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"Wien ist die einzige Stadt mit einem eigenen Liedgut - dem Wienerlied. Und Walther Stoyka war einer jener grandiosen Musiker, die dieser Tradition neuen Atem einhauchten", zollte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) dem Verstorbenen Tribut. "Als virtuoser Spieler ließ er mit wenigen Tönen ganze Welten entstehen und füllte jeden Akkord mit Gefühlen und Geschichten", ergänzte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ).
Walther Soyka wurde 1965 als jüngstes von acht Geschwistern in Wien geboren. Die Freude am Musizieren hat die Mutter in die Familie gebracht, ist auf der Internetseite des Wiener Volksliedwerks zu lesen. Er spielte zunächst Cello und Kontrabass, bevor er die steirische Harmonika entdeckte. 1983 wurde er Mitglied der von Roland Neuwirth geleiteten Extremschrammeln, denen er bis 2003 angehörte. 2010 stieg er bei den Neuen Wiener Concert Schrammeln ein. Soyka wurde auch als Begleiter prominenter Figuren der Wiener Musikszene bekannt, so bildete er etwa mit Willi Resetarits, Ernst Molden und Hannes Wirth ein Ensemble.
Seit 1991 verdichtete sich sein Interesse für Neue Improvisationsmusik. 1993 gründete er das Label Non Food Mechanika, für das er auch als Musikproduzent tätig war. Soyka wirkte aber auch in traditionelleren Formationen, er komponierte außerdem Film- und Theatermusik sowie Kinderopern. "Walther Soyka war ein Ausnahmemusiker, der mit seiner Art das Akkordeon zu spielen viele, viele Menschen begeisterte", würdigt auch der Kultursprecher der Wiener Volkspartei, Peter L. Eppinger, den Verstorbenen.
(L-R): Die Musiker Walther Soyka, Willi Resetarits, Ernst Molden und Hannes Wirth am Freitag, 12. Mai 2017, im Rahmen der Eröffnung der "Wiener Festwochen 2017" am Rathausplatz in Wien.