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Benko: Hausdurchsuchungen in Luxemburg

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René Benko anlässlich des COFAG-U-Ausschusses im Parlament in Wien.

©APA/HELMUT FOHRINGER
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Nächster Knalleffekt in der Affäre um Österreichs bekanntesten Bankrotteur: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ließ im Zuge der Ermittlungen rund um Signa-Gründer René Benko am Dienstag Hausdurchsuchungen in Luxemburg durchführen wie Recherchen von „News“ und „Krone“ ergaben und von der WKStA am Abend auf Anfrage bestätigt wurden. Der Zugriff erfolgte im Wege eines Amtshilfeverfahrens mit den Strafbehörden im Großherzogtum. In Luxemburg hatte Benkos undurchsichtige Signa-Gruppe über die Jahre bekanntlich eine Vielzahl an Gesellschaften errichtet.

Gardasee-Villen

Im aktuellen Fall geht es um Vermögensverschiebungen im Zusammenhang mit dem Projekt „Villa Eden Gardone“, die von „News“ und „Krone“ enthüllt wurden. Benko hatte am 17. August 2023, als der Signa-Gruppe das finanzielle Wasser bereits bis zum Hals stand, von einem koreanischen Investor die Absage einer 400-Millionen-Euro-Finanzierung erhalten. Daraufhin schrieb er seinem Finanzchef ein Wort mit vier Buchstaben:

„FUCK“

Und dann ging es Schlag auf Schlag.

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Benkos Hotelresort. Oberhalb des Gardasees liegt das vormalige Signa-Projekt "Villa Eden" – seit Sommer 2023 in den Händen der Liechtensteiner Benko-Stiftung

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Die Vermögensverschiebungen

Wir schreiben den 18. August 2023: An diesem Tag verkauft die INGBE-Stiftung der Benkos ihre 578.905 Signa-Prime-Aktien an die Signa Holding GmbH. Macht einen Kaufpreis von knapp mehr als 80 Euro pro Aktie. Das bedeutet: Die Aktien, die in der INGBE-Stiftung Ende Dezember 2021 mit 36,471 Millionen bewertet, wanderten für einen Verkaufserlös von 46.323.978,10 Euro in die Signa Holding. Zu einem Zeitpunkt, als sich die Signa Holding als oberste offizielle Konzerngesellschaft bereits in massiven finanziellen Turbulenzen befand. Kurz: Die INGBE-Stiftung der Benkos verdiente an dieser Transaktion prächtig.

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Auffälliger Deal. Kurz vor dem Signa-Crash wurde im Sommer 2023 noch ein diskretes Tauschgeschäft durchgezogen

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Das Tauschgeschäft

Ebenfalls an diesem Tag kauft die INGBE Stiftung der Signa Holding deren Anteile an der Villa Eden am Gardasee ab, die einer Luxemburg-Tochter gehört. Der Kaufpreis: 46.323.978,10 Euro. Im Kaufvertrag wird festgehalten, dass der Kaufpreis mit offenen Forderungen aufrechnen kann. Heißt: Benko holt sich die schönen Luxusvillen am Gardasee in den Besitz seiner Stiftung – und gibt am selben Tag die INGBE-Anteile an der Signa Prime an die Signa Holding ab. Zu einem auffällig hohen Preis, von dem die Liechtensteiner Benko-Stiftung profitieren sollte. Ob diese Last-Minute-Deals einer seriösen Marktbewertung standhalten, werden wohl Experten und Behörden zu klären haben.

In beide Transaktionen war übrigens einer der engsten Benko-Vertrauten involviert: Signa-Holding-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber. Auf unangenehme Fragen kann sich wohl auch Manuel Pirolt einstellen. Der Signa-Finanzchef und Benko-Helfer hat einen Vertrag mit unterzeichnet.

Inside Signa: Aufstieg und Fall des René Benko. Ein Blick hinter die Kulissen und neue Fakten über groteske Deals, Politnetzwerke und den Zerfall eines Imperiums.

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