Der heute 50-Jährige hat einst als „Freier“ für Jugendsendungen von Radio Wien begonnen, war dann bei Ö3, erlebte den Start der Privatradios mit 88,6 und die Pionierzeit des Privatfernsehens bei W1, dem Vorgänger von ATV, wo er ebenso noch moderiert wie seit über 20 Jahren auf Kronehit.
1. Sie haben mit 15 als Radiomacher begonnen. Aus heutiger Sicht: Was haben Sie dadurch versäumt?
Ein paar Mathe-Lerneinheiten und eine glanzvolle Karriere als zynischer Philosophielehrer in humanistischen Gymnasien. Sonst nix.
2. Nach dem Beginn im ORF nun schon 27 Jahre bei Privatsendern. War eine Rückkehr nie ein Thema?
Ich nehme mich selber nicht so wichtig, das Publikum aber umso mehr. Das scheint in der Welt des privaten Rundfunks der bessere Fit zu sein.
3. Vom Start weg bei 88,6, ebenso bei Kronehit und bei ATV. Was reizt Sie so am Status des Pioniers?
Endlich! Im Walde zwei Wege boten sich mir dar und ich ging den, der weniger betreten war! Und das veränderte mein Leben (Walt Whitman).
4. Aufstehzeit 4:27 Uhr und 45 Sekunden zur KroneHit-Morgenshow: Warum tun Sie sich das noch an?
Weil’s Freude macht – und ich komme ohnehin langsam in ein Alter, wo ich auch ohne Job um diese Zeit das Bett verlassen müsste …
5. Ö3-Wecker Robert Kratky ist ORF-Bestverdiener (€ 443.894,39 jährlich). Ist das Ihr Gehaltsniveau?
Sehr guter Moderator! Ich frage mich manchmal nur, wie er es schafft, mit der Gage auszukommen. Gut, er hat ja keine Kinder ;-)
6. Im Radio als Unterhalter, im Fernsehen als Politikjournalist: Wie funktioniert der Rollenwechsel?
Super, es sind ja zwei meiner Leidenschaften. Politik und Unterhaltung –und es gibt Momente, wo die Grenzen verschwimmen.
7. „Die Woche“ mit Hofer und Hajek oder „Der Talk“ in wechselnden Runden: Was fordert warum mehr?
Hofer & Hajek ist mein wöchentliches Klassentreffen. Wenn ich beim Talk selbst wenig rede, dann sind die Gäste in Laune und die Sendung spannend.
8. Sie scherzten schon, Sie seien eigentlich am Weg zur Frühpension. Was wäre Ihre beste Alternative?
Wahrscheinlich hätte ich schon Anspruch auf die Hacklerregelung ... Aber das Leben ist jetzt und ich liebe meinen Beruf.