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Ausstellung: Mleneks „Medusa“ im Künstlerhaus

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v.l.n.r. Günther Oberhollenzer (Kurator und künstlerischer Leiter der Künstlerhaus Vereinigung), Sonja Zsolnai-Kasztler (Juristin und Sammlerin) und Werner Trenker (Unternehmer "MED TRUST" & Kunstmäzen) mit dem Künstler Hannes Mlenek

©Katharina Schiffl
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Am 18. März feierte „DAS FLOSS DER MEDUSA. Neuinterpretation“ von Hannes Mlenek – eine Präsentation aus der Sammlung Werner Trenker – Vernissage im Künstlerhaus. Eröffnet wurde die Ausstellung mit einer performativen Darbietung Mleneks sowie einer Lesung aus Franzobels gleichnamigen Roman bei musikalischer Untermalung. Mit dem genussvollen Ausklang bot sich den Besucherinnen und Besuchern aus Kunst, Kultur und Wirtschaft ein Abend für alle Sinne.

Als die blaue Farbe über Medusas Gesicht läuft, ist Hannes Mleneks Neuinterpretation seines Bildzyklus abgeschlossen. „Jetzt weint sie“, erklärt der Künstler. Eigentlich wäre in Anbetracht der griechischen Mythologie wohl Rot die Farbe der Wahl gewesen – schließlich wurde Medusa enthauptet. „Damit wurde sie Opfer eines der ersten überlieferten Femizide“, so Mlenek. In der Neuinterpretation des Werkzyklus, einer ursprünglich transmedialen Gemeinschaftsarbeit mit dem Performancekünstler und Choreografen Bert Gstettner aus dem Jahr 2014, wandelt sich demnach Mleneks Zugang: War es einst die Flüchtlingsthematik, die das Narrativ formte, ist es heute die von Männern ausgehende Gewalt gegenüber Frauen, die er in dieser Arbeit reflektiert. „Das Rot symbolisiert dabei die Verletzlichkeit und die fragmentarisch dargestellten, abstrahierten Männerkörper werden Sinnbild der Wurzel allen Übels“, so Mlenek.

Dass er die Neuinterpretation im Rahmen der performativen Eröffnungsdarbietung im Künstlerhaus mit blauer Farbe abschließt, begründet er wie folgt: „Meine Medusa weint – sie schreit auf. Gegen toxische Männlichkeit und patriarchale Strukturen.“

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Medusa weint – im Rahmen der Eröffnung im Künstlerhaus vollendet Hannes Mlenek seine Neuinterpretation seiner "Medusa" mit blauer Farbe.

 © Katharina Schiffl

Großformatige Expression

Was Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erwartet, sind großformatige Arbeiten, die teils das Originalformat Géricaults „Floß der Medusa“ aufgreifen. Denn Mlenek ist einer, der das Großformat beherrscht, wie kaum ein anderer: „Ich kenne wenige Künstlerinnen und Künstler seiner Generation mit der Fähigkeit, sich an Körperformen aber auch an abstrakten Formen derart abzuarbeiten – zeichnerisch sowie malerisch. Und das mit zugleich großer Kraft und subtiler Leichtigkeit“, so Günther Oberhollenzer, Kurator und künstlerischer Leiter der Künstlerhaus Vereinigung.

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Noemi Fischer las aus Franzobels gleichnamigen Roman – "Das Floß der Medusa"

 © Katharina Schiffl

„Dieses expressiv Kraftvolle ist es, das die Werke von Hannes Mlenek für uns auszeichnet und so einzigartig macht“, zeigt sich Sammlerin und Juristin Sonja Zsolnai-Kasztler begeistert. Dass sie und ihr Lebensgefährte Werner Trenker Bestände der „Sammlung Werner Trenker“ wiederholt der Öffentlichkeit zugänglich machen, ist den beiden ein großes Anliegen: „Das schönste Bild ist immer das, das hängt“, so Unternehmer und Kunstmäzen Werner Trenker überzeugt. „Sich im Privaten tagtäglich daran erfreuen zu können ist das eine, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, nochmals eine Steigerung. Mit der Ausstellung möchten wir diese Freude teilen und Menschen inspirieren, sich mit Kunst auseinanderzusetzen.“

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Walter Asmus sorgte am Saxophon für musikalische Untermalung der Eröffnung.

 © Katharina Schiffl

Bis 13. April zeigt das Künstlerhaus die Ausstellung „DAS FLOSS DER MEDUSA. Neuinterpretation“. Dass Kunst nicht die Lösung des Problems ist, ist Hannes Mlenek bewusst – dennoch ist es ihm persönliches Anliegen, diese erschreckenden Entwicklungen öffentlichkeitswirksam zu thematisieren. „Ich möchte, dass Betrachtende mit sich selbst in Dialog treten“, begründet er sein Ziel.

Unter den Besucher:innen der Vernissage waren Kolleg:innen aus Kunst und Wirtschaft – darunter Gerhard Kaiser, Mario Dalpra, Joanna Gleich, Jakob Gasteiger, VOKA, Antonia Riederer, Florian Schaumberger, Florian Steininger (Kunsthalle Krems), uvm.

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Genussvollen Ausklang fand der Eröffnungsabend bei eigenem "Mlenek-Wein" von "Schand's Weingut" aus der Domaine Pöttelsdorf.

 © Katharina Schiffl
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