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"Becoming Led Zeppelin": Auf dem Weg zu einer der größten Rockbands

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Fans von Led Zeppelin müssen ins Kino
©APA/APA/AFP/DON EMMERT
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Von Kritikern seinerzeit gehasst, von Fans ewig geliebt: Led Zeppelin waren Mitte der 70er-Jahre die größte Rockband der Welt. Die erste von der Gruppe autorisierte Dokumentation "Becoming Led Zeppelin", die am 18. März ins Kino kommt, erzählt über mehr als zwei Stunden die Vorgeschichten, die Gründung und den Weg zum Durchbruch - konventionell gestaltet, aber inhaltlich, optisch und musikalisch ansprechend. Fans kommen wohl nicht darum herum.

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Allein Songs wie "Dazed And Confused", "Communication Breakdown" und natürlich "Whole Lotta Love" mit entsprechender Lautstärke zu hören und Jimmy Page (Gitarre), Robert Plant (Gesang), John Paul Jones (Bass) und John Bonham (Drums) überlebensgroß auf der Leinwand zu sehen, sorgt bei Zep-Aficionados für Gänsehaut. Die Macher - Bernard MacMahon (Regie) und Allison McGoutry (Produzentin und Ko-Autorin) - haben noch dazu selten gesehenes bis unbekanntes Livematerial ausgegraben und dankenswerterweise viele Lieder in voller Länge in ihr Werk geschnitten. Da staunen auch die Musiker selbst, als sie etwa erstmals Bewegtbild von Zeppelins erstem Auftritt bei einem Festival in Großbritannien sehen.

Die Dokumentation hat auch für jene Mehrwert, die sich generell für Rockmusik interessieren. Zunächst beleuchtet das Filmduo die musikalischen Laufbahnen der Protagonisten bis zur Bandgründung. Plant schildert vom tristen Nachkriegsleben in England und dem Traum von Amerika. Mit Bonham hat er sich früh angefreundet, gemeinsam spielen sie in lokal bekannten Gruppen. Page und Jones haben sich da schon als gefragte Sessionmusiker einen Namen gemacht, so spielten sie Gitarre und Bass auf dem Bond-Lied "Goldfinger". Witzig, wenn Page anmerkt, er habe nur auf keiner Beatles-Platte mitgewirkt (wohl aber bei den Stones, The Who und zig anderen).

Erzählungen über Einflüsse und Vorbilder haben MacMahon und McGoutry mit entsprechenden Aufnahmen "illustriert", man sieht und hört etwa Little Richard oder Lonnie Donegan. Zusammen mit Ausschnitten aus Nachrichtensendungen und Fotos bzw. Filmaufnahmen aus den jungen Jahren der künftigen Rockstars Page, Plant, Jones und Bonham ergeben einen spannenden Einblick in eine turbulente Zeit. Apropos Bonham: Die Stimme des 1980 nach Alkoholmissbrauch verstorbenen Ausnahmedrummers, der selten Interviews gab, wurde aus drei Gesprächen mit Journalisten gefiltert und geschickt in den Film integriert.

Die Geschichte mit Pages Einstieg bei den Yardbirds, die dann zu einer neuen Band wurden, die schließlich Led Zeppelin heißen sollte, ist bestens bekannt. Aber die vier Musiker schildern diesen Schritt mit Anekdoten, Fakten und der richtigen Prise Schmäh, sodass man die Story gerne aus ihrem Mund hört. Die Rolle ihres Managers Peter Grant, außerhalb des Zeppelin-Zirkels berüchtigt und gefürchtet, bleibt außen vor, ebenso wie die späteren Exzesse auf Tournee, ausgiebig beschrieben im Buch "Hammer Of The Gods". In "Becoming Led Zeppelin" geht es ausschließlich um Musik - und die ist auch nach Jahrzehnten atemberaubend.

Der Film endet mit Led Zeppelins triumphalem Konzert in der Royal Albert Hall in London im Jänner 1970, drei Wochen bevor das Album "II" erschien und "Abbey Road" der Beatles von der Spitze der britischen Charts stieß. Es gebe noch so viel zu erzählen - von "Stairway To Heaven" über das nun 50 Jahre alt gewordene epochale Doppelalbum "Physical Graffiti" bis zum Schwanengesang. "Wenn wir noch einmal fünf Jahre Zeit zum Totschlagen haben", schloss MacMahon wohl mit Augenzwinkern eine Fortsetzung gegenüber dem britischen Magazin "Classic Rock" nicht aus.

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