Helge Payer feierte als Rapid-Torhüter große Erfolge. Inzwischen gehört er zu den Fußball-Experten des ORF und kommentiert als solcher auch die Spiele der Fußball-WM 2022 in Katar. Der Leiter einer Torwartschule ist verheiratet und Vater einer Tochter.
Steckbrief Helge Payer
Name: Helge Payer
Geboren am: 9. August 1979 in Wels, Oberösterreich
Ausbildung:
Beruf: ehemaliger österreichischer Fußballer und Torwarttrainer bei Rapid Wien, TV-Experte beim ORF
Aktueller Verein: DSG Neulandschule SG77
Familienstand: verheiratet mit Natalie Payer
Kinder: Tochter Mina Amelie (*2010)
Neben den ehemaligen Fußballprofis Herbert Prohaska und Roman Mählich sowie Ex-Schiedsrichter Thomas Steiner gehörte Helge Payer auch während der Weltmeisterschaft in Katar dem Experten-Team des ORF an. Im WM-Studio lieferte er wie gewohnt Analysen.
Doch nicht nur von der WM berichtet Helge Payer, der ORF setzt ihn regelmäßig als Kommentator und Analytiker von Spielen der Nationalmannschaft, des ÖFB-Cups oder der Bundesliga ein.
Helger Payer: Schon als 6-Jähriger im Tor
Helge Payer wurde am 9. August 1979 im oberösterreichischen Wels geboren. Seine Karriere als Fußballer startete er im Alter von sechs Jahren bei Eintracht Wels. Schon damals entschied er sich für die Position des Torwarts.
1991 wechselte Payer zum Nachwuchs des SK Rapid Wien. Er spielte bei diversen Nachwuchsteams von U-11 bis U-18 und erhielt im Jahr 1997 seinen ersten Profi-Vertrag bei den Hütteldorfern.
Große Karriere bei Rapid
Nach einer Saison bei den Rapid Amateuren wurde Helge Payer zum ASK Kottingbrunn verliehen. Mit dem Verein gewann er den Meistertitel in der Regionalliga Ost. Danach kehrte er zurück zu Rapid, um langfristig als Nachfolger von Stammtorhüter Ladi Maier aufgebaut zu werden. Unter dem damaligen Rapid-Trainer Lothar Matthäus musste sich Payer dann auch sogleich beweisen, da sich Maier verletzt hatte.
Josef Hickersberger, der Matthäus nachfolgte, setzte zunächst wieder auf Ladi Maier, nach der Winterpause konnte sich jedoch Payer den Stammplatz im Tor sichern. Am Ende der Saison wurde er von den Fans zum "Rapidler des Jahres" gewählt.
In den kommenden Jahren etablierte sich Helge Payer zu einer festen Größe im Tor der Hütteldorfer. Nur gesundheitliche Probleme, wie etwa ein Venenverschluss im Darmbereich, warfen den gebürtigen Welser immer wieder etwas zurück. Während seiner Zeit bei Rapid holte der Verein zweimal den Meistertitel (2005 und 2008) und nahm einmal an der Champions League teil.
Aufgrund seiner Leistungen bei Rapid wurden auch ausländische Vereine, darunter Klubs aus der deutschen Bundesliga sowie der englischen Premier League, auf Helge Payer aufmerksam. Einer davon war der FC Liverpool. "Wenn der große FC Liverpool anfragt, überlegst du normalerweise nicht und unterschreibst blind den Vertrag. Doch damals hatten Österreicher nicht den Stellenwert, den sie heute haben", sagte Payer im Nachhinein gegenüber "transfermarkt.at". Sein großes sportliches Ziel war es damals, als Nummer 1 bei der Europameisterschaft 2008 für Österreich im Tor zu stehen. "Ich überlegte damals, wie realistisch es ist, dass ich bei Liverpool auf meine Einsatzzeiten komme und stellte dann fest, dass es sein kann, dass ich spiele, es aber auch sein kann, dass ich nur auf der Bank sitzen werde. Bei Rapid wusste ich, ich habe meinen Stammplatz sicher und besitze innerhalb des Vereins und der Fanszene ein hohes Standing", so Payer.
Im April 2012 verließ Helge Payer seinen Stammklub nach über zwei Jahrzehnten und wagte erstmals in seiner Karriere doch noch den Sprung ins Ausland. Beim griechischen Zweitligisten AEL Kalloni auf der Insel Lesbos beendete er nach einer Saison seine aktive Karriere als Torhüter.
Helge Payers großes Vorbild: Sein Vater
Seinen Vater Helge Payer senior bezeichnet der heutige ORF-Experte als großes Vorbild. Auch dieser war früher als Torhüter aktiv. Zusammen mit ihm gründete der ehemalige Rapid-Goalie auch seine Torwartschule.
Helge Payers Eltern trennten sich, als er fünf Jahre alt war. Er wuchs bei seinem Vater auf. Zu seiner Mutter hatte er seither kaum Kontakt.
Helge Payers Torwartschule
Schon während seiner aktiven Karriere gründete der Rapid-Keeper die Helge Payer Torwartschule. Es handelt sich dabei um eine Non-Profit-Organisation, in der Buben und Mädchen ab sechs Jahren den Umgang mit dem Ball als Torwart:in lernen können. Zusätzlich zu ihrem Training im Verein wird dabei noch weiter in die Tiefe gegangen. "Ich habe selbst gesehen, wie wichtig eine gute Ausbildung von Kindheit an ist. Deshalb bin ich wirklich glücklich, mit diesen Trainern arbeiten zu dürfen und ich bin überzeugt davon, dass ohne ihre tägliche Arbeit auf dem Platz unsere Erfolge nicht möglich wären", wird Payer auf der Homepage zitiert. Zum Trainerteam gehört auch sein Vater Helge Payer senior.
Helge Payer im Nationalteam
Für das österreichische Nationalteam stand Helge Payer zwischen 2003 und 2011 insgesamt 20 Mal im Tor. Während dieser Zeit matchte er sich u.a. mit Alexander Manninger und Jürgen Macho um das 1er-Leiberl. Sein Debüt im ÖFB-Team feierte er im Juni 2003 unter Teamchef Hans Krankl beim EM-Qualifikationsspiel gegen Belarus. Sein letztes Spiel absolvierte er im Oktober 2009 in der WM-Qualifikation gen Frankreich.
Vom Torwart zum Trainer
Nach seiner aktiven Karriere fungierte Helge Payer zunächst als Analytiker beim ORF, im Sommer 2015 wurde er aber Torwarttrainer der österreichischen U15-Nationalmannschaft. Später trainierte er auch die Keeper der U-19 sowie U-16. Im November 2016 wechselte Payer als Tormanntrainer zu Rapid Wien.
Nach knapp drei Jahren beendete Helge Payer die Tätigkeit aus familiären Gründen. "Ich will wieder der Pilot meines Lebens sein", erklärte Payer in einem Interview mit der Krone. Er wolle mehr Zeit für seine Tochter haben.
Fußball-Experte beim ORF
Bereits nach seiner aktiven Karriere wurde Helge Payer TV-Experte beim ORF und analysierte Spiele der WM 2014 sowie der EM 2016. Nach seiner Trainer-Tätigkeit bei Rapid ging er im Juni 2019 zurück zum TV-Sender. "Für den ORF bin ich bei 20 bis 25 Spielen pro Jahr im Einsatz. Ich habe also vielmehr Wochenend-Freizeit und bin weniger fremdbestimmt", so Payer.
Weitere Persönlichkeiten der ORF-Sportredaktion:
Helge Payer privat
Helge Payer ist seit vielen Jahren mit dem ehemaligen Model Natalie Fischer liiert. Die gebürtige Belgierin hat nach der Hochzeit seinen Namen angenommen und heißt seither Natalie Payer. Das Paar hat eine eine gemeinsame Tochter namens Mina Amelia, die im September 2010 das Licht der Welt erblickte.