wenn sie zum Beispiel jemanden im Schlaf erstechen oder erschlagen.
In einem Fall aus Ihrem Buch hat eine Täterin vor der Tat noch Kickbox-Stunden genommen, um ihrem Opfer körperlich nahe kommen zu können.
Das zeigt den Planungsgrad. Man muss im Grunde schon Wochen und Monate vorplanen, dass man jemanden töten will, wenn man vorher noch Unterrichtsstunden nimmt. Das ist nichts Impulsives. Bei Männern ist die Gewalt häufig impulsiv.
Was manche Täterinnen in Ihrem Buch in ihrer Kindheit und Jugend erlebt haben, ist schwer verdauliche Lektüre: Gewalt, sexueller Missbrauch, Alkohol, Drogen, Suizidversuche und oft fehlende familiäre Liebe. Welche Rollen spielen diese Faktoren als Auslöser für Gewalttaten und ist es so, dass Opfer oft im Rollentausch zu Täterinnen werden?
Ja, das kann man so sagen. Das gilt aber für beide Geschlechter. Wir sind als Menschen absolute Nesthocker. Wenn wir auf die Welt kommen, können wir atmen, schlucken und verdauen, aber sonst eigentlich nicht viel mehr. Wir sind in unserer weiteren Menschwerdung und Persönlichkeitsentwicklung unbedingt auf eine sichere Bindung angewiesen. Das ist elementar zum Überleben. Für einen konstruktiven Zugang zur Welt und damit zu anderen Menschen braucht man das sichere Gefühl, gewollt, gemocht und geliebt zu werden. Wir brauchen Erziehungspersonen, die uns als kleine Kinder unterstützen, mit unseren Emotionen fertig zu werden. Und das alles lernen Kinder nicht in einem sozial und emotional verwahrlosten und gewalttätigen Milieu. Das alles fehlt. Sie kommen gewissermaßen nur mit einem ganz rudimentären Besteck durchs Leben. Das bedeutet, dass sie später nicht in der Lage sind, mit Wut und Enttäuschung umzugehen oder Kritik, Frustration und vielleicht die eine oder andere kleine Gemeinheit zu ertragen. Das ist mit der Kernpunkt für die spätere Entwicklung von schwerer Gewalttätigkeit.
Im Buch sprechen Sie ebenfalls den Selbsthass der Täterinnen an.
Der Selbsthass geht so weit, dass wenn sie dann zu Täterinnen werden, sie endgültig etwas haben, weswegen sie sich selbst hassen können. Hinter diesen Taten steckt auch häufig eine Selbstbestrafung.
Bei einer Täterin aus Ihrem Buch, die ihren Drogendealer, mit dem sie eine Affäre gehabt hat, quasi als "Probemord" getötet hatte, wurden in einer Sporttasche ein Saufänger, ein Skalpell, ein Hammer, eine Augenbinde, ein Klebeband, zwei Rasiermesser und ein Elektroschocker gefunden. Was bringt eine Frau dazu, sich solch ein Folterwerkzeug-Sammelsurium zu beschaffen?
Das ist eine Frau mit einer sehr schweren, sehr frühen sexuellen Traumatisierung und mit einer frühen emotionalen Vernachlässigung. Sie wollte das Opfer ursprünglich tatsächlich foltern. Wie es im Alltag des deliktischen Gefechtes häufiger passiert, ist die reale Tatumsetzung doch ein bisschen anders und weicht von der Fantasie ab. Die Absicht, das Opfer zu quälen, zeigt sadistische Elemente, mit der sie die Überlegenheit gegenüber ihrem Opfer auskostet. Und im Grunde fügt sie dem Opfer stellvertretend körperlich die Schmerzen zu, die sie selbst seelisch erlitten hat. Wobei man sagen muss, dass sie durch das Opfer an sich gar keine seelischen Qualen erlitten hat. Es ist das Ausgleichen von eigenen seelischen Qualen, die sie früher erlitten hat.
Inwieweit kommt trotz aller Professionalität Mitleid mit den Täterinnen beziehungsweise ein Verständnis auf?
Mitleid halte ich für ein Gefühl von Hochmut, insofern bin ich kein Freund des Mitleids. Ich würde eher von einem grundlegenden Mitgefühl sprechen. Das bezieht sich nicht nur auf Täterinnen oder Täter. Mir sind aber in der professionellen Tätigkeit auch der sachliche Blick sehr wichtig und die Fähigkeit, emotional unbestechlich auf gewisse Dinge zu schauen. Aber das Mitgefühl gilt natürlich den Menschen insgesamt und das ist mit ein Grund, dass ich diese Bücher geschrieben habe.
Einigen Frauen in Ihrem Buch haben Sie eine Borderline-Persönlichkeitsstörung attestiert. Erhöht diese Erkrankung das Risiko zur Gewaltbereitschaft?
Ja. Es ist auffällig, dass sehr viele Gewalttäterinnen und -täter tatsächlich eine Borderline-Persönlichkeitsstruktur haben. Was umgekehrt nicht heißt, dass jeder, der eine Borderline-Persönlichkeit hat, ein Kriminalitätsrisiko besitzt. Es handelt sich um eine Persönlichkeitsstörung, deren Ursache in den ganz frühen Monaten und Jahren der individuellen Entwicklung gelegt wurde, durch emotionale Vernachlässigung und frühe Traumatisierung. Die Störung führt dazu, dass Menschen die Umgebung nur in Schwarz-Weiß wahrnehmen. Es gibt nur gut oder böse, sie können kein Mittelmaß generieren. Sie können Affekte nicht gut regulieren, die Affekte sind übermäßig intensiv und halten lange an. Das gilt für Liebe, Zuneigung oder Hass. Aber es kippt auch schnell wieder ins Gegenteil um. Das macht sehr anfällig für das aggressive Auflösen von Konflikten.
Eine Frau, die ihre beiden Kinder tötete, ließ sich später in der Forensischen Psychiatrie freiwillig sterilisieren. Haben viele Täterinnen hinterher ein Schuldbewusstsein oder empfinden Reue?
Ja, Reue und Schuldbewusstsein sind schon häufig. Wie tief die Reue empfunden werden kann, ist sehr unterschiedlich. Es ist in diesem Fall auch die Erkenntnis, sein Leben nicht so im Griff zu haben, dass man ausschließen könnte, nicht doch noch einmal schwanger zu werden, wenn es biologisch möglich wäre. Es ist für die Frau selbst eine Sicherheit, zu sagen: "Ich bekomme in meinem Leben sowieso schon nicht viel auf die Reihe, jetzt will ich zumindest an der Stelle eindeutig sagen, dass mir das nicht mehr passieren kann." Das ist auch ein Schutzmechanismus.
Eine junge Mutter von zwei Kindern wurde von ihrem pädophilen Freund überzeugt, dass sie mit ihren Kindern sexuelle Handlungen durchführt. Sie schreiben, dass die Mutter in ihrer Naivität gar nicht richtig bemerkt hat, was da vor sich geht. Wie ist so etwas erklärbar?
Der Fall vom "reichen Russen" ist sehr eindrücklich, weil sich da zeigt, dass Gut und Böse gar nicht so eindeutig voneinander zu trennen sind.
Die Frau ist laut Ihren Schilderungen ansonsten ja sehr liebevoll mit ihren Kindern umgegangen und hat auf eine pädagogisch wertvolle Erziehung geachtet.
Ja, genau. Natürlich war es unmöglich, was diese Frau gemacht hat. Aber ich will mit diesem Fall zeigen, dass eine unfassbare Naivität auch Teil dessen ist, dass man zum Täter oder zur Täterin werden kann. Es war ein sehr ländliches, sehr einfaches und ein bisschen aus der Zeit gefallenes bäuerliches Milieu. Was man nicht sehen will, das sieht man dann auch nicht. Und es gibt viele Leute, die eine sehr eigentümliche Privatdefinition von Straftaten haben. Das ist im Bereich der Sexualstraftaten häufiger. Es gibt beispielsweise Männer, die meinen, ein Vergewaltiger ist immer der fremde Mann, der hinter einem Gestrüpp hervorspringt. Sie haben gar nicht auf dem Schirm, dass sie, wenn sie selber sexuelle Handlungen gegen den Widerstand einer ihnen bekannten Frau erzwingen, auch über die rote Linie getreten sind. In diesem Fall war das ähnlich. Und was ich hier "anrührig" finde, ist, dass im Grunde die ungestillte Sehnsucht nach Liebe und Zuwendung dazu führt, dass diese Frau sich völlig vereinnahmen lässt und ihre Kinder in sehr unangenehme Handlungen miteinbezieht.
Zum Buch:
"Grausame Frauen. Schockierende Fälle einer forensischen Psychiaterin"*
€ 16,50,
erschienen am 02.11.2020
256 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-492-06220-6
auch als E-Book erhältlich
Eine Täterin wollte mit einem Schwert, einem Flammenwerfer, Molotowcocktails und einer Pistole bewaffnet in einer Schule Amok laufen. Was war das Besondere an diesem Fall?
Das Besondere ist zunächst einmal, dass es eine Schülerin war. Die meisten "school shootings" oder Schulmassaker, die geplant und durchgeführt werden, werden von jungen Männern begangen. Das Besondere ist in dem Fall auch, dass man das Mädchen begutachten konnte, dass die Täterin nicht erschossen worden ist. Viele "school shooter" überleben es nicht oder richten sich selber hin. Das dritte Ungewöhnliche ist, dass sie etliche Jahre später eine Schizophrenie entwickelt hat. Im Nachhinein muss man sich fragen, ob die Fehlentwicklung, die sich vorher gezeigt hat, nicht schon eine unerkannte Prodromalsymptomatik (Frühsymptomatik; Anm. der Red.)einer Schizophrenie war. Was ich bei dem Fall aber eben auch zeigen will, ist, dass wenn eine junge Frau zu so einer Methodik greifen will, dann steht sie ihren männlichen Kollegen in nichts nach. Das Waffenarsenal, das sie verwendet hat, war nicht ohne. Das hätte auch klappen können.
Die Eltern haben das Waffenarsenal unter dem Bett im Kinderzimmer nie entdeckt.
Spätere "school shooter" isolieren sich zuhause sehr. Man weiß gar nicht mehr, was sie eigentlich machen. Oft kapitulieren die Eltern völlig anstatt einfach einmal zu sagen: "Das ist unser Haus und wir schauen jetzt trotzdem bei der Tochter oder beim Sohn ins Zimmer rein, weil irgendetwas stimmt hier nicht". Ich bin nicht dafür, dass man erwachsenen Kindern gegenüber distanzlos ist. Aber wenn man den Eindruck hat, sie verändern sich und da stimmt irgendetwas nicht, dann muss man tatsächlich sagen, dass man einmal nachschauen sollte, was los ist.
Wann ist jemand schuldfähig oder schuldunfähig?
Die österreichische Rechtsprechung unterscheidet sich ein wenig von der deutschen. In Österreich ist es so, dass es nur die Trennung zwischen schuldfähig und schuldunfähig gibt, in Deutschland gibt es noch die verminderte Schuldfähigkeit als Abstufung. Es gibt zwei Möglichkeiten, schuldunfähig zu sein: Einerseits, wenn man das Unrecht der Tat mental gar nicht begreifen kann. Wenn Personen zum Beispiel einen sehr niedrigen IQ haben und mittelgradig intelligenzgemindert sind, dann sind sie möglicherweise nicht einsichtsfähig. Sie begreifen gar nicht, was sie gemacht haben und welche Folgen das hat. Der andere Fall ist, dass die Steuerungsfähigkeit beeinträchtigt ist. Das heißt, die Personen wissen zwar, dass das, was sie machen, nicht gut ist. Sie können sich dem aber weniger widersetzen und haben ein inneres Handlungsmotiv, von dem sie sich schwerer distanzieren können als sie das als psychisch gesunder Mensch täten. Was nicht automatisch zur Schuldunfähigkeit oder Schuldminderung führt, sind Persönlichkeitsstörungen.
Wie distanzieren Sie sich in Ihrem Alltag von Ihrem Beruf oder gab es Fälle, die Sie auch privat mit nachhause genommen haben?
Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinem Beruf. Aber privat ist privat. Bei uns wird zuhause nicht über Fälle gesprochen. Dazu gibt es keine Veranlassung. Mich belastet nicht, was ich tue.
Für Sie ist Ihr Beruf demnach auch Ihre Berufung?
Ja, das ist so mein Naturell. Ich vergleiche mich gerne mit einem Tier, vielleicht mit einem Fisch. Den Fisch würde man auch nicht fragen: "Mein Gott, wie halten Sie es aus, dass sie jeden Tag 24 Stunden lang im Wasser sind und schwimmen müssen?" Der Fisch würde sagen: "Was soll ich sonst tun, ich bin ein Fisch". Das ist eine ganz gute Metapher. Ich bin auch so ein Fisch.
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