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Lisa Gadenstätter: Vom schüchternen Kind zum bekannten ORF-Gesicht

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Lisa Gadenstätter

Lisa Gadenstätter

©ORF/Roman Zach-Kiesling
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Lisa Gadenstätter gehört zu den bekanntesten Gesichtern des ORF. Ihre Karriere startete sie bei Ö3, ab 2007 moderierte sie die "ZiB 20", inzwischen präsentiert sie die wöchentliche "Dok 1"-Schiene, wofür sie - zusammen mit Hanno Settele - mit einer Romy ausgezeichnet wurde. Privat ist die TV-Journalistin seit vielen Jahren glücklich liiert, ihr Ehemann ist Ö3-Moderator Benny Hörtnagl.

Steckbrief Lisa Gadenstätter

  • Name: Lisa Gadenstätter

  • Geboren: 1978 in Zell am See, Salzburg

  • Wohnt in: Wien

  • Ausbildung: Studium Publizistik und Theaterwissenschaften an der Uni Wien

  • Beruf: TV-Journalistin und Moderatorin beim ORF (u.a. ZiB, Dok 1)

  • Familienstand: seit 2011 verheiratet mit Ö3-Moderator Benny Hörtnagl

Nach etlichen Stationen innerhalb der ORF-Nachrichtenredaktion präsentiert Lisa Gadenstätter seit März 2019 abwechselnd mit Hanno Settele die wöchentliche "Dok 1"-Schiene auf ORF eins. "Ich liebe an meiner Arbeit die unterschiedlichen Herausforderungen. Und die Mischung macht es für mich aus. Kein Tag ist wie der andere - ich treffe auf unglaublich viele interessante Menschen, darf Gespräche mit ihnen führen. Aber auch die Live-Situation mag ich sehr gerne", verrät Lisa Gadenstätter gegenüber News.at.

Ich liebe an meiner Arbeit die unterschiedlichen Herausforderungen
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Lisa Gadenstätter bei einem Interview. Sie liebt die Vielseitigkeit ihrer Arbeit beim ORF.

 © privat

Romy für Lisa Gadenstätter

Im April 2023 wurde Lisa Gadenstätter zusammen mit Hanno Settele in der Sparte "bester TV-Journalismus" mit einer Romy ausgezeichnet. "Wir sind ein bisschen sehr überrascht", erklärte die ORF-Journalistin auf der Bühne. Sie betonte gleichzeitig, dass die Romy dem gesamten Team gehöre. "Dok1 ist Teamarbeit, deshalb DANKE an alle, die mit uns an den Dok1en arbeiten. Ihr seid spitze!", bedankt sie sich auch via Instagram bei den Kolleg:innen.

Lisa Gadenstätter: Kindheit in Zell am See

Lisa Gadenstätter wurde 1978 im Salzburger Pinzgau geboren. Ihre Eltern hatten eine Kaminkehrer- und Heizungsfirma in Zell am See, wo die heutige ORF-Moderatorin auch ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Nach Volksschule und Gymnasium wechselte Lisa Gadenstätter auf die Handelsakademie. Damals hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass sie einmal aus dem TV-Bildschirm lacht, denn: "Ich war ehrlicherweise ein ruhiges, schüchternes Kind. Meine Schulkolleg:innen können oft gar nicht glauben, welchen Beruf ich jetzt mache", lacht Gadenstätter.

Ich war ehrlicherweise ein ruhiges, schüchternes Kind. Meine Schulkolleg:innen können oft gar nicht glauben, welchen Beruf ich jetzt mache

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Lisa Gadenstätter als Kleinkind am Schaukelpferd

 © privat

"Ich habe von meinen Eltern sehr viel mitbekommen. Sie haben mich immer in meinem Träumen bestärkt. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar", meint Lisa Gadenstätter. Zu ihrer Heimat hat die ORF-Journalistin noch immer einen sehr großen Bezug: "Meine Wurzeln und meine Familie sind mir sehr wichtig."

In ihrer Jugend ist Lisa Gadenstätter sehr viel geritten. "Ich liebe diesen Sport", meint sie. "Man kann durch den Umgang mit Pferden auch sehr viel für sein privates und berufliches Umfeld lernen, wie ich finde. Es ist die Zusammenarbeit mit dem Pferd, das Spüren, wenn das Tier unsicher oder ängstlich wird. Das sind Dinge, die man im Umgang mit Menschen auch gut brauchen kann", so Gadenstätter. Inzwischen kommt sie nicht mehr zum Reiten: "In Wien hat sich das leider aufgehört."

Das Studium führte sie nach Wien

Des Studiums wegen zog es die Salzburgerin nach der Matura nach Wien, wo sie bis heute geblieben ist. "Ursprünglich wäre mein Plan gewesen, wieder nach Salzburg zurückzugehen. Aber es kommt meist anders, als man denkt", meint Lisa Gadenstätter. Auch ihr Berufswunsch war zunächst ein anderer. "Ursprünglich wollte ich Kamerafrau werden. Ich habe mich an der Filmakademie beworben, die Aufnahmeprüfung aber nicht geschafft", verrät Lisa Gadenstätter. Sie studierte schließlich Publizistik und Theaterwissenschaften und lernte den Journalismus von der Pike auf.

Ursprünglich wollte ich Kamerafrau werden

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Seit dem Studium lebt Lisa Gadenstätter in Wien, sie ist aber auch regelmäßig in der Heimat und genießt das Bergpanorama.

 © privat

Ein New-York-Aufenthalt hat sie geprägt

Im Oktober 1998 kam Lisa Gadenstätter als Nachrichten-Trainee zu Ö3, nach Beendigung ihres Studiums im Jahr 2022 absolvierte sie ein Praktikum bei ABC in New York. Ganz alleine in den "Big Apple" zu gehen bezeichnet die gebürtige Salzburgerin als bisher größte private Herausforderung ihres Lebens. Das Praktikum hat Lisa Gadenstätter sehr geprägt und "war wohl eine der wichtigsten Zeiten in meinem Leben. Ich habe gelernt, selbständig zu sein, in einer fremden Stadt zu arbeiten, meinen Weg zu finden, mich durchzusetzen. Von diesem Aufenthalt profitiere ich noch heute."

Lisa Gadenstätters Start beim ORF

Nach ihrem New-York-Aufenthalt war Lisa Gadenstätter bei Ö3 in den Ressorts Chronik und Innenpolitik tätig. Später wechselte sie zum ORF-Fernsehen, präsentierte unter anderem ab April 2007 die "ZiB 20" sowie die "ZiB 24" auf ORF eins.

Heute bin ich genau da, wo ich eigentlich immer hin wollte

"Ich habe Nachrichten gemacht, Beiträge gestaltet, Interviews geführt … und heute bin ich genau da, wo ich eigentlich immer hin wollte. Ich wollte Filme machen, Dokumentationen drehen - und das darf ich jetzt bei Dok 1 machen", freut sich die ORF-Journalistin.

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2013: Lisa Gadenstatter bei der Moderation der "ZiB 20"

 © ORF/Thomas Ramstorfer

Das Geheimnis ihres Erfolges

Auf das Geheimnis ihres Erfolges angesprochen, meint Lisa Gadenstätter: "Ich nehme meine Arbeit sehr ernst. Ich möchte Geschichten erzählen und habe nach wie vor den Anspruch, dem Publikum mit der jeder Dokumentation Menschen, Dinge, Standpunkte, Probleme oder Widersprüche näher zu bringen", erklärt die "Dok 1"-Journalistin.

Ich möchte mit meiner Arbeit etwas verändern oder bewirken

"Ich möchte mit meiner Arbeit - auch wenn es nur im Kleinen ist - etwas verändern oder bewirken. Für mich stehen die Protagonist:innen und meine Arbeit immer an erster Stelle - und nicht ich als Person", so Gadenstätter weiter.

Lisa Gadenstätter hat immer wieder Prominente, wie etwa Arnold Schwarzenegger, vor dem Mikrofon. Ob sie "Stars" oder "Normalos" interviewt, spielt für sie laut eigener Aussage aber keine Rolle. "Ich interviewe beide gleich gerne. Für mich gibt's keinen Unterschied", sagt sie. "Bei Menschen, die es nicht gewohnt sind, Interviews zu geben, braucht man oft länger, bis die Nervosität vor der Kamera verschwunden ist. Das sehe ich auch als meine Aufgabe - den Menschen ein gutes Gefühl zu geben, ihnen die Angst zu nehmen, sie zu 'öffnen'. Das gelingt meist ganz gut", erklärt sie lächelnd.

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Lisa Gadenstätter im Gespräch mit Arnold Schwarzenegger und Michael S. Regan, dem Leiter der US-Umweltschutzbehörde für die ORF-Sendung "And Action! Wir machen Klima."

 © ORF/Matthias Euba

Lisa Gadenstätter und Christoph Waltz

Lisa Gadenstätter beteuert lächelnd, fast alle ihrer Gesprächspartner:innen zu mögen, besonders in Erinnerung geblieben ist ihr aber ein Interview mit Christoph Waltz. "Wir haben es an einem Ruhetag in einem Heurigen in Wien geführt", erzählt die ORF-Journalistin. "Ich habe auf dem Parkplatz auf Christoph Waltz gewartet, in der Annahme, dass er mit dem Auto und einer großen Entourage zu dem Interview kommt. Es war ganz anders - er ist zu Fuß den Berg hinauf gestapft, ohne Begleitung von Pressebetreuern, das hat mich beeindruckt, weil ich es nicht erwartet hätte bzw. von anderen Personen nicht so kenne. Aus einem vereinbarten 20-minütigen Termin ist dann ein eineinhalb Stunden langes, sehr interessantes und sympathisches Gespräch geworden", erinnert sich Lisa Gadenstätter.

Was treibt Lisa Gadenstätter an?

Was treibt Lisa Gadenstätter, die schon viel erreicht hat, tagtäglich an, was motiviert sie? "Vielleicht kann ich hier ein Beispiel vom letzten Dezember erzählen", meint die ORF-Moderatorin. "Da habe ich eine Dokumentation zum Thema 'Arm in Österreich' gemacht und mit Menschen gesprochen, die unter oder an der Armutsgrenze leben. Die Reaktionen auf diese Dok 1 waren überwältigend - es haben so viele Menschen geholfen, auf ganz vielen Ebenen. Das hat mich sehr berührt. Das sind Erlebnisse, die ich nie vergessen werde."

Besonders geprägt hat Lisa Gadenstätter ihre erste "Dok 1" zum Thema Holocaust. "Ich habe mit Überlebenden gesprochen, war in Israel, Auschwitz und Mauthausen. Auch das sind Gespräche, Menschen und Erlebnisse, die ich immer mit mir tragen werde", verrät sie.

Ich habe Menschen im Krieg porträtiert, wollte zeigen, wie man in so einer Situation lebt. Das war sehr intensiv

Als bisher größte Herausforderung ihres Berufslebens bezeichnet Lisa Gadenstätter ihre Reise in die Ukraine. Sie gehe grundsätzlich an jedes Thema mit der gleichen Intensität heran, aber diese Reise nach Lwiw ging ihr besonders nahe: "Ich habe Menschen im Krieg porträtiert, wollte zeigen, wie man in so einer Situation lebt. Das war sehr intensiv. Wir hatten jeden Tag und jede Nacht Fliegeralarm. Ich denke heute noch sehr oft an die Menschen, die ich da kennengelernt habe."

Lisa Gadenstätter privat

Lisa Gadenstätter ist seit vielen Jahren mit Ö3-Moderator Benny Hörtnagl liiert, im Sommer 2011 haben die beiden geheiratet. Und dennoch: Es gibt kaum gemeinsame Fotos des Ehepaares. Was ist das "Geheimnis" ihrer langjährigen Beziehung? "Dass wir in der Öffentlichkeit nicht darüber sprechen", meint die ORF-Journalistin, die Society-Auftritte grundsätzlich meidet, schmunzelnd.

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Große Ausnahme: Lisa Gadenstätter und Benny Hörtnagl posieren bei der Romy Gala 2023 zusammen für ein Foto

 © IMAGO/K.Piles

Wie lassen sich Beruf und Privatleben für Moderatorin vereinbaren? "Es ist wie bei allen anderen auch - man muss gut planen. Und manchmal auf Dinge verzichten", meint Lisa Gadenstätter.

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Lisa Gadenstätter beim Gipfelkreuz. In der Natur tankt sie Kraft.

 © privat

So tankt Lisa Gadenstätter Kraft

Was hilft Lisa Gadenstätter, um nach einem harten Arbeitstag abzuschalten? "Das ist ganz unterschiedlich. Ein Spaziergang im Wald, ein lustiger Film, ein Abend mit Familie oder Freunden oder ein gutes Abendessen", verrät sie schmunzelnd. Als Ausgleich zum Alltags- und Berufsstress ist Lisa Gadenstätter gerne in der Natur. "Wenn ich merke, dass es zu stressig wird, dann packe ich mich zusammen und fahre in die Heimat. An den See, in die Berge. Das erdet mich und lenkt meinen Blick wieder auf die wichtigen und richtigen Dinge", so die ORF-Journalistin.

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