Steckbrief
- Geburtsdatum: 15. April 1960
- Geburtsort: Brüssel
- Kompletter Name: Philippe Léopold Louis Marie
- Sternzeichen: Widder
- Eltern: Albert II. und Paola Ruffo di Calabria
- Geschwister: Prinz Laurent und Prinzessin Astrid
- Ehepartner: Mathilde d’Udekem d’Acoz (verh. seit 1999)
- Kinder: Elisabeth Thérèse Marie Hélène - Herzogin von Brabant (geb. 2001), Gabriel Baudouin Charles Marie/Gabriël Boudewijn Karel Maria (geb. 2003), Emmanuel Leopold Guillaume François Marie (geb. 2005), Eléonore Fabiola Victoria Anne Marie (geb. 2008)
- Sprachen: Französisch, Niederländisch, Englisch, Deutsch
Über seine Jugend und Ausbildung
Im Jahr 1978 schloss der als schüchtern, etwas zu ernst und nicht besonders redegewandt geltende Kronprinz Philippe die Schule mit der Matura ab. Danach ging er auf die Königliche Militärschule, um dort als Kampfpilot und Fallschirmjäger ausgebildet zu werden. Anschließend an seine Militärausbildung besuchte König Philippe das Trinity College der University of Oxford. An der Universität Stanford schloss er 1985 schließlich sein Studium der Politikwissenschaften mit einem Master of Arts ab. Die Interessen von König Philipp liegen auch heute noch in den Bereichen Literatur, Gesellschaft und Sport.
Für den Thron braucht es natürlich noch weitere Fähigkeiten: Im Jahr 1989 absolvierte König Philippe eine umfassende Sonderausbildung am Königlichen Höheren Institut, um die Grundlagen des Regierens zu erlernen. Nachdem sein Vater Albert II. 1993 den Thron bestieg, war Philippe offizieller Thronfolger und trug bis 2013 den Titel „Herzog von Brabant“. Die Ernennung zum König erfolgt im Jahr 2013.
Die Familienbande des Königs
Am 4. Dezember 1999 heiratete der heutige König seine große Liebe Mathilde d’Udekem d’Acoz. Sie lernten sich beim gemeinsamen Tennisspielen kennen und hielten ihre Beziehung in den ersten Jahren geheim. Mathilde entstammt dem belgischen Adel und hat vor der Heirat mit Philippe Logopädie und Psychologie studiert und als Logopädin gearbeitet. Zwei Jahre nach der Heirat, am 25. Oktober 2001, kam die gemeinsame Tochter Elisabeth Thérèse Marie Hélène, Herzogin von Brabant, in Anderlecht zur Welt. Sie belegt in der belgischen Thronfolge den ersten Platz und ist die Thronerbin ihres Vaters. Benannt wurde sie nach der belgischen Königin Elisabeth Gabriele Valérie Marie, der Frau von König Albert I.
Elisabeth Thérèse Marie Hélène ging auf das niederländischsprachige Sint-Jan Berchmanscollege in Brüssel und studiert seit 2018 am United World College of the Atlantic im britischen Wales. 2003 kam der erste Sohn von König Philippe und seiner Ehefrau Mathilde ebenfalls in Anderlecht zur Welt. Gabriel Baudouin Charles Marie wurde am 20. August geboren. Er belegt in der belgischen Thronfolge folglich den zweiten Platz. Gabriel besuchte ebenfalls das Sint-Jan Berchmanscollege in Brüssel.
Am 4. Oktober 2005 folgte mit der Geburt von Emmanuel Leopold Guillaume François Marie der zweite Sohn des königlichen Ehepaars. Auch er begann seine Schulausbildung am Sint-Jan Berchmanscollege, wechselte 2012 allerdings zu der Förderschule Eureka in Kessel-Lo. Eléonore Fabiola Victoria Anne Marie vervollständigte am 16. April 2008 das Familienglück des Königspaares. Die Königsfamilie lebt im Schloss Laeken im Norden von Brüssel. Der Amtssitz des Königs befindet sich allerdings im Königlichen Palast zu Brüssel.
Im Umgang mit seinen Kindern zeigt sich König Philippe stets von seiner fürsorglichsten Seite. Kritiker, die ihm einst vorwarfen, er sei zu ernst, verstummen angesichts der liebevollen Familienbilder, die in regelmäßigen Abständen an die Öffentlichkeit gelangen. Auch von der oft kritisierten Schüchternheit des Königs ist längst keine Spur mehr zu sehen. Ein schöner Beweis dafür, dass Eltern mit ihren Kindern mitwachsen.
Die Königsfamilie und ihre Skandale
Die Königsfamilie lebt abseits der Öffentlichkeit. Zu Feierlichkeiten wie dem Nationalfeiertag in Brüssel zeigt sie sich glamourös, ansonsten geht sie ihrem Beruf aber eher auf bodenständige Weise nach. Damit beenden sie die skandalösen Zeiten, durch die das belgische Königshaus in der Vergangenheit gehen musste. König Philippes Vater, Albert II., streitet seit Jahren gerichtlich mit einer Frau, die fordert, als seine Tochter anerkannt zu werden.
Auch der Bruder von König Philippe, Prinz Laurent musste sich immer wieder rechtfertigen. Er stand in der Vergangenheit wegen seines ausschweifenden Lebensstils in der Kritik, bis er seine heutige Ehefrau, die bürgerliche Claire Coombs, kennenlernte und 2003 heiratete. Königin Mathilde zeigt sich hin und wieder gerne als Gast glamouröser Events, wie 2019 bei der Bambi-Verleihung. Hier wurde sie mit dem Charity-Bambi ausgezeichnet und hielt eine bewegende Rede.
Der Familienname der Königsfamilie
Bezüglich des zivilrechtlichen Familiennamens der Königsfamilie herrscht eine gewisse Unklarheit. 1920 wurde der deutsche Familienname „von Sachsen-Coburg“ offiziell abgelegt – allerdings ohne eine gesetzliche Fixierung. Fortan nannte sich die Königsfamilie „de Belgique“. Infolge einer belgischen Reform bezüglich des Namensrechts wurde bestimmt, dass nur noch direkte Nachkommen des Königs oder der Königin oder Nachkommen des Thronfolgers den Titel „Prinz von Belgien“ tragen dürfen. Der Familienname soll in diesem Fall nach wie vor „von Sachsen-Coburg“ lauten.
Thronfolge der belgischen Königsfamilie
Im belgischen Königshaus steht die Tochter von König Philippe, die Herzogin von Brabant, Kronprinzessin Elisabeth, auf Platz eins der Thronfolge. Ihr folgen ihre Geschwister Gabriel, Emmanuel und Eléonore. Auf Platz fünf steht die Schwester von König Philippe, Prinzessin Astrid. Ihr folgt ihr Sohn Amadeo auf Platz sechs und dessen Kinder Anna und Maximilian auf Platz sieben und acht. Anschließend folgen Amadeos vier Geschwister Maria, Joachim, Luisa und Laetitia. Der Bruder des Königs, Prinz Laurent, steht in der Thronfolge auf Platz 13. Seine Kinder Louise, Nicolas und Aymeric kommen nach ihm.
In der folgenden Tabelle ist die Position aller Mitglieder der Thronfolge aufgeführt:
König Philippe: Staatsoberhaupt des Königreichs Belgien
- Elisabeth, Kronprinzessin von Belgien
- Prinz Gabriel
- Prinz Emmanuel
- Prinzessin Eléonore
- Prinzessin Astrid von Belgien, Erzherzogin von Österreich-Este
- Erzherzog Amedeo von Österreich-Este, Prinz von Belgien
- Erzherzogin Anna Astrid von Österreich-Este
- Erzherzog Maximilian von Österreich-Este
- Erzherzogin Maria Laura von Österreich-Este, Prinzessin von Belgien
- Erzherzog Joachim von Österreich-Este, Prinz von Belgien
- Erzherzogin Luisa Maria von Österreich-Este, Prinzessin von Belgien
- Erzherzogin Laetitia Maria von Österreich-Este, Prinzessin von Belgien
- Prinz Laurent
- Prinzessin Louise
- Prinz Nicolas
- Prinz Aymeric
Die offiziellen Aufgaben von König Philippe
Welche Aufgaben der belgische König hat, ist in der belgischen Verfassung festgeschrieben. Der Thronfolger wird erst dann zum König ernannt, wenn er den Amtseid ablegt und auf die Verfassung schwört. Der belgische König stellt das Staatsoberhaupt von Belgien dar und repräsentiert sein Land und seine Institutionen. Die Gesetze werden nicht vom König gemacht, er muss diese allerdings unterschreiben.
Bereits nach dem Abschluss seiner Ausbildung übernahm Philippe einige offizielle Aufgaben seines Vaters. Als Kronprinz übernahm er im Jahr 1993 zum Beispiel den Ehrenvorsitz im Verwaltungsrat des Außenhandelsamtes von Belgien. Zudem leitete er Wirtschaftsmissionen ins Ausland und ist Mitglied im Club of Rome, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzt. Philippe engagiert sich mithilfe von Projekten, die die Armut und Ausgrenzung von sozial benachteiligten Kindern bekämpfen, ebenfalls für Belgiens Jugend. Im Jahr 2012 nahm er an der Bilderberg-Konferenz teil, einem informellen Treffen von einflussreichen Personen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Militär, Medien und Hochadel, bei dem aktuelle politische und gesellschaftliche Themen diskutiert wurden.
Nach der Vereidigung zum König der Belgier am Nationalfeiertag, dem 21. Juli 2013, hat es sich Philippe zur Aufgabe gemacht, vor allem den Dialog zwischen den Bürgern des Landes zu verstärken. Dies stellt aufgrund der Spaltung der Flamen und Wallonen keine leichte Aufgabe dar. Seit seiner Amtsübernahme ist die Beliebtheit des Königs kontinuierlich gestiegen. Seine Ernsthaftigkeit, für die er in früheren Jahren oft kritisiert wurde, kam vor allem im Jahr 2016, nach den Terroranschlägen in Brüssel, gut bei der Bevölkerung an. Auch seine Vermittlungen im Zuge der Regierungsbildung in den Jahren 2010/2011 wurden von seinem Volk als umsichtig und positiv bewertet.