Ende 1918 zerfiel die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Am 3. April 1919 wurde in Österreich die Aufhebung der Adelstitel per Gesetz beschlossen. Die Familie des Hauses Habsburg ist heute noch weit verzweigt. Das sind die royalen Nachkommen von Karl I. der Linie Habsburg-Lothringen.
Karl I., der letzte Kaiser von Österreich, hatte acht Kinder mit Kaiserin Zita von Bourbon-Parma:
Otto Erzherzog von Österreich (*20. November 1912, † 3. Juli 2011)
Adelheid Habsburg-Lothringen (3. Jänner 1914, † 3. Oktober 1971)
Robert Habsburg-Lothringen (8. Februar 1915, † 7. Februar 1996
Felix Habsburg-Lothringen (31. Mai 1916, † 6. September 2011)
Carl Ludwig Habsburg-Lothringen (10. März 1918, † 11. Dezember 2007)
Rudolph Habsburg-Lothringen (5. September 1919, † 15. Mai 2010)
Charlotte Habsburg-Lothringen (1. März 1921, † 23. Juli 1989)
Elisabeth Habsburg-Lothringen (31. Mai 1922, † 6. Jänner 1993)
Das sind einige der heutigen Nachfahren von Karl I.:
Karl Habsburg-Lothringen, das Familienoberhaupt
Eckdaten:
Geboren: 11. Januar 1961 in Starnberg, Deutschland
Familienstand: verheiratet mit Francesca Habsburg-Lothringen
Kinder: Eleonore, Ferdinand Zvonimir, Gloria
Nach dem Tod von Otto Habsburg (Sohn von Karl I., dem letzten Kaiser Österreichs) wurde sein Sohn Karl Habsburg-Lothringen 2007 das Oberhaupt der einst royalen Habsburgerfamilie. Er heiratete am 31. Jänner 1993 Francesca Anna Dolores Thyssen-Bornemisza in Mariazell. Francescas Vater, Hans Heinrich Thyssen-Bornemiszawar, war ein Schweizer Unternehmer und Kunstsammler und entstammt der bekannten Unternehmerfamilie Thyssen.
Karl Habsburg-Lothringen und seine inzwischen geschiedene Frau haben drei gemeinsame Kinder: Eleonore, Ferdinand Zvonimir und Gloria.
Eleonore Habsburg-Lothringen, das Model
Eckdaten:
Geboren: 28. Februar 1994 in Salzburg
Familienstand: verheiratet seit 20. Juli 2020 mit dem belgischen Rennfahrer Jérôme D’Ambrosio
Geschwister: Ferdinand Zvonimir, Gloria
Die Tochter von Karl und Francesca Habsburg-Lothringen, Eleonore Habsburg-Lothringen, arbeitet als Model - unter anderem für Dolce & Gabbana. Ihre Liebe zur Mode habe sie von ihrer Großmutter mütterlicherseits, dem britischen Model Fiona Campbell-Walter, wie sie 2018 im Interview mit Magazin "Madonna" mitteilte. Sich selbst bezeichnete die Urenkelin des letzten österreichischen Kaisers als "ganz normales Mädchen". "Unseren Eltern war es immer wichtig, dass wir am Boden bleiben – und das ist ja auch das Allerwichtigste im Leben. Sie haben uns immer vor Augen gehalten, dass es nicht selbstverständlich ist, so aufwachsen zu können wie wir", sagte Eleonore im Interview. Modeln allein genügt Eleonora jedoch nicht. In London studierte sie Jus an der "European Business School".
Ihr Privatleben hält sie gerne bedeckt, doch auf Instagram scheut sie sich nicht, ihr Liebesglück mit ihrem Mann, dem belgischen Rennfahrer Jérôme d’Ambrosio, zu zeigen. Mit ihm ist sie seit Anfang 2017 liiert. Am 20. Juli 2020 hat sich das Paar in einer kleinen Zeremonie in Monaco das Ja-Wort gegeben.
Eleonores Instagram-Account zeigt auch, dass die Habsburg-Tochter viel in der Weltgeschichte herumkommt: Frankreich, Italien, Jamaika, Papua-Neuguinea und natürlich Österreich sind nur einige der Destinationen, die sie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie besucht hat.
Ferdinand Zvonimir Habsburg-Lothringen, der Rennfahrer
Eckdaten:
Geboren: 21. Juni 1997 in Salzburg
Familienstand: ledig
Geschwister: Eleonore, Gloria
Ferdinand Zvonimir Habsburg-Lothringen ist der Rennfahrer der Familie. Angefangen hat alles mit dem Kart-Fahren, das er schon im Alter von sechs Jahren erlernt hat. Dort heimste er seine ersten Preise ein: er gewann die ungarischen und die österreichischen Weltmeisterschaften. 2016 stieg er in die Europäische Formel-3-Meisterschaft ein. 2019 stellte er sich einer neuen sportlichen Herausforderung: den berühmten DTM-Rennen (in einem Aston Martin Vantage DTM Auto), wobei er die erste Saison zunächst auf dem letzten Platz abschloss. In der DTM-Saison 2020 wechselte er zum Team WRT Audi Sport und war deutlich erfolgreicher. Er belegte Rang 10 in der Gesamtwertung, bei einem Rennen konnte er sich sogar die Pole Position sichern und er erreichte seinen ersten Podiumsplatz. Für die Saison 2021 startet Ferdinand Habsburg-Lothringen in der Langstreckenserie European LeMans Series für das Algarve Racing Team. Seit März 2021 ist der leidenschaftliche Rennfahrer auch als Experte in der ORF-Sendung "Formel 1 Motorhome" zu sehen.
Der talentierte, junge Rennfahrer bleibt trotz seiner Erfolge bescheiden. In einem Interview mit News aus dem Jahr 2013 verriet er, wie seine Eltern zur Karriere ihres Sohnes stehen: "Meine Eltern unterstützen mich bei allem, was ich tue. Sie sind zwar selten selbst vor Ort, doch das finde ich gut, da es mir den Druck nimmt." Der Glaube spielt für Ferdinand ebenfalls eine wichtige Rolle: "Glaube hilft mir zu reflektieren, ob das, was ich tue ein Blödsinn ist und ein sinnloses Risiko", sagte er 2019 in einem Interview mit News.
Gloria Habsburg-Lothringen, die Ruhige
Eckdaten:
Geboren: 15. Oktober 1999 in Salzburg
Familienstand: ledig
Geschwister: Eleonore, Ferdinand Zvonimir
Gloria Habsburg-Lothringen lebt und studiert in London. "International Relations" hat die jüngste Tochter von Karl Habsburg-Lothringen als Studienfach gewählt. Anders als ihre Schwester und ihr Bruder steht sie weniger im Mittelpunkt der Öffentlichkeit und verzichtet auf einen Instagram-Account. Im April 2019 trafen sich die drei Geschwister für ein Shooting des Modemagazins "L’Officiel" - das seit 2019 in Österreich erscheint - in Wien. Dabei schlüpfte auch Gloria für ein paar Stunden in die Rolle eines Models.
Im Sommer 2020 machte Gloria von sich hören, als die junge Habsburgerin nach Beirut flog, um dort Menschen in Not zu helfen. Damals sind nach einer schweren Explosion zahlreiche Menschen verletzt worden und ums Leben gekommen. Ihre Schwester Eleonore hatte auf Instagram über die Taten ihrer Schwester berichtet: "Ich bin so stolz auf meine Schwester Gloria, die nach Beirut gegangen ist um zu helfen, die Stadt aufzuräumen. Sie tut alles, was sie kann, um diesem Ort zu helfen, der sich in Not befindet."
Amedeo Habsburg-Lothringen, Prinz von Belgien
Eckdaten:
Geboren: 21. Februar 1986 in Brüssel
Familienstand: verheiratet mit Elisabetta Maria Rosboch von Wolkenstein
Kinder: Astirid, Maximilian
Der älteste Sohn von Robert Habsburg-Lothringen, Lorenz Habsburg-Lothringen, hat die Tochter des ehemaligen belgischen Königs Albert II. geheiratet. Seine Kinder sind daher Prinzen beziehungsweise Prinzessinnen von Belgien. Der älteste Sohn von Lorenz Habsburg-Lothringen ist Prinz Amedeo von Belgien.
Mit seiner Frau, der italienischen Adeligen Elisabetta Maria Rosboch von Wolkenstein, hat er zwei Kinder: eine Tochter und einen Sohn. Der Sohn ist im September 2019 zur Welt gekommen und trägt den Namen Maximilian - eine eindeutige Hommage an die Linie Habsburg. Allerdings tragen die beiden Kinder nicht mehr den Titel Prinz oder Prinzessin, denn das dürfen laut Regel des belgischen Königs nur die Kinder und Enkelkinder des Königspaares.
Tatiana Galitzine, die "russische" Prinzessin
Eckdaten:
Geboren: 16. August 1984 in Santa Clara, Kalifornien, USA
Familienstand: verheiratet mit Guillermo Sierra
Geschwister: Xenia Galitzine, Alexandra Galitzine, Matia Galitzine, Dimitri Galitzine, Ionn Galitzine
Prinzessin Tatiana Galitzine ist ebenfalls eine Urenkelin von Karl I., sie stammt von Rudolph Habsburg-Lothringen und dessen Frau Gräfin Xenia Sergeievna Czernicheva-Besobrasova ab. Tatianas Mutter heiratete Prinz Piotr Galitzine. Das Haus Galitzine ist ein russisches Fürstengeschlecht. Am 29. April 2017 heiratete Tatiana ihren Mann, Investmentbanker Guillermo Sierra, in Mexiko City. Heute lebt das Paar relativ zurückgezogen in Houston, Texas. "Nach unserem ersten Date wusste ich, dass er die Liebe meines Lebens ist, und ihm ging es genauso", sagte Tatiana gegenüber dem US-Magazin "PaperCity". Kurz darauf folgte dann die Verlobung.
Schon 2013 zog die Prinzessin von San Francisco nach Houston, um dort bei dem Architekturunternehmen "Gensler" zu arbeiten. Sowohl sie als auch ihr Mann sind im Vorstand des Unicef-Außenpostens in Houston. "Meine Eltern engagieren sich beide sehr für wohltätige Zwecke. Als Kinder mussten wir jeden Sommer Wohltätigkeitsarbeit leisten. Wir haben eine Kirche aufgeräumt oder in einem Pflegeheim oder in einem Obdachlosenheim geholfen", teilte die Prinzessin in einem Interview mit der Zeitung "Houston Chronicle" mit. Dieser Charakterzug ist der charmanten österreich-russischen Prinzessin bis heute erhalten geblieben.
Christoph Habsburg-Lothringen, die Luxemburger Linie
Eckdaten:
Geboren: 2. Februar 1988 in Genf
Familienstand: verheiratet mit Adélaïde Drapé-Frisch
Kinder: Katharina, Sophia
Christoph Habsburg-Lothringen ist der Sohn von Enkel von Carl Christian Habsburg-Lothringen, der Enkel von Carl Ludwig Habsburg-Lothringen und der Urenkel von Karl I. 2012 heiratete er unter großem royalem Aufgebot in der Kathedrale von Nancy die französische Diplomatentochter Adélaide Drapé-Frisch. Mittlerweile haben die beiden zwei Töchter. Die Mutter des Habsburger Sprosses ist Prinzessin Marie-Astrid von Luxemburg, die Schwester von Henri von Luxemburg, des regierenden Großherzogs. In Luxemburg trägt der zweifache Vater den Titel Erzherzog von Österreich.
Christophs Eltern sind übrigens Cousins. Der Großvater von Prinzessin Marie-Astrid von Luxemburg, Prinz Felix von Bourbon-Parma, war ein Bruder von Kaiserin Zita.
Prinzessin Therese von und zu Liechtenstein, Frau Doktor
Eckdaten:
Geboren: 22. Februar 1987 in München
Familienstand: ledig
Geschwister: Gisela Prinzessin von und zu Liechtenstein (*26. Juni 1990)
Ihr Vater ist Michael Prinz von und zu Liechtenstein, er ist der Sohn von Heinrich Karl Prinz von und zu Liechtenstein und Elisabeth Habsburg-Lothringen, der Tochter von Karl I. Auf ihrem Titel ruht sich Prinzessin Therese (ein Foto der Prinzessin finden Sie hier) von und zu Liechtenstein aber keineswegs aus. Sie hat einen PhD (Doktor) in Krebsimmunologie und Immuntherapie am University College in London gemacht. Außerdem besitzt sie einen Bachelor in Biologie und BWL der Universität New York und einen MSc in Biomedizin der Universität Amsterdam.
Ihre berufliche Karriere kann sich sehen lassen: Seit 2018 arbeitet sie bei "M Ventures" als Leiterin des Gesundheitsfonds. Davor war sie bei dem Pharmakonzern "Merck KGaA" in Darmstadt als zuständige Projektmanagerin für die Umsetzung der Gesundheitsstrategie tätig. Der Konzern ist die Muttergesellschaft von "M Ventures". Und davor arbeitete sie als Managerin im Treuhandunternehmen "Industrie- und Finanzkontor" in Vaduz, Liechtenstein.
Privat hat die Prinzessin ihr Liebesglück mit Graf Cajetan von Toerring-Jettenbach gefunden. Die beiden sind seit 2019 verlobt.
Zita Erffa, die Filmregisseurin
Dokumentarfilm "The Best Thing You Can Do With Your Life" (2018) von Zita Erffa:
Eckdaten:
Geboren: 6. September 1986 in Bangkok, Thailand
Familienstand: ledig
Geschwister: Laszlo Erffa, Assunta Erffa, Maria-Isabel Erffa, Constanza Erffa
Zita Erffa, die Urenkelin von Karl I., ist die Tochter von Kinga Habsburg-Lothringen, die wiederum die Tochter von Felix Habsburg-Lothringen und Prinzessin Anna-Eugénie von Arenberg ist. Zita Erffa wurde in Bangkok geboren und machte ihr Abitur in Jakarta, Indonesien. Danach studierte sie "Internationale Entwicklung" in Wien und "Philosophie" in München. 2018 absolvierte sie ihr Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. 2014 und 2015 verbrachte sie ein Austauschjahr mit Schwerpunkt Dokumentarfilm an der Filmhochschule "Centro de Capacitación Cinematográfica"(CCC) in Mexiko City. Dort begann sie mit den Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm "The Best Thing You Can Do With Your Life". Der Film behandelt eine sehr persönliche Geschichte: nämlich jene von ihr und ihrem Bruder László, der seit mehreren Jahren in einem Kloster in Connecticut lebt - als Mitglied der erzkonservativen katholischen Ordensgemeinschaft "Legionäre Christi". Nach dem Tod von Ordensgründer Marcial Maciel im Jahr 2008 hat ein Skandal den Vatikan erschüttert: Maciel wurde Drogenmissbrauch vorgeworfen, er soll trotz Zölibats mehrere Kinder gezeugt haben und minderjährige Seminaristen sexuell missbraucht haben. Viele Mitglieder des Ordens wussten nichts von den Machenschaften ihres Gründers. Nach dem Skandal wurde der Orden komplett umstrukturiert, viele Mitglieder gingen. Zitas Bruder blieb.
Acht Jahre lang hatte die Regisseurin fast keinen Kontakt zu ihrem Bruder gehabt, bevor sie im Zug des Films ihren Bruder zwei Wochen lang besucht und ihre Gespräche mit der Kamera begleitet.