Um das Adelsgeschlecht der Habsburger ranken sich viele Geschichten und Legenden. Über Jahrhunderte regierte die mächtige Dynastie die Geschicke vieler Länder. Genau diesem elitären Geschlecht, gehörte auch Erzherzogin Mathilde von Österreich an. Ihre bewegende Geschichte.
Lange war in der Öffentlichkeit unklar, warum das Leben von Erzherzogin Mathilde von Österreich - sie wurde nur 18 Jahre alt - so kurz war. Inzwischen wurde enthüllt, welches Laster sie so jäh aus dem Leben riss.
Wer genau war Erzherzogin Mathilde?
Mathilde war die Enkelin von Erzherzog Karl Ludwig und Henriette von Nassau-Weilburg. Ihr Vater Erzherzog Albrecht war Feldmarschall. Sein berühmter Vater, dessen Denkmal sich auf der Albertina-Rampe in Wien befindet, war ein jüngerer Bruder von Kaiser Franz. Er führte als Generalissimus die österreichischen Truppen in der Schlacht von Aspern und Eßling zum unerwarteten Sieg gegen den größten Feldherren aller Zeiten: Napoleon.
Mathilde Marie Adelgunde Alexandra von Österreich, wie sie mit vollem Namen hieß, hatte einen Bruder und wuchs in überaus reichen Verhältnissen auf. Sie wohnte mit ihrer Familie in der heutigen Albertina. Der Kontakt zur kaiserlichen Familie war eng, auch, weil sich Kaiserin Elisabeth gerne mit ihrer Cousine Erzherzogin Hildegard (Mathildes Mutter) umgab. Als Mathilde 15 Jahre alt war, starb ihre Mutter mit nur 38 Jahren. Das Verhältnis zu ihrem Vater war seither sehr eng. Von ihm hat sie wohl die starke Persönlichkeit geerbt, die sie schließlich in eine heikle Situation brachte.
Diese Hochzeit fand niemals statt
Wie es zu jener Zeit üblich war, bestimmte die Heiratspolitik Mathildes Leben. Die Erzherzogin sollte als Ehefrau von Umberto von SavoyenKönigin von Italien werden, auch um das angespannte Verhältnis zwischen Österreich-Ungarn und Italien zu verbessern. Obwohl sie Umberto, dem Kronprinzen von Sardinien-Piemont versprochen war, gehörte ihre Sympathie dem begabten und unkonventionellen Ludwig Salvator.
Was ist passiert?
Im Jahr 1867 kam es zu dem tragischen Vorfal. Mathilde widersetze sich ihrem Vater. So war es ihr strengstens verboten worden zu rauchen. Trotzdem qualmte sie heimlich - wie es wohl auch heute noch einige Jugendliche tun.
Plötzlich hörte Mathilde Schritte auf dem Gang ...
Kurz vor einem Theaterbesuch rauchte die junge Frau - wie so oft - unbeobachtet eine Zigarette in ihrem Zimmer. Als sie plötzlich Schritte auf dem Flur hörte, versteckte Mathilde den Glimmstängel panisch hinter ihrem Rücken. Innerhalb weniger Sekunden nahm das Drama seinen Lauf: Die Erzherzogin stand in Flammen - sie erlitt Verbrennungen dritten Grades am ganzen Körper.
Modetrend mit Folgen
Wie konnte das passieren? Wie es für die Mode der damaligen Zeit üblich war, wurde ihr Kleid aus indischem Musselin, der mit leicht entflammbarem Glyzerin imprägniert war, gefertigt. Rasend schnell breitete sich das Feuer aus. Sie wurde schwerverletzt nach Schloss Hetzendorf gebracht und verstarb dort am 6. Juni 1867 im Alter von 18 Jahren.
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Der genaue Unfallhergang wurde lange verschleiert. Inzwischen hat das Haus Habsburg aber den wahren Tathergang - der Auslöser war das heimliche Rauchen - eingeräumt. Der tragische Unfall, der zum viel zu frühen Tod der Prinzessin führte, wird auch auf der offiziellen Webseite der Kapuzingergruft, in der sie begraben ist, erläutert.