Im Mai kündigt Dominic Thiem seinen letzten Aufschlag an. Der US-Open-Champion von 2020 beendet eine Karriere, die Höhenflüge und Rückschläge kannte. Nun plant er eine Zukunft voll nachhaltiger Projekte zum Schutz des Planeten.
Rückblick zum Abschied
Im Mai kommt die „sehr traurige, aber auch sehr schöne“ Nachricht über Dominic Thiems Social-Media-Kanäle. „Die Saison 2024 wird meine letzte sein“, verkündet der Tennisprofi, der im Jahr 2020 als Österreichs damalige Nummer eins gegen Alexander Zverev den Titelsieg bei den US Open in New York geholt hat. Es ist erst der zweite Turniersieg eines Österreichers bei einem Grand-Slam-Event nach Thomas Musters Sieg 1995 bei den French Open in Paris. Der 31-jährige Niederösterreicher trifft die Entscheidung, seine Karriere zu beenden nach langer Nachdenkphase und nennt sein Handgelenk, das seit einer Verletzung 2021 nie wieder vollständig genesen ist, sowie eine wachsende innere Überzeugung als Gründe.
Bitte für den Sport zum Abschied
Sein letztes Profimatch, das 563. auf der ATP-Tour, verliert er Ende Oktober bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle gegen Luciano Darderi. „Tennis hat in Österreich einen Riesenaufschwung erlebt. Tragt es so weiter, dass der wunderschöne Sport auch so präsent bleibt“, formuliert er als Bitte zum Abschied von einer Karriere, in der er 30,33 Millionen Dollar an Preisgeld verdient hat.
Sein sportliches Vermächtnis bleibt beeindruckend. Neben dem US Open-Sieg, umfasst es vier erreichte Grand-Slam-Finals, 17 Einzeltitel und bemerkenswerte Siege gegen die Größen wie Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic. Von Juni 2016 bis November 2021 ist Thiem durchgehend in den Top 10 der Weltrangliste, sein Karrierehoch erreicht er 2020 mit Platz 3. Nach seiner Handgelenksverletzung 2021 auf Mallorca – ein Einriss in Sehnenscheide und dazugehöriger Gelenkskapsel – bleibt das Erreichen des Kitzbühel-Finales 2023 das Highlight am Weg zurück.
Stimme für Nachhaltigkeit und Naturschutz
Die ATP zeichnet Dominic Thiem nun zum Abschied mit dem Arthur Ashe Humanitarian Award aus. Er geht an Spieler, die einen außergewöhnlichen Beitrag zum Wohle der Gesellschaft leisten. In der Tenniswelt ist er für seine Freundlichkeit, Bescheidenheit und sein soziales Engagement bekannt. „Ich hatte Erfolge und habe Trophäen gewonnen, die ich mir nie erträumt hatte. Nun bin ich extrem gespannt auf alles, was die Zukunft für mich bereithält“, sagt Thiem.
„Ich will dazu beitragen diesen Planeten zu einem besseren Ort zu machen, diesbezüglich gibt es spannende Kollaborationen und Partner“, kündigt er an. Sein Energiewendeprojekt Thiem Energy, das Teilen von selbstproduziertem Strom in einer Gemeinschaft ermöglicht, soll erst der Anfang sein.