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Michael Buchinger: Kabarettist, Podcaster und "Dancing Star"

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Michi Buchinger

Michi Buchinger

©ORF/Hubert Mican
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Michi Buchinger ist ein echtes Multitalent: YouTube-Star, Kolumnist, Autor, Podcaster, Kabarettist. Niemand sonst macht Hass so charmant zur Marke, denn für ihn ist der Hass „wie Selfcare“- und mehr. Nun ist Michael Buchinger auch Tänzer bei der ORF-Show "Dancing Stars".

Steckbrief Michael Buchinger

  • Name: Michael "Michi" Buchinger

  • Geboren am 21. Oktober 1992 in Wien

  • Ausbildung: Bachelor in Englisch und American Studies an der Universität Wien

  • Beruf: Youtuber, Kabarettist, Autor und Kolumnist, Podcast-Moderator ("Buchingers Tagebuch"), "Dancing Star"

  • Familienstand: in einer Beziehung mit Grafikdesigner Dominik Pichler

Michael Buchinger hat schon früh erkannt: Hass vereint die Menschen im ganzen Land. Aber auch darüber hinaus erntet er Applaus für Podcast-, Kabarett- und Buchprojekte aller Art und übernimmt neuerdings bei „Dancing Stars“ im ORF den Part als tanzender Star. Er ist bekannt für seinen charmanten Wiener „Grant“ und seine spitzzüngigen Meinungen, die auftreten in allen Formen medialer Erscheinungen.

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Michael "Michi" Buchinger: Youtube-Star, Podcaster, Autor, Kabarettist,... der Wiener ist ein Tausendsassa

 © Dominik Pichler

Michael Buchinger: Erste Schritte auf YouTube

Es ist der Stoff, aus dem Millennial-Märchen geschneidert sind, zumindest erzählt Buchinger es in einem Interview mit meinbezirk.at so: „Es war das Jahr 2009. Ich war 16 und ein relativ gelangweilter Schüler an einer katholischen Schule in Eisenstadt. Irgendwie habe ich ein kreatives Ventil für meine Ideen und Gedanken gebraucht, und da hat sich YouTube perfekt angeboten. Vor dem Internet musste man sich mühsam bei irgendwelchen Kabarett-Abenden ein Publikum suchen. Faul wie ich bin, fand ich es eigentlich ganz angenehm, mein Publikum mithilfe des Internets und der Videokamera meines Papas ganz einfach aus meinem Kinderzimmer aus finden zu können.“ Buchingers Video „Was wäre, wenn Facebook das reale Leben wäre“ wurde bis heute mehr als 1,2 Millionen Mal angeklickt. Der Kanal gehört mit über 40 Millionen Aufrufen zu den erfolgreichsten Österreichs.

Michael Buchingers YouTube-Start

Michi Buchinger: Schwierige Teenager-Zeit

Buchinger hatte es aber nicht immer leicht. Im Gegenteil: Als Teenager litt er unter einer Essstörung, wie er im „Frühstück bei mir“ bei Claudia Stöckl ausführt. Der Weg hinaus gelang letztlich durch einen Tapetenwechsel, als es ihn zum Studieren weg aus Eisenstadt nach Wien zog. „Ich war nicht mehr an der Schule und ich wusste, dass meine Homosexualität nicht schlecht ist. Dann habe ich begonnen, wieder normal zu essen."

Ich dachte mir, ich drehe dieses Konzept einfach um und mache eine Hass-Liste daraus, in der ich mich über langsame Fußgänger und Freunde, die Spieleabende veranstalten, aufrege

Michael Buchingers Karriere mit "Hass-Liste"

Erfolg in seiner Karriere stellte sich für Michael „Michi“ Buchinger besonders durch satirische Abhandlungen über Szenen aus seinem Alltag ein, die er in sogenannten „Hass-Listen“ verarbeitet. Die Inspiration dazu lieferten Buchinger andere YouTuber: „Eine Zeit lang haben auf YouTube gefühlt alle „Favoriten-Listen“ gemacht und über all die Dinge gesprochen, die sie im vergangenen Monat total toll fanden, wie Lippenstifte oder Smoothie-Makers. Da dachte ich mir, ich drehe dieses Konzept einfach um und mache eine Hass-Liste daraus, in der ich mich über langsame Fußgänger und Freunde, die Spieleabende veranstalten, aufrege“, so Buchinger in einem Interview.

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Michi Buchinger überzeugt mit charmantem Wiener Grant

 © ORF/Hubert Mican

Michi Buchinger: Erfolg auf Instagram

Das Konzept geht auf: Buchinger erobert nicht nur YouTube, sondern auch die übrigen Social-Media-Kanäle im Sturm und hat auf Instagram mit nur einem Post oft mehr Reichweite als eine Tageszeitung. Die Rolle eines Influencers möchte er sich allerdings nicht überstülpen, vielmehr verstehe er sich als Entertainer, wie Buchinger etwa gegenüber Profil erwähnt.

Sein Erfolgsrezept

Über sein „Erfolgsrezept“, das gleichzeitig aber auch ein Distanzverhältnis zu seinen Fans teilweise aufhebt, meint er weiter: „Vielleicht ist es dieses Persönliche.(…). Man entwickelt zu einer Person eher eine emotionale Bindung als zu einer Zeitung. (…) wenn da Leute dabei sind, die mich schon von Anfang an verfolgen, glauben sie oft, dass sie mich auch persönlich kennen und wollen eine Umarmung. Das ist mir schon teilweise unangenehm, ich würde ja auch nicht zu Armin Wolf hingehen und ihn um eine Umarmung bitten.“

Michi Buchingers Bühne: Hass als Kabarett

Lustige Menschen können Kabarett machen- und dass er lustig ist, weiß Buchinger schon lange, wie er sich gegenüber der Wiener Zeitung erinnert: „Ich glaube, im Alter von sieben Jahren. Mir ist aufgefallen, dass im Jahr 1999 sehr viele Leute über Dinge, die ich gesagt habe, gelacht haben. Nicht aus Höflichkeit, wie man über die Witze eines Kindes lacht, sondern es wirkte schon wie ehrliches Gelächter.“

Der Erfolg seiner beiden bisherigen Kabarett-Programme scheint ihm Recht zu geben: In „Ein bisschen Hass muss sein“ erzählt Buchinger etwa 90 Minuten lang prickelnde Hass-Anekdoten aus seinem Leben .„Das ist natürlich einerseits eine Anspielung auf Roberto Blancos Hit “Ein bisschen Spaß muss sein”, aber gleichzeitig auch mein Lebensmotto: Die Liebe finde ich natürlich eh genauso super, wie alle anderen das tun, aber der Hass ist nun mal ein fester Bestandteil meines Lebens. Ein bisschen Granteln gehört für mich dazu. Ich verstehe mich viel besser mit Menschen, die die gleichen Dinge hassen, wie ich, als mit jenen, die Sonnenuntergänge (wie gefühlt die halbe Weltbevölkerung) auch total schön finden“, so Buchinger im Interview mit meinbezirk.at.

Der schlimmste Backstage-Bereich, den ich im Comedy-Geschäft je hatte, war eine kleine Hütte, wo es reingeregnet hat. Da war ein halbvolles Glas mit einer gelben Flüssigkeit - war es Wein, war es Pipi?

Der Umgang mit Hate-Kommentaren und Shitstorms im Internet

Von den Sonnenuntergängen zu den Schattenseiten: Was Buchinger am Comedy-Business hasst, erörtert er gegenüber der Wiener Zeitung: „Der schlimmste Backstage-Bereich, den ich im Comedy-Geschäft je hatte, war eine kleine Hütte, wo es reingeregnet hat. Da war ein halbvolles Glas mit einer gelben Flüssigkeit - war es Wein, war es Pipi? Ich weiß es nicht. Ich habe eine Ratte auf dem Boden gesehen. Und das ist dann mein Rückzugsort, wo ich mich wohlfühlen soll.“

Als Person des öffentlichen Interesses, deren Bühne auch das Internet ist, hat Buchinger auch Erfahrung mit Shitstorms machen müssen, wie er gegenüber Profil erzählt: „Auch mit Hate-Kommentaren habe ich umzugehen gelernt. Ich bin in meinen Videos ja nicht zu hundert Prozent ich. Das ist alles überspitzt und überzogen. Wenn jemand kommentiert, er findet mich schlecht, dann trifft mich das nicht persönlich, weil es ja um meine Persona im Internet geht.“

Michael Buchingers Podcasts: "Buchingers Tagebuch" und "Treffen sich Drei"

Seit 2018 ist der "Tausendsassa“ auch in der Podcast-Szene vertreten. In „Buchingers Tagebuch“ plaudert er etwa „aus dem Nähkästchen“ und gibt „seine intimsten Gedanken und Geheimnisse“ preis. Unter dem Titel „Treffen sich Drei“ versammelt sich Buchinger zudem mit Christl Clear und Thomas Brezina jede Woche, um gemeinsam über allerlei Themen zu plaudern.

Erfolg als Autor und Kolumnist

Außerdem stellt Buchinger auch erfolgreich sein Können als Autor und Kolumnist unter Beweis. Bisher wurden vier Bücher veröffentlicht: „Der Letzte macht den Mund zu“ (2017), „Lange Beine, kurze Lügen: Michi schenkt euch reinen Wein ein“ (2018), „Hasst du noch alle?! Gesunde Kekse, leere Versprechen und Partyspiele. - 333 Gründe, um täglich aus der Haut zu fahren - Michis ultimative Hass-Liste“ (2021) und „Alle Jahre NIE wieder: Alles, was an Weihnachten tierisch nervt“.

Dieser jüngst erschienene literarische Zapfenstreich erschien im September 2022 und ist als eine „regelrechte Enzyklopädie des Weihnachtshasses“ zu verstehen. Dabei ist Buchinger aber keinesfalls ein „Grinch“, wie er konkretisiert: „Ich hasse nicht das Fest an sich, sondern den ganzen Stress drumherum und die Tatsache, dass sich ab Anfang November Menschenmassen auf den Straßen tummeln und wir nonstop mit Weihnachtsmusik beschallt werden. Die Erwartungen sind astronomisch und man wird meistens enttäuscht. Ich mag es nicht, mich an Weihnachten verbiegen zu müssen und dutzende Geschenke für Leute zu finden, die ich eigentlich gar nicht so gern habe.“

Michi Buchinger bei „Dancing Stars“

Ab dem 3. März wird für Michi Buchinger im ORF-Ballroom „ein Traum wahr“, wie er zu seiner Teilnahme an der Tanzshow gegenüber ggg.at erklärte. „2018 habe ich ein Vision Board gemacht, auf dem Michi Buchinger bei ‚Dancing Stars‘ drauf war. Es hat fünf Jahre gedauert, ist aber wahr geworden.“ Seine Tanzkünste seien allerdings ausbaufähig: „Ich kann überhaupt nicht tanzen, aber überschätze mich oft ein bisschen. Ich glaube, ich werde sehr schnell lernen, was daran schwer ist“, räumt er ein.

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Michi Buchinger mit seinem Tanzpartner Herbert Stanonik

 © ORF/Roman Zach-Kiesling
Ich kann überhaupt nicht tanzen, aber überschätze mich oft ein bisschen.

Michael Buchinger privat: Mehr als Hass

Bei so viel Gerede über Hass-Listen zeigt der Tausendsassa aber auch mal seine liebevolle Seite: „Ich liebe überraschend vieles. Natürlich vor allem meine engsten Mitmenschen. Aber ich liebe es auch, morgens früh aufzustehen, ein bisschen zu meditieren und so Dinge wie positive Gedankenübungen zu machen. Ich bin eigentlich ein total positiver Mensch, der im Internet und auf der Bühne einen negativen Menschen spielt. Ich glaube, so muss das auch sein, sonst würde ich vermutlich durchdrehen.“

Michi Buchinger und sein Freund

Michael Buchinger ist in einer Beziehung mit dem Grafikdesigner Dominik Pichler, der auch in Buchingers Videos immer wieder zu sehen ist. Die beiden leben gemeinsam im zweiten Wiener Gemeindebezirk.

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