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10 Fragen zur Bildungspolitik

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Die Bundesregierung einigte sich im November 2015 auf eine Bildungsreform. Ein erster Teil tritt mit diesem Schuljahr in Kraft. So kann beispielsweise in den ersten drei Volksschuljahren auf Notengebung verzichtet werden. Andere Teile der Reform sind jedoch noch ausständig und auch andere Reformen wären dringend notwendig.

1 Wie gut ist Österreichs Bildungssystem?

Spätestens seit Österreich Anfang der 2000er-Jahre bei den Pisa-Tests - internationalen Vergleichsstudien zu Schulleistungen - abstürzte, ist die Reform des Bildungssystems ein politisches Dauerthema. Bisher mit bescheidenem Erfolg. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bemängelte erst im Juni, dass Österreichs Bildungssystem ineffizient sei und nur durchschnittliche Leistungen hervorbringe.

2 Wo liegen die Hauptprobleme?

Das Bildungssystem krankt seit Jahren an denselben Problemen. Das System ist, auch wegen der komplexen Verwaltung durch Bund, Länder und Gemeinden, teuer, aber nicht effizient. Unterschiede in der Bildungsherkunft der Eltern werden kaum ausgeglichen und unterschiedliche Herausforderungen, beispielsweise zwischen Stadt und Land, zu wenig berücksichtigt.

3 Was will die Regierung tun?

Das ideologische Streitthema Gesamtschule blockierte jahrelang größere Reformen. Erst im vergangenen November einigte sich die Regierung auf eine Reform in weniger umstrittenen Bereichen.

4 Was ist die Bildungsreform?

Mehr Autonomie für Schulen, kein Sitzenbleiben in den ersten drei Volksschuljahren und ein besserer Übergang von Kindergarten zu Volksschule sind Eckpunkte der Reform, für deren Umsetzung nun Bildungsministerin Sonja Hammerschmid zuständig ist.

5 Ist die Reform umgesetzt?

Nur zum Teil. Der Wechsel der Bildungsministerin und Uneinigkeit bei Details verzögern die Umsetzung, die ursprünglich für Juni 2016 geplant war. Umgesetzt ist bisher nur ein erstes Paket im Volksschulbereich.

6 Was wird als Nächstes umgesetzt?

Staatssekretär Harald Mahrer hat einen Gesetzesentwurf für eine Bildungsstiftung vorgelegt. Mit 50 Millionen Euro werden innovative Projekte im Bildungsbereich gefördert. Aus der Bankenabgabe fließt ab 2017 eine Milliarde ins Bildungssystem, hauptsächlich in den Ausbau der Ganztagsschulen.

7 Was ändert sich im neuen Schuljahr?

In den Volksschulen kann man in den ersten drei Jahren nicht mehr durchfallen. Auch auf Noten kann verzichtet werden. Außerdem gilt eine Ausbildungspflicht bis 18.

8 Wie werden Flüchtlingskinder integriert?

Die Ausbildungspflicht gilt für Asylwerber nicht. Die Regierung einigte sich aber auf ein größeres Sprachkursangebot. Am Dienstag eröffnet Wiens Bildungsstadträtin Sandra Frauenberger ein Jugendcollege, das Bildungsangebote für tausend Flüchtlingskinder, von Alphabetisierung bis Berufsausbildung, bringt.

9 Was ist die Schulautonomie?

Als eines der nächsten Projekte der Bildungsreform wird die Schulautonomie umgesetzt. Das Projekt ist laut Bildungsministerium bereits in den Endzügen. Den Schulen sollen dann nur mehr Leistungs-und Qualitätsstandards vorgegeben werden - wie sie diese erreichen, sollen sie dann selbst vor Ort entscheiden. Die Schulstruktur wird damit völlig umgekrempelt. Von der Möglichkeit zur Auflösung der 50-Minuten-Schulstunden über die Umsetzung von neuen pädagogischen Konzepten bis hin zur Personal-und Finanzautonomie ändert sich für Schulen dann fast alles.

10 Wird die Bildungsreform vollständig umgesetzt?

Das hängt davon ab, ob die Regierung bis 2018 weiterarbeitet. Das Ziel ist es, alle Pakete umzusetzen. Aber ideologisch umstrittenere Projekte, wie der Ausbau der Modellregion für die Gesamtschule, hängen am Zustand des Koalitionsklimas.

Kommentare

Mit Facebook verbindengiuseppeverdiDo., 08. Sep.. 2016 16:33melden

Wisst ihr was in den "Endzügen" wie oben unter Pkt. 9 angeführt ist? Nicht das oben angeführte Projekt sondern die gesamte Bildungsreform, die nicht einmal ein "Reförmchen" ist, und das nur, weil Politiker auf Kosten unserer Kinder nicht auf ihre Machtpositionen verzichten wollen!

giuseppeverdiDo., 08. Sep.. 2016 16:34melden

Und der Reformverhinderer hat einen Namen - ÖVP

giuseppeverdiFr., 09. Sep.. 2016 12:47melden

Welche Bildungspolitik? In Österreich gibt es keine Bildungspolitik!!! Das ist maximal ein Abklatsch von einer Bildungspolitik was Rot und Schwarz zwecks eigenen Machterhalt da pfuschen!

giuseppeverdiFr., 09. Sep.. 2016 12:48melden

Würde nur noch fehlen, dass die Grünen und die NEOS auch noch ihren Senf dazugeben, dann ist das Chaos perfekt!

Mit Facebook verbindenHenry KnuddiMi., 07. Sep.. 2016 08:59melden

bilderbuch für kindergarten?

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