News Logo
ABO

Zu smart, um sexy zu sein

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
4 min
©iStockphoto
  1. home
  2. Leben
  3. Gesundheit

Schon gewusst, dass Studien zufolge Männer liebend gern Frauen daten, die klüger sind als sie. Wenn es aber um mehr, ja, um Beziehung, Bindung und Liebe geht, ziehen sie Partnerinnen vor, denen sie sich geistig überlegen fühlen

Intelligenz und sexuelle Reize hängen auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammen. Interessant aber, dass Wissenschaftler Ferdinand verliebt in eine etwas jüngere Kollegin ist, die ihn in ihrer internationalen Forschungsleistung deutlich übertrifft. Es scheint ihm Freude zu bereiten, sich bei zu Besuch gekommenen Kollegen förmlich mit der neuen „Trophäe“ zu schmücken.

Von jetzt auf gleich schleppt er Dagmar überallhin mit. Die beiden turteln ungeniert schon nach anderthalb Wochen; der Witwer schmiedet Zukunftspläne und er scheint nicht genug von ihr zu kriegen. Einen Monat später ist Ferdinand in einer deutlich anderen Stimmungslage. Fand er ja zunächst gar nichts schlimm an Dagmars immer noch zunehmender Berühmtheit in der wissenschaftlichen Community und ihren Selfmade-Erfolg sogar sexy, ist es ihm indessen aber lästig geworden. Und fühlt er sich von zu viel weiblicher Intelligenz in seiner Männlichkeit infrage gestellt, verabscheut auf einmal an ihr, was ihn vorher antörnte.

Warum viele Männer smarte Frauen daten, sich dann aber nicht an sie binden wollen, dafür gibt es unterschiedliche Antworten:

• Sexuelle Anziehungskraft

Studien belegen, dass sich Männer eher von weniger intelligenten, ihnen merklich unterlegenen Frauen sexuell angezogen fühlen als von offensichtlich smarteren. Das mag auch mit dem Klischee zusammenhängen, dass Männer stark und überlegen zu sein haben. Und das auf ganzer Linie.

• Verlust der Männlichkeit

Einer US-amerikanischen Studie zufolge gaben 86 Prozent der Teilnehmer an, dass es unproblematisch für sie sei, eine intellektuell überlegene Frau zu daten. In der zweiten Testphase zeigte sich jedoch, dass die intellektuelle Überlegenheit einer Frau in einer Prüfungssituation den Effekt des Abrückens, ja sogar eines drastischen Rückgangs der erotischen Anziehungskraft der Frau hatte. Somit reagierten Männer, die zuvor furchtlos gewesen waren, mit ängstlichem Rückzug. Mit Sigmund Freud gesprochen, kann man hier ruhig von Kastrationsangst sprechen.

• Imageschaden

Andere Studien erklären das analytische Denken zur Männerdomäne. Weibliche Intelligenz könne diesen Kompetenzvorsprung beschädigen oder sogar vollends eindämmen. Insgesamt lässt sich sagen, dass wirklich selbstbewusste Männer weder an Kastrationsangst noch an Furcht vor einem Imageschaden leiden, wenn sie eine Frau lieben, die ihnen – egal auf welcher Ebene des Seins – über- legen ist.

• Selbstüberschätzung

Männer, die intelligentere Frauen bevorzugen, haben häufig das falsche Selbstbild, souverän und stabil in ihrem Selbstwertgefühl zu sein. Und erschrecken dann regelrecht, wenn sie feststellen, dass die intellektuelle Überlegenheit einer Frau empfindlich daran kratzt; ja sogar als demütigend, bedrohlich oder kränkend empfunden werden kann.

Fazit: Was das Zauberwort gegen drohendes Konkurrenzverhalten in einer Partnerschaft ist? Selbstvertrauen. Und das Prinzip der Augenhöhe verhindert auch den tiefen Fall egal aus welcher Höhe, wenn beide in der Liebe – unabhängig von ihren Eigenschaften – gleich sind.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr.05/2025 erschienen.

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER