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Chris Lohners Reisen in afrikanische Länder als Buch

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Chris Lohner auf einer ihrer Reisen in Mosambik
©APA/APA/GUNTHER LICHTENHOFER/GUNTHER LICHTENHOFER
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Seit 2001 war Chris Lohner, Schauspielerin, Kabarettistin, Moderatorin, Buchautorin und ÖBB-Ansagerin der Nation, immer wieder in den Ländern Afrikas südlich der Sahara unterwegs. Dabei ging es um Hilfe für die Arbeit von "Licht für die Welt" bzw. deren Vorgänger-Organisation "Christoffel Blindenmission". Über ihre Erlebnisse vor allem der ersten Reisen hat Lohner nun ein Buch verfasst, das Donnerstagabend in Wien präsentiert wurde.

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"Wenn Afrika lächelt. Unterwegs fürs Augenlicht" heißt das Buch und ist im Echomedia Buchverlag erschienen. Detailreich schildert Lohner ihre Erfahrungen auf diesen Reisen, die sie nach Äthiopien, Somalia in den Sudan, nach Kenia, Mosambik und Burkina Faso geführt haben. Lohner sah dabei aus nächster Nähe, wie den Menschen mit Operationen gegen den Grauen Star oder gegen die bakterielle Augenkrankheit Trachom geholfen wurde.

Oft legte sie dabei auch selbst Hand an, beruhigte die Patienten, die nicht selten Dutzende und manchmal auch hunderte Kilometer aus Bergdörfern zurückgelegt hatten, um an medizinische Hilfe zu gelangen und dementsprechend nervös waren. Vielen wärmte sie auch die ebenfalls aus Nervosität eiskalten Füße mit gebrauchter OP-Kleidung. "Denn jeder weiß, mit eiskalten Füßen kann man nicht einschlafen", erläuterte Lohner.

"Die schönsten Erlebnisse sind, wenn die Menschen wieder sehen können", so die Autorin zu ihrer Motivation, die oft beschwerlichen Reisen fern jeder touristischen Annehmlichkeiten anzutreten. "Ich weiß, dass wir Tausenden Menschen geholfen haben, ich helfe ja nicht allein. Und es ist immer noch zu wenig. Aber du kannst ja nicht die ganze Welt retten." Über sich selbst sagte Lohner: "Ich habe absolut das Helfersyndrom in mir."

Im Buch schildert die Schauspielerin auch, wie sich auf den Reisen ihre eigenen Grenzen und Perspektiven verschoben haben. Etwa dass sie es nach dem ersten Mal einfach hingenommen hat, dass ihr einheimische Kinder - von denen niemand wusste, wo sie so plötzlich hergekommen waren - im Busch beim Urinieren auf das nackte Gesäß schauten und dies lautstark kichernd kommentierten. Oder dass in den afrikanischen Staaten Zeit eine andere Bedeutung hat. Indem auf die Frage, wann denn der nächste Bus komme, die Antwort lautet: "Wenn er da ist."

Lohner fährt gern in die Länder Afrikas: "Ich habe mich in diese Menschen verliebt. Sie strahlen trotz ihres schwierigen und entbehrungsreichen Lebens eine Fröhlichkeit und Lebenslust aus, die bei uns sehr oft fehlen", schreibt sie am Ende des Kapitels über ihre erste Äthiopien-Reise. Und Chris Lohner betont: Ihre Reisen hat sie sich immer selbst bezahlt, sie gingen nie auf Kosten der Spendengelder.

Die Reisen in afrikanische Staaten sollen übrigens nicht der Vergangenheit angehören. Chris Lohner ist ja mittlerweile Botschafterin für "Jugend eine Welt", die sich für Straßenkinder einsetzt. "Die Ärmsten der Ärmsten", sagt die Autorin. Um die Arbeit der Organisation zu unterstützen, plant Lohner die nächste Fahrt: diesmal ins westafrikanische Sierra Leone.

(S E R V I C E - Chris Lohner: "Wenn Afrika lächelt. Unterwegs fürs Augenlicht", Wien 2025, 160 Seiten, 24,90 Euro. ISBN 978-3-903989-76-4)

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