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Was gut war: 6 Good News aus 2024

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Korallen, Kompositionen, Krebsprävention und mehr: Einige Lichtblicke des Jahres 2024

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 © MANU SAN FELIX / AFP / picturedesk.com

Rekordkoralle: 540 Kubikmeter pures Leben

34 Meter lang, länger als ein ausgewachsener Blauwal, 32 Meter breit und fünfeinhalb Meter hoch, aus dem All sichtbar – das ist die größte Koralle der Welt. Ein Forschungsteam von National Geographic entdeckt sie zufällig vor der Küste der Salomonen im Südpazifik. Ihr Alter wird auf etwa 300 Jahre geschätzt – auch deshalb ist der Fund beeindruckend: Korallen gelten eigentlich als empfindlich gegenüber Veränderungen ihrer Umgebung.

Die mit Quallen und Seeanemonen verwandten Tiere sind eigentlich kleine, eigenständige, aber genetisch idente Organismen, sogenannte Polypen, die auf einem gemeinsamen Korallenskelett wachsen und eine Korallenkolonie bilden. Die kürzlich entdeckte Rekord-Kolonie soll aus etwa einer Milliarde solcher Polypen bestehen. Von einem Korallenriff spricht man übrigens, wenn sich mehrere Korallenkolonien verbinden.

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 © Sebastian Willnow / dpa / picturedesk.com

Neue „Single“ von Mozart

Bei Recherchen für eine Neuauflage des Köchelverzeichnisses stoßen Musikwissenschaftler im August in einer Leipziger Bibliothek auf die 250 Jahre alte Abschrift eines bisher unbekannten Werks von Wolfgang Amadeus Mozart: Die zwölfminütige „Serenate ex C“ für Streichtrio. Die Komposition, die mit einem kurzen Marsch beginnt und sechs weitere Sätze umfasst, wird auf Mitte bis Ende der 1760er Jahre datiert, als Mozart etwa zehn bis 13 Jahre alt war.

Uraufgeführt wird das Werk bei der Präsentation der Neuauflage des Köchelverzeichnisses in Mozarts Geburtsstadt Salzburg. Darin wird das Stück nun unter K 648 als „Ganz kleine Nachtmusik“ geführt.

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 © Shutterstock

Weniger Krebstote dank HPV-Impfung

62 Prozent weniger Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs bei Frauen unter 25 in den USA zwischen 2011 und 2021 im Vergleich zur vorherigen Dekade: Dieser Erfolg ist laut einer Studie der Medical University of South Carolina (MUSC) der HPV-Impfung zu verdanken, die in den Vereinigten Staaten seit 2006 verfügbar ist.

Mehr als 200 verschiedene Arten von Humane Papillomviren sind bekannt, 12 davon gelten als krebserregend. Laut Nicolas Wentzensen vom US-amerikanischen National Cancer Institute (NCI) werden nahezu alle Formen von Gebärmutterhalskrebs durch eine Infektion mit einem dieser 12 HPV-Arten ausgelöst. Und auch andere Krebsarten im Intim-, Mundhöhlen- und Rachenbereich können durch HPV ausgelöst werden – bei allen Geschlechtern.

Deshalb ist die HPV-Impfung auch für Männer sinnvoll – und ist seit Anfang Juni in Österreich für alle unter 30 kostenlos. Sie ist   in allen öffentlichen Impfstellen und am Programm teilnehmenden Ordinationen erhältlich.

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 © Jonas Heitzer/News

Tiefengeothermie: Wärme aus der Tiefe

Mehr als 3.000 Meter unter Wien schlummert ein Schatz: Trübes, stinkendes, kochend heißes Wasser. Im Dezember beginnt „Deeep“, ein Joint Venture von Wien Energie und OMV, damit, diesen Schatz zu heben. Dafür pumpt man Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche, wo ihm die Wärme entzogen wird, bevor es wieder rückgeführt wird und sich erneut erwärmt.

Ab 2028 soll die Anlage 20.000 Haushalte verlässlich mit Fernwärme versorgen, sechs weitere Anlagen für insgesamt 200.000 Haushalte sollen folgen.

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 © Roberto A Sanchez/Getty Images

Weniger Abholzung: Amazonas atmet auf

Für den Klimaschutz ist der Erhalt der tropischen Regenwälder essenziell. Unter dem brasilianischen Ex-Präsident Jair Bolsonaro hat der Regenwald einen schweren Stand. Der heutige Präsident Luiz Inácio „Lula“ da Silva verspricht, die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwaldes bis 2030 auf null zu reduzieren. Er stockt das Budget des Umweltamtes massiv auf und sorgt für bessere Überwachung. Mit Erfolg: Zwischen August 2023 und Juli 2024 wird so wenig Wald illegal gerodet wie seit neun Jahren nicht mehr.

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 © Moment/Getty Images

Recht auf Reparatur

Oft ist es einfacher und günstiger, ein Elektrogerät zu ersetzen, als es reparieren zu lassen. Ressourcenverschwendung ist die Folge. Das soll nun anders werden: Im Juli 2024 tritt die EU-Richtlinie zum „Recht auf Reparatur“ in Kraft. Es hat zwei Komponenten. Die erste ist die verpflichtende Bevorteilung von Reparaturen innerhalb der zweijährigen Gewährleistungsfrist: Tritt ein Defekt auf, und man entscheidet sich für eine Reparatur statt eines Austausches oder einer Erstattung, verlängert sich die Gewährleistung um ein weiteres Jahr.

Außerdem gilt für Hersteller oder Importeure nun auch außerhalb der Gewährleistungsfrist grundsätzlich eine Reparaturpflicht. Je nach Produktgruppe muss bis zu zehn Jahre nach Fristablauf noch eine Reparatur zu einem angemessenen Preis angeboten werden.

Dieser Artikel ist zuerst am 19.12.2024 in der News-Printausgabe Nr. 51/52 erschienen.

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