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Rosa Lyon: "ZiB"-Moderatorin mit markanter Stimme

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Rosa Lyon

Rosa Lyon

©Elke Mayr
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Rosa Lyon präsentiert seit einigen Jahren die Ausgaben der "Zeit im Bild" von Früh bis 13 Uhr und ist auch regelmäßig auf Ö1 zu hören. Das ORF-Wirtschaftsmagazin "Eco" moderiert sie ebenfalls immer wieder. Privat ist die Mutter einer Tochter glücklich liiert und lebt "das beste Patchwork".

Steckbrief Rosa Lyon

  • Name: Rosa Lyon

  • Geboren: 1979 in Graz, Steiermark

  • Ausbildung: Volkswirtschaftsstudium an der WU Wien

  • Beruf: "ZiB"-Moderatorin und Reporterin für TV und Radio (Ö1)

  • Familienstand: liiert

  • Kinder: eine Tochter

Rosa Lyons Lebenslauf ist kein geradliniger. Als Kind wollte die heutige "ZiB"-Moderatorin Stuntfrau werden, erinnert sie sich im Gespräch mit News.at. Als Jugendliche reifte der Wunsch, Opernsängerin zu werden. Mit 15 begann sie neben der Schule einige Stunden pro Woche in einer Arztpraxis zu arbeiten, um sich ihren Gesangsunterricht zu finanzieren. Sie studierte dann aber Wirtschaft.

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Rosa Lyon beim News.at-Fotoshooting am Wiener Donaukanal

 © Elke Mayr

Rosa Lyons Nachnamen, den man wie die Stadt in Frankreich schreibt, spricht man übrigens wie den englischen Löwen "Lion" aus.

Rosa Lyons Kindheit

Rosa Lyon wurde als Tochter einer New Yorkerin und eines Österreichers in Graz geboren. Sie wuchs zweisprachig auf und hat beide Staatsbürgerschaften. "Ich war sehr aufgeweckt und habe mit meinem drei Jahre jüngeren Bruder viele Pferde gestohlen", erinnert sich die ORF-Journalistin. In der Schule habe sie sich sehr leicht getan, auch wenn sie diese "sehr oft" gewechselt hat, da ihre Eltern "sich nicht einig waren, ob konservativ oder alternativ besser ist".

Ich war sehr aufgeweckt und habe mit meinem drei Jahre jüngeren Bruder viele Pferde gestohlen

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1984: Rosa Lyon mit ihrem jüngeren Bruder in New York

 © privat

Auch den Wohnort hat Rosa Lyon während ihrer Kindheit und Jugend mehrmals gewechselt. "So habe ich beide Welten ganz gut kennengelernt. Neue Freunde habe ich immer rasch gefunden, nur beim Wechsel zwischen 'Du' und 'Sie' mit den Lehrenden und Eltern bin ich manchmal durcheinandergekommen", erinnert sie sich.

Rosa Lyons Wurzeln in den USA

Inzwischen ist Rosa Lyons Lebensmittelpunkt Wien. Doch auch zu den Vereinigten Staaten, wo ein Großteil ihrer Familie lebt, hat sie noch heute einen besonderen Bezug. "Ich bin total gerne drüben und tauche ins amerikanische Leben ein", meint sie. Sie hätte sich daher auch eine Korrespondenten-Tätigkeit vorstellen können. "Klar, das war immer wieder Thema. Aus unterschiedlichen Gründen ist es nicht dazu gekommen", so Rosa Lyon.

Immerhin: Zur Abwahl Donald Trumps war Rosa Lyon für einige Wochen im ORF-Büro in Washington. Zum 1. Jahrestag der Erstürmung des Kapitols am 6. Jänner war sie ebenfalls dort. "Das hat mir großen Spaß gemacht", so Lyon.

Vater Gert Lyon als großes Vorbild

Rosa Lyons Vater ist der Psychiater und Psychoanalytiker Gert Lyon. "Mein Papa ist ein ganz großes und wichtiges Vorbild für mich", erklärt sie. Von ihrem Elternhaus habe sie mitbekommen, "allen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen - egal woher sie kommen, wie sie aussehen oder welchen Status sie haben." Ihr Vater hat erfolgreiche Unternehmer:innen, Prostituierte, Suchtkranke, Geflüchtete und Obdachlose behandelt. "Meine Brüder und ich haben gelernt, dass es keinen Unterschied macht", versichert Rosa Lyon. Neben ihrem drei Jahre jüngeren Bruder, mit dem sie aufgewachsen ist, hat Rosa Lyon noch zwei weitere Brüder.

Mein Papa ist ein ganz großes und wichtiges Vorbild für mich

Rosa Lyons Start beim ORF

Ihre Karriere beim ORF hat Rosa Lyon mit einem Praktikum bei der Sendung "Diagonal" auf Radio Österreich 1 (Ö1) begonnen. Gegenüber News.at erinnert sich: "Ich kam frisch von der Uni und der Zufall wollte, dass gerade an einer Sendung über Steuern gearbeitet wurde. Michael Schrott, damals Diagonal-Chef, eine der markantesten Stimmen des ORF, fragte mich, ob ich 'indirekte Steuern in drei Minuten erklären' könne - 'so, dass es jeder versteht'. Ich schrieb einen Text über Joseph, den fiktiven Durchschnittsösterreicher, listete auf, wie viel Joseph wofür ausgab und welche Steuern er zu bezahlen hatte - ich durfte ich den Text sogar selbst sprechen. Es war damals eine Mischung aus zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein - und das Volkswirtschaftsstudium hat nicht geschadet."

Viel mehr als "ZiB"-Moderatorin

Ö1 ist Rosa Lyon bis heute treu geblieben, immer wieder ist sie zu hören. Ihr Gesicht kennt man durch die "ZiBs" - von Früh bis Mittag. In eine Kamera sprechen war für die studierte Volkswirtin "gefühlt sehr lange eine schreckliche Herausforderung".

In eine Kamera sprechen war gefühlt sehr lange eine schreckliche Herausforderung

Seit 2016 moderiert Rosa Lyon die "ZiB"-Ausgaben ab 7.00 Uhr Früh - rund um "Guten Morgen Österreich" - sowie die "ZiB 13". Dabei war sie laut eigener Aussage "alles andere als Morgenmensch". "Doch dann kam meine Tochter zur Welt und brachte mein Leben durcheinander - auch die Uhrzeiten. Irgendwie gewöhnt man sich daran und gleichzeitig nie so richtig", lacht Rosa Lyon. Sie moderiert aber auch zu späterer Stunde. Veranstaltungen etwa, und manchmal springt sie auch beim ORF-Wirtschaftsmagazin "Eco" ein.

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Rosa Lyon in Alpbach im Gespräch mit Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz

 © Europäisches Forum Alpbach

Markante Stimme als Markenzeichen

Ein Markenzeichen Rosa Lyons ist ihre unverkennbare Stimme. "Oft sagen mir Menschen, wie toll sie meine Stimme finden. Sound ist auch im Fernsehen unheimlich wichtig", meint sie dazu. Die Moderatorin kann sich zudem gut in verschiedenste Menschen einfühlen, mit ihnen sprechen und - ganz wichtig - ihnen auch zuhören. "Das hat wohl auch damit zu tun, dass ich in so unterschiedlichen Welten groß geworden bin. Auf unterschiedlichen Kontinenten, in mehreren Sprachen, Religionen - also völlig verschiedenen Hintergründen", sagt sie.

Oft sagen mir Menschen, wie toll sie meine Stimme finden. Sound ist auch im Fernsehen unheimlich wichtig

Ihr Beruf macht Rosa Lyon sichtlich Freude. Sie strahlt, wenn sie darüber spricht, was sie tagtäglich antreibt und motiviert: "Ich bin neugierig, lese und höre gerne, was in der Welt geschieht. Und will es auch erzählen - so, dass es verständlich und fesselnd, mitunter hoffentlich auch unterhaltsam ist. Gerade die vergangenen paar Jahre waren so erstaunlich, grausam und unheimlich schwer zu begreifen und es gibt so viele unterbeleuchtete Gegenden, so viele noch nicht erzählte Geschichten."

Rosa Lyon will auch anderen eine Stimme geben

In den letzten Jahren haben sich für Rosa Lyon einige berufliche Einsätze im Ausland ergeben. Die ORF-Journalistin war in Mali, den USA, in Israel, der Westbank, in Polen und Belgien. "Das bereit mir unheimlich viel Freude - davon gerne mehr", meint sie. So plant sie etwa eine Reise nach Afghanistan. "Im Schatten des Krieges in der Ukraine leidet der Großteil der afghanischen Bevölkerung unter Hunger, seit Jahren herrscht Dürre, Jahrzehntelang herrschte Krieg, seit bald einem Jahr herrschen wieder die Taliban. Mädchen werden ihrer Bildung beraubt, Frauen ihrer Rechte", so Lyon. Die Frau mit der markanten Stimme will auch anderen eine Stimme geben.

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Rosa Lyon will auch anderen eine Stimme geben.

 © Elke Mayr

Sie selbst sei ihre größte Kritikerin, meint Rosa Lyon. Sie sei jedoch auch froh über Kritik von außen, "insbesondere über konstruktive Kritik".

Wer regelmäßig live vor der Kamera steht, dem passiert auch das eine oder andere Hoppala. Bei Rosa Lyon hat eines davon mit Ex-US-Präsident Donald Trump zu tun. "Noch vor seiner ersten Wahl habe ich einmal 'Präsident Donald Trump' gesagt. Das war ein prognostischer Versprecher, eine Art Wahlorakel", meint die ORF-Journalistin.

Rosa Lyon privat

Rosa Lyon ist Mutter einer Tochter im Volksschulalter. Zudem hat die "ZiB"-Moderatorin noch ein "erbeutetes Kind", wie sie es nennt. Der Vater ihrer Tochter brachte einen Sohn mit in die Beziehung. "Trotz Studium ist er sehr engagiert und kümmert sich rührend um seine kleine Schwester", freut sich Rosa Lyon. Zu Weihnachten oder Geburtstagen bekommt sie beispielsweise immer wieder Babysitt-Gutscheine.

Ich bin sehr dankbar - ohne unser Netz wäre viel nicht möglich

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Rosa Lyon: Das Glück ist ihr anzusehen

 © Elke Mayr

Mit dem Vater ihrer Tochter ist Rosa Lyon inzwischen nicht mehr zusammen, Familie sind sie jedoch geblieben. "Besser kann man Patchwork nicht leben", meint sie. Dadurch lassen sich für sie auch Kind und Karriere gut verbinden. "Meine Tochter hat einen wunderbaren Papa und einen tollen, sehr engagierten großen Bruder. Auch mein Vater und seine Frau sind hingebungsvoll und nehmen sich viel Zeit. Ich bin sehr dankbar - ohne unser Netz wäre viel nicht möglich", schwärmt Rosa Lyon.

Inwiefern unterschiedet sich die "private Rosa Lyon" von der "öffentlichen Rosa Lyon"? "Privat bin ich selten geschminkt und in hohen Schuhen um 7.00 Uhr morgens unterwegs, sonst gibt es kaum Unterschied", meint die "ZiB"-Moderatorin.

Privat bin ich selten geschminkt und in hohen Schuhen unterwegs

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Natürliche Schönheit: Privat mag es Rosa Lyon eher lässig.

 © Elke Mayr

Wenn Rosa Lyon privat erkannt wird freut sie das. "Vor ein paar Tagen etwa habe ich ein Paket in einem kleinen Geschäft ums Eck abgeholt. Da stand ein Mann mit dem Rücken zu mir und sagte: 'Diese Stimme erkenne ich sofort - das kann nur Rosa Lyon sein.' Ich bin rot angelaufen - so ein schönes Kompliment!", freut sich die die TV-Journalistin.

Familie und Katzen erden Rosa Lyon

Was erdet Rosa Lyon? Was macht die ORF-Journalistin als Ausgleich zum Alltags- und Berufsstress? "Ich bewege mich - relativ egal, wie", meint Rosa Lyon. "Meine Familie erdet mich sehr und meine Freunde." Zur Familie gehören auch zwei Katzen, die seit einem Jahr den Alltag der "ZiB"-Lady und ihrer Liebsten bereichern. "Ida und Frida Lyon" sind "relativ gut darin, Menschen ins Hier und Jetzt zu holen - und darum geht es", so Rosa Lyon.

In andere Welten eintauchen wirkt Wunder für mich

Wie schafft es die "ZiB"-Moderatorin, nach einem harten Arbeitstag abzuschalten? "In andere Welten eintauchen wirkt Wunder für mich, zum Beispiel mit meiner Tochter in ein Spiel versinken. Bewegung - am besten draußen, im Grünen. Musik ist auch immer hilfreich. Ich drücke manchmal ein paar Klaviertasten - gesungen wird nur noch unter der Dusche oder für mein Kind. Und ein Glas Rotwein bei einem Gespräch mit Freunden tut auch manchmal gut. Tanzen war ich lange nicht mehr, hoffentlich tanze ich bald wieder", so Rosa Lyon.

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