Die Alterung der Gesellschaft stellt die kommende Regierung vor enorme Herausforderungen. Vor allem in budgetärer Hinsicht. Aber nicht nur
FAKTUM DER WOCHE
Das Budget ist aus dem Ruder gelaufen: Laut Finanzministerium belief sich der Abgang des Bundes von Jänner bis November 2024 auf 15,9 Milliarden Euro und war damit fast zwei Mal größer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hauptgrund: höhere Pensionskosten. Mit 27,4 Milliarden Euro machten sie allein fast ein Viertel aller Auszahlungen aus.
Wie damit umgehen? ÖVP, SPÖ und Neos fanden zu keiner gemeinsamen Antwort. Nicht zuletzt auch daher sind ihre Verhandlungen über eine Koalition gescheitert. Zur Debatte standen niedrigere Pensionserhöhungen und eine Anhebung des Pensionsantrittsalters.
Worauf sich FPÖ und ÖVP allenfalls verständigen werden, ist offen. Der Druck, Maßnahmen zu ergreifen, ist erheblich. Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO geht davon aus, dass der Zuschussbedarf zum Pensionssystem auch in den kommenden Jahren stark steigen wird.
Das hat unter anderem mit der Alterung zu tun. Sie ist umfassend: Es gibt nicht nur immer mehr Ältere, sondern auch immer weniger Jüngere. Das wird kaum wahrgenommen: Allein bis 2035 wird die Zahl der 20- bis 64-Jährigen, die dem Erwerbsfähigenalter zugerechnet werden und einen Großteil der Steuern und Beiträge abliefern, laut jüngster Prognose der Statistik Austria um eine Viertelmillion oder 4,4 Prozent sinken.
Das ist nicht nur ein Problem im Hinblick auf die Finanzierung der Pensionen. Damit droht auch ein verschärfter Arbeitskräftemangel. Zum Beispiel in der Pflege, wo der Personalbedarf wächst.
Auffallend sind bei all dem regionale Unterschiede und damit einhergehende Herausforderungen: Mit Ausnahme von Wien wird es in allen Bundesländern 2025 deutlich weniger 20- bis 64-Jährige geben. In Kärnten wird der Rückgang mit über einem Zehntel (10,4 Prozent) voraussichtlich am größten sein.