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Finger weg vom Fleisch: Am Aschermittwoch hält die Fastenzeit Einzug

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©Elke Mayr
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Eine Zeit des Verzichts für alle gläubigen Christen. Früher wurde streng bei Wasser und Brot gefastet.

Aschermittwoch: Kein Fleisch essen

Für die übrige Zeit wird zumindest der Verzicht auf Fleisch empfohlen. Ausnahmen gelten für Kinder und Jugendliche, alte, kranke und schwer arbeitende Menschen. Für Protestanten ist Fasten keine Pflicht. Allerdings nutzen viele die Zeit, um über bestimmte Gewohnheiten nachzudenken und etwa auf Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten oder Fernsehen zu verzichten.

Fasttag Aschermittwoch: Bedeutung

In der Bibel ist Fasten ein Zeichen der Buße und der inneren Reinigung. Der Heiligen Schrift zufolge fastete Jesus 40 Tage lang in der Wüste, um sich auf sein öffentliches Wirken vorzubereiten. Schon im zweiten Jahrhundert übten Christen vor dem Ostersonntag Verzicht. Im Jahr 325 legte das Konzil von Nicäa den Ostertermin fest - es ist der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond - und schrieb ein vorangehendes 40-tägiges Fasten vor. Zeitweise waren außer wenigen Bissen Brot und einigen Schlucken Wasser sämtliche Nahrungsmittel tabu.

Später mussten die Menschen vor Ostern zumindest auf Fleisch, Milchprodukte und Eier verzichten. Vom Ende des 15. Jahrhunderts an wurden die Regeln weiter gelockert. Seit einem apostolischen Erlass von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1966 ist Fasten nur noch an Aschermittwoch und Karfreitag verpflichtend. Die Zeit bis zum Ostersonntag ist rein rechnerisch länger als 40 Tage - denn die Sonntage werden nicht mitgerechnet.

Heringschmaus am Aschermittwoch?

Mit dem Aschermittwoch beginnt die kirchliche Fastenzeit. Er ist somit der erste Tag der österlichen Bußzeit und nicht der letzte des Faschings. In der Einführung in das römische Messbuch heißt es: "Am Aschermittwoch, der überall als Fastentag zu halten ist, wird das Aschenkreuz erteilt." Ein opulenter Heringsschmaus verträgt sich daher nur schwer damit.

Das Zitat aus dem Messbuch weist aber auch auf einen weiteren Brauch dieses Tages hin, den Aschenritus. In der Antike war die Asche nicht nur Zeichen der Vergänglichkeit, sondern auch Waschmittel und Grundlage für die Seifenherstellung. So ist die Asche gleichzeitig Symbol der Trauer und der Reinigung.

Der Aschermittwoch und die Asche: Bedeutung

Im Mittelalter wurden am Aschermittwoch die öffentlichen Büßer mit einem Bußgewand bekleidet und mit Asche bestreut. Danach wurden sie - in Erinnerung an die biblische Vertreibung aus dem Paradies - aus dem Gotteshaus gewiesen. Besonders in Gallien war dieser Brauch verbreitet.

Auf der Synode von Benevent im Jahr 1091 schrieb Papst Urban II. den Aschenritus für alle Gläubigen vor. Männern wurde solche auf das Haupt gestreut, Frauen zeichnete man ein Aschenkreuz auf die Stirn. Seit dem 11. Jahrhundert findet sich ein eigenes Gebet für die Aschensegnung. Der Brauch, die Asche aus den verbrannten Palmzweigen des vergangenen Jahres zu gewinnen, entstand im zwölften Jahrhundert.

Fastentuch

"Bedenke, Mensch, dass Du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst" oder "Bekehrt Euch und glaubt an das Evangelium" lauten die Sätze aus dem Messbuch, die der Priester beim Auflegen des Aschenkreuzes am Aschermittwoch spricht.

1.000 Jahre alt ist der Brauch, am Aschermittwoch das Altarbild mit einem Fastentuch zu verhüllen. Die Fastentücher sollen mit ihrer biblischen Bilderfolge auf Ostern einstimmen. Mehr als die Hälfte der österreichweit erhaltenen Fastentücher befindet sich in Kärntner Pfarren. Das älteste Fastentuch stammt aus dem Jahr 1458, befindet sich im Dom zu Gurk und ist auch das größte in Österreich.

40 Tage Beten und Fasten

Mit dem 1. Fastensonntag beginnt die 40-tägige Bußzeit als Vorbereitung auf Ostern, das höchste Fest im Kirchenjahr. Im zweiten Jahrhundert noch auf ein zweitägiges Trauerfasten beschränkt, war es bereits im vierten Jahrhundert fester Brauch, sich 40 Tage auf das Hochfest von Ostern vorzubereiten. Dieses Zeitmaß leitet sich von der Bibel ab, vor allem von der 40-tägigen Zeit des Betens und Fastens, die Jesus Christus nach der Taufe im Jordan in der Wüste auf sich nahm. Weil früher an Sonntagen nicht gefastet wurde, werden diese auch heute nicht bei der Zählung der 40 Tage berücksichtigt.

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