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Stefan Lenglinger: Der ORF-ZiB-Moderator im Porträt

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Stefan Lenglingler

Stefan Lenglingler

©ORF/Thomas Jantzen
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Schon seit einigen Jahren gehört Stefan Lenglinger zum Moderationsteam des ORF und präsentiert diverse ZiB-Ausgaben. Ab Ende 2021 verstärkte er das Team der "ZiB 13", schon länger führt er durch die "ZiB 3", die seit einiger Zeit wieder ihren altbekannten Namen tragt.

Steckbrief Stefan Lenglinger

  • Name: Stefan Lenglinger

  • Geboren am: 22. Februar 1993 in Wien

  • Ausbildung: Journalismus Bachelorstudium (FH Wien), Masterstudium Internationale Entwicklung (Uni Wien)

  • Beruf: Journalist

Mehrere Jahre lang hat Stefan Lenglinger im ORF hinter den Kulissen gearbeitet, einem breiteren Publikum ist der gebürtige Wiener seit seinen Auftritten im "Magazin 1" bekannt. Seit Anfang 2020 gehört er zum Moderatorenteam der "ZiB"-Sendungen auf ORF 1, Ende 2021 gelang ihm ein weiterer Karriereschritt, denn ab sofort präsentierte er auch die "ZiB 13" in ORF 2. "Ich bin definitiv angekommen. Es war lange mein Wunsch, für die 'ZiB' zu arbeiten. Dass ich mit der 'ZiB 13' auch noch mehr Sendefläche übernehmen darf, sehe ich als Zeichen von großem Vertrauen aus der Chefredaktion", freut sich Stefan Lenglinger.

Ich bin definitiv angekommen. Es war lange mein Wunsch, für die 'ZiB' zu arbeiten
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Stefan Lenglinger als Moderator der "ZiB 20"

 © ORF/Thomas Jantzen

Stefan Lenglinger wurde am 22. Februar 1993 in Wien geboren. Aufgewachsen ist er in einer niederösterreichischen Gemeinde am Stadtrand von Wien. "Im Sommer habe ich auch viel Zeit bei meinen Großeltern in Oberösterreich verbracht. Aber im Alltag bin ich nach Wien gependelt, da ich hier zur Schule gegangen bin", so Lenglinger gegenüber News.at.

In seiner Kindheit war der heutigen ORF-Moderator ein Lausbub. "Da wären sich alle, die mich damals erlebt haben, schnell einig", schmunzelt er. Neben Deutsch ist Englisch seine zweite Muttersprache, denn Stefan Lenglingers Mutter stammt aus Ghana. War er deshalb mit Rassismus konfrontiert? "Das werde ich oft gefragt. Wenn es selbstverständlicher wäre, dass Schwarze Personen in der österreichischen Öffentlichkeit wahrgenommen werden, würde sich diese Frage nicht stellen. Wir müssen uns bewusst sein, dass Schwarze Menschen in weißen Mehrheitsgesellschaften mit Rassismus konfrontiert sind. Österreich ist hier als Land keine Ausnahme und ich bin es als Person nicht", sagt er.

Wir müssen uns bewusst sein, dass Schwarze Menschen in weißen Mehrheitsgesellschaften mit Rassismus konfrontiert sind

Plan B? Gab es für Stefan Lenglinger nie

Das Interesse am Journalismus kam bei Stefan Lenglinger bereits in der Jugend. Spätestens, als er mit dem Studium begann, entschied er, es ernsthaft versuchen zu wollen. Es ist nicht beim Versuch geblieben. "Für mich war klar: Ich will das Gefühl haben, dass ich jeden Tag aufstehen und an Dingen arbeiten kann, die mich interessieren und antreiben. Wenn man für die Sache brennt, wird man Wege finden", so Lenglinger. Einen "Plan B" gab es für ihn nie. "Vielleicht hätte ich weiter studiert und mich mit ähnlichen Themen auseinandergesetzt, wie jetzt - nur als Forschender. Eine Dissertation zu schreiben kann ich mir übrigens immer noch vorstellen, aber das Projekt muss ich vertagen."

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Stefan Lenglinger privat

 © Privat

Schuhverkäufer und Model

Während des Studiums arbeitete Stefan Lenglinger längere Zeit als Schuhverkäufer. Auch als Model verdiente er sein Geld. Er selbst macht sich über sein Aussehen wenig Gedanken, da er im Fernsehen genau wie seine Kolleg:innen von professionellen Stylist:innen ausgestattet wird. Dass er auf Twitter auch schon mal als eitel bezeichnet wird, stört ihn nicht weiter. "Auf Twitter bin ich gern auch mal ein bisschen lapidar, dort herrscht ja ohnehin so ein Grundton an Aggressivität, mit dem ich nicht viel anzufangen weiß", so Lenglinger.

Auf Twitter herrscht so ein Grundton an Aggressivität, mit dem ich nicht viel anzufangen weiß

Neben dem Bachelorstudium in Journalismus und Medienmanagement an der FH Wien hat Stefan Lenglinger auch noch ein Master-Studium in Internationaler Entwicklung an der Universität Wien zu Ende gebracht. Im Jahr 2015 begann seine ORF-Karriere mit einem viermonatigen Praktikum für die Sendung "Bürgeranwalt", er blieb dem Team danach als freier Mitarbeiter erhalten und dem Sender treu. 2016 war Lenglinger teil des "Sommergespräche"-Teams, zudem berichtete er für die Sendung "Report" und arbeitete im US-Korrespondentenbüro in Washington.

Stefan Lenglingers Debüt vor der Kamera

Seine ersten Moderationserfahrungen sammelte Stefan Lenglinger ab April 2018 beim Magazin "Heimat Fremde Heimat". Ein Jahr später, im April 2019, war er erstmals im "Magazin 1" zu sehen, das er damals alternierend mit Lisa Gadenstätter moderierte. Zog es ihn immer schon vor die Kamera? "Mein erster Moderationsjob wurde mir angeboten, also geplant war das nicht. Ich denke aber, dass alle Moderatorinnen und Moderatoren Freude am Präsentieren haben. Ich habe das Glück, dass mir auch redaktionelles Arbeiten hinter den Kulissen sehr viel Spaß macht", versichert der Journalist.

Seit er auf dem Bildschirm zu sehen ist, wird Stefan Lenglinger auch oft von Menschen auf der Straße oder in der U-Bahn erkannt. "Das waren bisher immer sehr nette Begegnungen, und das eine oder andere Selfie war auch dabei", schmunzelt er.

In der "ZiB" angekommen

Seit Februar 2020 moderiert Stefan Lenglinger inzwischen diverse "Zeit im Bild"-Sendungen auf ORF 1, am 15. November 2021 ist er erstmals auch in der "ZiB" um 13.00 Uhr auf ORF 2 zu sehen. Wie schon eingangs erwähnt, fühlt sich der Journalist nun angekommen. "Die Verantwortung ist sicherlich mit jeder neuen Sendung ein Stück weit größer geworden", meint er. Doch eine solche zu übernehmen scheut er nicht.

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Stefan Lenglinger als Moderator der "ZiB 20"

 © ORF/Thomas Jantzen
Live-Gespräche zu führen ist das, was ich selbst in diesem Job am liebsten mache

Könnte er sich vorstellen, auch einmal die "Sommergespräche", für die er bereits hinter den Kulissen tätig war, zu präsentieren? Einige Kollegen aus der "jungen Garde" wie Simone Stribl oder Tobias Pötzelsberger haben es ja bereits vorgemacht. "Dass ich Susanne Schnabl bei der Vorbereitung der Sommergespräche unterstützen durfte, war für mich sicher eine der spannendsten Erfahrungen im ORF. Von ihr habe ich generell viel darüber gelernt, wie man Interview führt. Live-Gespräche zu führen ist das, was ich selbst in diesem Job am liebsten mache. In der ZiB geht das meistens nur kurz. Sicherlich sind die 'Sommergespräche' also ein sehr interessantes Format, aber sicher auch extrem herausfordernd. Und ein erfahrener Kollege hat mir einmal gesagt: auch wenn die Sendung eine Stunde geht, beklagen die Moderatoren immer noch, dass zu wenig Zeit ist."

Neues "ZiB"-Abenteuer

Nun beginnt für Stefan Lenglinger aber zunächst ein neues Abenteuer mit der "Zeit im Bild" um 13.00 Uhr. Die politische Lage der letzten Wochen und Monate führt immer wieder dazu, dass eben jene "ZiB"-Ausgabe oftmals Überraschungen birgt. "Politische und gesellschaftliche Krisen machen die Arbeit definitiv abenteuerlicher", meint Lenglinger. "Aber während zum Beispiel im ersten Lockdown im März 2020 unsere Sendungen extrem relevant waren, haben viele Menschen in diesem Land auf einen Schlag ihre Existenz verloren. Ich versuche, in solchen Phasen nicht aus den Augen zu verlieren, wie privilegiert ich in dieser Position bin", stellt er klar.

In meiner Familie gibt es mehrere Medizinerinnen und Mediziner. Die machen Nachtschichten im Spital, also da darf ich nicht jammern

Die "ZiB"-Schiene auf ORF 1 muss künftig übrigens nicht auf Stefan Lenglinger verzichten. Doch wie lassen sich die Dienstzeiten vereinbaren? "Glücklicherweise gibt es Ruhezeiten. Dass ich an einem Tag von der Früh-ZiB bis zur ZiB Nacht moderiere, ist auch nicht vorgesehen. In meiner Familie gibt es mehrere Medizinerinnen und Mediziner. Die machen Nachtschichten im Spital, also da darf ich nicht jammern", so Lenglinger.

Hugo Portisch als Vorbild

Als journalistisches Vorbild nennt Stefan Lenglinger sofort Hugo Portisch. "Seine Autobiografie ist eines der beeindruckendsten Bücher, die ich je gelesen habe." Doch er brauche im ORF nicht weiter als ein paar Schreibtische zu schauen, sitzen hier Kolleg:innen, "bei denen jedes Interview ein Lehrstück für mich ist. Als Moderator hat mir auch US-Comedian Jon Stewart gefallen. Er ist kein journalistisches Vorbild und natürlich ist er nicht ohne Schlagseite, aber die Art und Weise, wie er komplizierte Sachverhalte auf den Punkt gebracht hat, fand ich beeindruckend."

Stefan Lenglingers kleines Geheimnis

Wie viel Zeit bleibt dem ORF-Moderator bei all der Arbeit für sein Privatleben? "Für Familie und Freunde kann man eigentlich nie genug Zeit haben. Dankenswerterweise nimmt mein Umfeld sehr viel Rücksicht darauf, dass es Phasen gibt, in denen ich mal nicht so gut erreichbar bin", meint Stefan Lenglinger. Über Privates redet er nicht gern, ein kleines Geheimnis verrät er dann aber doch bereitwillig: "Ich habe zwar einen Führerschein, aber ich sitze extrem ungern und zugegebenermaßen auch sehr ungeschickt hinterm Steuer."

Weit talentierter als am Lenkrad ist Stefan Lenglinger übrigens mit dem Ball. Dem Fußball. "Ein Leben lang jeden Tag Fußball spielen, das wäre schon auch ein Traum", meint er. Es sei in seiner Jugend jedoch schnell die Einsicht da gewesen, dass die Leidenschaft zwar groß ist, aber "niemand Geld bezahlen würde, um mich beim Kicken zu sehen." In seiner Freizeit ist Lenglinger nach wie vor als Hobbyfußballer aktiv. "Das ist ein super Ausgleich zum Job, der dann doch viel sitzende Tätigkeit abverlangt", erklärt er.

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