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EM 2024: Österreich feiert 3:1-Sieg gegen Polen

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EURO 2024: Österreich feiert Sieg gegen Polen

©APA/GEORG HOCHMUTH
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Österreichs 2. Gruppengegner bei der Fußball-EM 2024 in Deutschland ist Polen. Das Spiel ist nach der Niederlage im Auftakt-Match gegen Frankreich bereits richtungsweisend. Das ÖFB-Team benötigt einen Sieg, um die Chancen auf den Aufstieg ins Achtelfinale zu wahren.

Österreich vs. Polen bei der EM 2024

Am Freitag, dem 21. Juni 2024, traf Österreich in der Gruppe D auf Polen. Polen qualifizierte sich als eine der letzten Mannschaften für die EM-Endrunde. Im Play-off-Finale des Quali-Pfades A setzte man sich im März in einem Elfmeterkrimi gegen Wales durch. Das ÖFB-Team verfolgte diesen nach dem eigenen 6:1-Sieg im Testspiel gegen die Türkei in den Katakomben des Ernst-Happel-Stadions. Polen sei als EM-Gegner "vollkommen in Ordnung", meinte Teamchef Ralf Rangnick in einer ersten Reaktion. "Dass wir eine starke Gruppe haben, wussten wir von Anfang an. Das ist jetzt auch nicht anders geworden dadurch." Christoph Baumgartner freute sich auf das Duell: "Das ist auch eine Mannschaft mit einem absoluten Weltklasse-Stürmer. Wir brauchen uns aber nicht verstecken. Wir haben die Qualität, sie zu schlagen."

Eben diese Qualität zeigte das ÖFB-Team beim 3:1-Sieg gegen Polen. Vor dem letzten Gruppenmatch gegen die Niederlande kommenden Dienstag hat die österreichische Nationalmannschaft drei Punkte auf dem Konto. Die könnten theoretisch schon reichen, um als einer der besten Dritten den Sprung in die K.o.-Phase zu schaffen. Letzter kann Österreich in Pool D nicht mehr werden.

Treffer von Trauner, Baumgartner und Arnautovic

Gernot Trauner köpfelte das ÖFB-Team in der 9. Minute in Führung, Krzysztof Piatek gelang in der 30. Minute der Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel fixierten Christoph Baumgartner (66.) und Marko Arnautovic (78.) den letztlich verdienten Erfolg.

Teamchef Rangnick hatte überraschend die komplette Innenverteidigung umgebaut, Trauner und Philipp Lienhart kamen für Kevin Danso und Maximilian Wöber in die Anfangself. An vorderster Front stürmte Arnautovic anstelle von Michael Gregoritsch und fungierte auch als Kapitän. Bei den Polen saß der von einer Muskelblessur genesene Robert Lewandowski zunächst auf der Bank.

Ohne ihren großen Star gerieten die Polen in der Anfangsphase schwer in Bedrängnis. Die Österreicher schnürten den Gegner am eigenen Sechzehner ein und zwangen ihn zu zahlreichen Ballverlusten, logische Folge war die Führung für Rot-Weiß-Rot. Phillipp Mwene versuchte zunächst vergeblich, Trauner mit einem Einwurf im Sechzehner zu erreichen. Der Ball landete noch einmal vor den Füßen von Mwene, dessen Flanke von Trauner mit einem sehenswerten Kopfball versenkt wurde. Der zweite Länderspieltreffer des Oberösterreichers bedeutete das früheste Tor eines ÖFB-Männer-Teams bei einem großen Turnier seit der WM 1954.

Die Polen hingen in dieser Phase in den Seilen, ein 2:0 der Rangnick-Elf schien in der Luft zu liegen. Die erste Offensivaktion verzeichneten die Polen erst in der 16. Minute, als Mwene einen Schuss von Piotr Zielinski abwehrte. Diese eigentlich harmlose Aktion markierte eine Wende im Spiel - die Österreicher wurden plötzlich fehleranfällig, leisteten sich viele leichte Ballverluste und machten ihren Gegner dadurch stark. In der 18. Minute schoss Nicola Zalewski aus guter Position noch weit über die Latte, eine knappe Viertelstunde später jedoch stand es 1:1.

Das ÖFB-Team konnte den Ball nicht klären, Trauner blockte einen Schuss von Jan Bednarek, Piatek stand goldrichtig und staubte ab. Der Stürmer hatte schon in der EM-Qualifikation im März 2019 in Wien das entscheidende 1:0 gegen Österreich erzielt.

Die darauffolgende Phase bis zur Pause verlief trotz klar höheren Ballbesitzes der ÖFB-Equipe weitgehend ausgeglichen. Baumgartner traf in einer aussichtsreichen Umschaltsituation die falsche Entscheidung, als er auf Marcel Sabitzer und nicht auf Arnautovic spielte (39.). Drei Minuten danach zischte ein Sabitzer-Weitschuss am Tor vorbei. Auf der Gegenseite war Goalie Patrick Pentz bei einem Zielinski-Freistoß zur Stelle (45.+1).

Rangnick reagierte zur Pause mit der Einwechslung von Patrick Wimmer für Florian Grillitsch. Den zweiten Austausch musste der Coach aufgrund einer Verletzung vornehmen - Trauner konnte aufgrund von Oberschenkelproblemen nicht mehr weitermachen (59.). Wenig später kam auch noch Alexander Prass für Mwene.

Kurz zuvor hatte Lewandowski unter dem großen Jubel der polnischen Fans, die im Stadion in der Mehrheit waren, den Rasen betreten. Während der Barcelona-Goalgetter nur durch einen mit Gelb bestraften Ellbogencheck gegen Lienhart auf sich aufmerksam machte, hatte die Einwechslung von Prass weitreichendere Konsequenzen.

Der Sturm-Graz-Profi marschierte auf links davon, seine Hereingabe ließ Arnautovic passieren und Baumgartner stellte mit einem überlegten Schuss von der Strafraumgrenze auf 2:1. Für den Niederösterreicher war es das sechste Tor in den vergangenen sieben Länderspielen. Nach dem Tor lief Baumgartner schnurstracks zu Rangnick, den er innig umarmte.

Polen antwortete mit einem Schuss von Karol Swiderski, Pentz parierte per Faustabwehr (69.). Gefährlicher blieben aber die Österreicher, die Polen-Keeper Wojciech Szczesny mit Versuchen von Wimmer (75.) und Nicolas Seiwald (76.) prüften, ehe sie entscheidend zuschlugen. Sabitzer lief allein aufs Tor und kam beim Versuch, Szczesny zu umkurven, zu Fall. Den dafür verhängten Elfmeter versenkte Arnautovic sicher. Der Stürmer hält nun wie Baumgartner als einziger ÖFB-Spieler bei zwei Toren bei EM-Endrunden.

Damit war der Widerstand gebrochen, einen klareren ÖFB-Sieg verhinderte Szczesny mit einer Glanzparade bei einem Schuss von Stefan Posch (84.). Zwei Minuten später war der Schlussmann schon geschlagen, doch Konrad Laimer rollte den Ball aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei. Die Österreicher spielten den Vorsprung problemlos über die Zeit und holten damit gegen die Polen den ersten Sieg seit 30 Jahren und gleichzeitig den ersten Pflichtspiel-Erfolg überhaupt im sechsten Anlauf.

Bisherige Begegnungen AUT vs. POL

Seit 1992 sind Österreich und Polen vor der EURO 2024 sieben Mal aufeinander getroffen. Das ÖFB-Team hat in den bisherigen Begegnungen eine klar negative Bilanz aufzuweisen. Ein einziges Mal konnte man gewinnen, zweimal spielte holte man ein Unentschieden, vier Mal gingen die Polen als Sieger vom Platz.

Duell

Datum

Ergebnis

Polen - Österreich (EM-Quali)

9.9.2019

0:0

Österreich - Polen (EM-Quali)

21.3.2019

0:1

Österreich - Polen (EM)

12.6.2008

1:1

Polen - Österreich (WM-Quali)

3.9.2005

3:2

Österreich - Polen (WM-Quali)

9.10.2004

1:3

Polen - Österreich (Testspiel)

17.5.1994

3:4

Österreich - Polen (Testspiel)

19.5.1992

2:4

Die letzten Aufeinandertreffen mit Polen

Die letzten zwei Aufeinandertreffen zwischen Polen und Österreich vor der EM 2024 fanden im Zuge der Qualifikation für die EM 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie erst 2021 ausgetragen wurde, statt. Zum Quali-Auftakt kassierte die ÖFB-Elf unter dem damaligen Teamchef Franco Foda am 21. März 2019 im Wiener Ernst Happel Stadion eine 0:1-Niederlage. Für den einzigen Treffer des Spiels sorgte der damalige Milan-Star Krzysztof Piatek, der inzwischen in der Türkei spielt.

"Die Niederlage ist extrem bitter. Ich habe den Spielern nach dem Match gesagt, dass ihre Leistung über weite Strecken gut war. Wir hatten über 90 Minuten die besseren Möglichkeiten", erklärte Teamchef Foda am Tag nach dem Spiel gegenüber der APA und kam zu dem Schluss: "Eigentlich hätten wir ein Unentschieden verdient gehabt, doch der Fußball ist eben ein Ergebnissport."

Besagtes Unentschieden holten die Österreicher am 9. September 2019 in Warschau. Die ÖFB-Auswahl tat sich gegen die kompakt stehende polnische Abwehr schwer, Marcel Sabitzer und Valentino Lazaro vergaben Chancen. Auf der anderen Seite fand auch Polens Stürmerstar Robert Lewandowski nicht zu seiner gewohnten Effizienz. Das Spiel endete mit einem torlosen 0:0.

Polen ging aus der damaligen EM-Qualifikation als Gruppensieger hervor, Österreich qualifizierte sich als Gruppenzweiter vor Nordmazedonien, Slowenien, Israel und Lettland ebenfalls für die paneuropäische Fußball-Europameisterschaft 2021.

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