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Islamisten erobern Damaskus: Assad nach Moskau geflüchtet

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©IMAGO / ZUMA Press Wire
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Kämpfer unter der Führung islamistischer Gruppen sind in der Nacht auf Sonntag ins Zentrum von Damaskus vorgedrungen und haben das Ende der Langzeitherrschaft von Baschar al-Assad erklärt.

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Wie sowohl islamistische Kräfte als auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichten, hat Assad die Hauptstadt mit unbekanntem Ziel verlassen. Der entmachtete syrische Präsident Baschar al-Assad und seine Familie sind laut einem Bericht der russischen Staatsagentur TASS nach Moskau geflüchtet.

„Der Tyrann ist geflohen“

In sozialen Netzwerken teilten Vertreter der Rebellen mit: „Der Tyrann ist geflohen. Wir verkünden die Befreiung der Hauptstadt Damaskus.“ Die Offensive gegen das Assad-Regime, die vor etwa zehn Tagen in der Provinz Idlib gestartet war, wird von der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) angeführt. Die Miliz wird von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Im syrischen Staatsfernsehen wurde am frühen Morgen eine Erklärung der „Einsatzzentrale zur Eroberung von Damaskus“ verlesen, die den „Sturz Baschar al-Assads und die Befreiung der Hauptstadt“ verkündete.

HTS-Anführer verspricht friedliche Übergabe

Der Anführer von HTS, Abu Mohammed al-Dscholani, sicherte eine friedliche Machtübernahme zu. Öffentliche Einrichtungen in Damaskus sollen zunächst unter der Aufsicht des bisherigen Ministerpräsidenten bleiben. Militärischen Kräften sei es untersagt, sich diesen Gebäuden zu nähern oder Schüsse abzugeben.

In sozialen Netzwerken nutzte Dscholani erneut seinen bürgerlichen Namen Ahmed al-Schara, was Beobachter als Zeichen für eine angestrebte zivile Außendarstellung deuten. Er war in den letzten Tagen erstmals mit seinem Klarnamen in den Medien der HTS-Gruppe aufgetreten.

Assad verließ Syrien über Flughafen von Damaskus

Laut Rami Abdel Rahman von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte habe Assad Syrien über den internationalen Flughafen von Damaskus verlassen, bevor sich Sicherheitskräfte aus dem Gebiet zurückzogen. Informationen zu seinem Zielort liegen nicht vor.

Ministerpräsident signalisiert Bereitschaft zur Kooperation

Der syrische Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali erklärte, er wolle bei einem Machtwechsel kooperieren und sei bereit, die Führung an eine demokratisch gewählte Regierung zu übergeben. In einer Videobotschaft, die er aus seinem Zuhause veröffentlichte, appellierte er an die Bevölkerung, ruhig zu bleiben und öffentliche Einrichtungen zu schützen. Er betonte, Syrien könne ein „normaler Staat“ mit freundschaftlichen Beziehungen zu seinen Nachbarn werden. Dschalali selbst habe kein Interesse an einem politischen Amt oder persönlichen Vorteilen. ( AFP/APA/Reuters)

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