Jakob Schubert: Olympia-Held im Porträt

• Name: Jakob Schubert

• Geboren am: 31. Dezember 1990 in Innsbruck

• Wohnt in: Innsbruck

• Größe: 1,76 m

• Gewicht: 63 kg

• Beruf: Sportkletterer; Heeressportler

• Größte Erfolge:

  • Olympia: Bronze Kombination Tokio 2021, Paris Boulder&Lead 2024

  • WM: Gold Vorstieg 2012, 2018, 2021, 2023; Kombination 2018, 2023

    Silber Vorstieg 2011, 2016; Bouldern u. Kombination 2019

    Bronze Vorstieg 2019

  • EM: Gold Kombination 2022

    Silber Kombination 2017

    Bronze Vorstieg 2010, Bouldern 2013, Vorstieg 2017

  • Weltcup: Gesamtweltcup-Sieger Vorstieg 2011, 2014 und 2018

    Gesamtweltcup-Sieger Kombination 2011, 2012, 2013, 2018

    24 Weltcupsiege

• Familienstand: Freundin Carmen

Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris holte sich Jakob Schubert die Bronzemedaille. Der gebürtige Innsbrucker musste sich im Boulder&Lead-Bewerb nur dem Briten Tony Roberts und dem Japaner Sorato Anraku geschlagen geben.

"Ich habe schon das Gefühl, es war viel mehr drinnen. Gerade im Bouldern habe ich extrem viele Punkte liegengelassen. Da trauere ich schon dem einen oder anderen Top hinterher. Silber war jedenfalls drinnen, auch Gold wäre möglich gewesen. Von dem her bin ich gerade ein bisschen enttäuscht. Aber ich habe eine Medaille gewonnen bei Olympia, das ist etwas Wunderschönes. Es hätte auch anders ausgehen können, da bin ich schon sehr froh drüber", sagte Schubert in einer ersten Reaktion gegenüber dem ORF.

Nach dem Boulder-Teil des Finales der besten acht lag Jakob Schubert auf Platz fünf. Die Medaille konnte er sich durch einen tollen Auftritt in seiner Paradedisziplin sichern, an Roberts und dem Topfavoriten Anraku kam er aber nicht mehr vorbei.

"Es war unglaublich spannend und so knapp. Unglaublich, dass er das noch herumgerissen hat. Ziel war ganz klar Gold, es wäre möglich gewesen. Dass er nach einer mittelmäßigen Boulderrunde noch so was rausholt, ist unglaublich", meinte Nationaltrainerin Katharina Saurwein zum ORF.

Im Alter von 12 Jahren, also eigentlich relativ spät für einen Profisportler, begann Jakob Schubert mit dem Klettern. Seinen ersten Wettkampf absolvierte der Tiroler im Jahr 2004. Sein Talent war groß, schon ein Jahr später belegte er bei der Jugendweltmeisterschaft in Peking den zweiten Platz hinter seinem Landsmann David Lama, der 2019 in Kanada tödlich verunglückte.

Das Kletter-Gen liegt in der Familie. Jakobs Schwester Hannah Schubert war ebenfalls Sportkletterin, sie beendete ihre Wettkampfkarriere im Mai 2023.

Bei den Olympischen Sommerspielen 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie ein Jahr verspätet in Tokio stattfanden, holte Jakob Schubert die Bronzemedaille. Der Kletter-Bewerb feierte damals seine Olympia-Premiere.

"Diese Medaille hat für mich einen unglaublichen Stellenwert, ich muss das alles erst verarbeiten. Ich habe so lange und so hart hingearbeitet, da sind so viele Nerven im Spiel und so viel Schweiß, den ich reingesteckt habe. Dass es für eine Medaille gereicht hat, bedeutet mir alles", meinte Schubert damals.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Fünf Mal pro Woche trainiert Jakob Schubert in der Kletterhalle, ist auf seiner Homepage zu lesen. "Der Bewegungsdrang ist nicht nur unbändig, sondern seit jeher tief verankert. Wäre er nicht Kletterer geworden, dann wahrscheinlich Profi-Fußballer oder führend in einer logischen Disziplin wie Mathematik oder Physik. Hauptsache, der Ehrgeiz wird gestillt!" heißt es dort weiter.

In der Schule war Jakob Schubert ebenfalls sehr zielstrebig, brachte stets gute Noten nach Huas, wie er einst in der "Radio Tirol Nahaufnahme" erzählte. 2015 schloss er das Bachelorstudium Wirtschaftswissenschaften erfolgreich ab.

Doch auch Schicksalsschläge musste Jakob Schubert bereits verkraften. Seine Mutter ist früh verstorben, er war damals 22 Jahre alt. Im Jahr 2019 verunglückten seine beide Kletterfreunde David Lama und Hansjörg Auer tödlich.

Jakob Schubert ist in einer Beziehung. Quality-Time mit seiner Freundin Carmen sowie seiner Familie zu verbringen gehört neben dem Klettern zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, heißt es auf seiner Homepage. Auch Online-Gaming und Schach haben es dem Tiroler angetan. Gutes Essen - am liebsten Japanisch - genießt er ebenfalls.