Die Doppler Gruppe betreibt 200 Filialen, und zwar 135 Tankstellen unter der Marke Turmöl sowie 65 BP-Stationen. Damit deckt das Welser Unternehmen mit 560 Mitarbeitern rund acht Prozent des heimischen Marktes ab. Freilich, die niedrigen Margen sind ein Problem.
Als Tankwart begonnen
Trotzdem floriert die Doppler Gruppe laut Firmenbilanz. Für NEWS machte der ansonst medienscheue Millionär eine Ausnahme und gab persönlich Einblick in sein Imperium. Als Franz Doppler sen. 1932 das Unternehmen in Wels gründete, widmete er sich vor allem dem Großhandel von Mineralöl. Der Aufbau des Tankstellennetzes begann 1945. Es folgte die Zusammenarbeit mit verschiedenen Marken wie Aral, Shell, Esso und BP. Nach dem Kauf von Turmöl im Jahre 2003 wuchs die Anzahl der Tankstellen mit fast jedem Jahr. Schließlich kamen 2007 83 BP-Stationen zum Doppler-Imperium, das nun 150 Tankstellen umfasste.
Nach dem Tod von Franz Doppler übernahm 2010 sein Sohn Franz Joseph das Unternehmen. Da war der damals 25-Jährige bereits einige Jahre in der Firma seines Vaters tätig. "Ich habe an der Tankstelle angefangen und danach alle Abteilungen durchwandert", erinnert sich Doppler Junior an seinen Einstieg. "Ich habe viel von meinem Vater gelernt, aber dann ich war plötzlich in der Situation, das Schiff zu steuern. Es hatte keinen Sinn zu versuchen, seine Fußstapfen auszufüllen. Ich wusste, ich muss anders sein", so der junge Unternehmer.
Bei der Leitung des mittlerweile weitläufigen Imperiums steht der studierte Jurist Bernd Zierhut an Dopplers Seite. Zierhut wechselte 2001 von BP in die Geschäftsführung der Doppler Gruppe.
Kampf gegen Konzerne
Der private Tankstellenbetreiber aus Wels kämpft gegen Konzerne wie Shell, Eni oder die OMV um die Gunst der Autofahrer. Geschäftsführer Zierhut sieht sich gegenüber den Konzernen jedoch im Vorteil: "Wir können auf Marktgegebenheiten wesentlich schneller Rücksicht nehmen und so stürmische Zeiten besser meistern."
Flexibilität bringt auch Vorteile bei der Preisgestaltung an den Zapfsäulen, denn Doppler kann sich seine Lieferanten aussuchen, während internationale Konzerne die eigenen Raffinerien auslasten müssen. Lieferverträge haben der Oberösterreicher mit Anbietern wie Mol, Petrol, Gunvor, Eni und BP abgeschlossen.
Erst kürzlich scheiterte Mitanbieter AWI mit seinen 53 Tankstellen am harten Marktumfeld. Das Tankstellennetz des insolventen Konkurrenten ist für Doppler jedoch nur mäßig interessant. "Man darf nicht vergessen, das sind wirklich alte Stationen, und es gibt einen enormen Investitionsbedarf. Ob das am Ende für uns wirklich attraktiv ist, bin ich mir nicht sicher", gibt sich Doppler abwartend.
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