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Zecken: Was tun bei einem Zeckenbiss? Was bei Borreliose?

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Zecke

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Wir liefern die Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen zum Thema Zeckenschutz.

Weltweit gibt es rund 850 Zeckenarten. Sie hocken im Gras, verstecken sich im Gebüsch und warten nur darauf, dass ein potentielles Opfer an ihnen vorbeistapft. Dann springen sie auf, beißen zu und saugen unser Blut. Im Idealfall ist es damit auch schon getan. Verläuft das Attentat allerdings weniger glimpflich, kann es sein, dass die kleinen Biester gefährliche Erreger übertragen, die bei uns zu einer Erkrankung, im Extremfall sogar zum Tod führen können.

1. Wo lauert die Zecke?

Zecken warten nicht, wie oft angenommen, auf Bäumen, um sich im rechten Moment auf ihr Opfer herabfallen zu lassen, sondern lauern im Gras und im Gebüsch. Wenn wir dann durchmarschieren, hängen sie sich auf uns drauf und krabbeln das Bein entlang, bis sie einen Weg unter die Kleidung gefunden haben. Dann beißen sie zu und beginnen zu saugen.

2. Wie kann ich einem Zeckenbiss vorbeugen?

Damit Ihr Blut nicht zur nächsten Mahlzeit der Zecken wird, gilt es einige Regeln zu beachten: Gehen Sie niemals barfuß durchs Gras und tragen Sie zumindest bei längeren Spaziergängen eine lange Hose sowie hoch geschnittene Schuhe. Beuteln Sie Ihre Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien kräftig aus. Möglicherweise hat sich hier ein kleiner Blutsauger festgesetzt, der bloß noch nicht den Weg zu seiner Nahrungsquelle gefunden hat. Noch besser: Die Kleidung in der Waschmaschine reinigen.

3. Wie werde ich die Zecke wieder los?

Was tun, wenn sich aber doch mal eine Zecke in Sie verbissen hat? Der Ratschläge gibt es viele, wie z.B. das Tier mit Öl oder heißem Wachs beträufeln und warten, bis es dahingeschieden ist und von selbst locker lässt ... Gut gemeint, aber nicht empfehlenswert. Diese Taktik kann nämlich dazu führen, dass die Zecke während seines Todeskampfes gefährliche Erreger in unsere Wunde abgibt. Daher am besten die Pinzette zücken, möglichst dicht über der Haut ansetzen und den Übeltäter herausziehen oder -hebeln. Dabei bitte nicht quetschen! Keine Panik, wenn der Kopf in der Wunde bleibt. Meist fällt er nach einigen Tagen ganz von selbst heraus. Entzündet sich die Bissstelle, ist allerdings ein Besuch beim Hausarzt angesagt.

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4. Warum ist FSME so gefährlich?

Zecken übertragen bekannterweise die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die zur Entzündung des Gehirns und des Zentralnervensystems führt. Ihre ersten Symptome ähneln denen einer normalen Grippe: Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Nackensteifheit. FSME kann jedoch zu schweren bleibenden Schäden wie Lähmungen führen und im Extremfall sogar tödlich enden. Ist die Krankheit erst mal ausgebrochen, gibt es keine spezielle Heilbehandlung. Man kann nur versuchen, die Symptome so gut wie möglich zu lindern. Der einzig wirklich wirksame Schutz gegen die FSME-Erkrankung ist die vorbeugende Impfung.

5. Ab welchem Alter soll ich mein Kind impfen lassen?

Manche glauben, Kleinkinder hätten einen "natürlichen Impfschutz" gegen eine Infektion mit FSME. Das ist natürlich ein ausgemachter Blödsinn. Tatsächlich sind sie oft noch mehr gefährdet als Erwachsene - immerhin bewegen sie sich ja näher am Boden. Daher heißt es für die Kleinen ab dem 1. Lebensjahr ab zum Onkel Doktor und impfen lassen. Bis zum 16. Lebensjahr bekommen die Kids einen FSME-Impfstoff mit halber Dosis - der greift das Immunsystem des Kindes nicht an.

6. Wie oft soll ich mich impfen lassen?

Mit einem einzigen Stich ist es allerdings noch lang nicht getan. Die FSME-Impfung besteht aus drei Teilimpfungen, deren zweite 28 bis 90 Tage nach der ersten folgt. Die dritte Impfung ist nach neun bis zwölf Monaten - also rund einem Jahr - fällig. Danach muss der Schutz - bis zum 60. Lebensjahr - alle fünf Jahre aufgefrischt werden. Weil das Immunsystem im Alter schwächer wird, muss ab dem 60. Lebensjahr in Drei-Jahres-Abständen geimpft werden. Das Gute an der Sache: Die FSME-Impfung verspricht einen fast 100-prozentigen Schutz.

7. Welche Regionen Österreichs sind besonders FSME-belastet?

Nicht jeder Zeckenbiss ist gefährlich. Ob Sie an FSME erkranken, hängt davon ab, ob die Zecke den Virus in sich trägt. Das wiederum ist von Region zu Region unterschiedlich. Als Hochburg der FSME-Fälle gilt Oberösterreich. Auch in Tirol und Salzburg müssen Sie sich besonders in Acht nehmen. Gefahrengebiete sind auch die Steiermark, Kärnten und Niederösterreich, hier vor allem der Wienerwald. Weniger drastisch ist die Situation in Wien und dem Burgenland. In Tirol sollten Sie entlang dem Inntal und dem Zillertal Vorsicht walten lassen. In Vorarlberg wurde der erste FSME-Fall überhaupt erst im Jahr 2000 bekannt.

8. Was ist Borreliose?

Neben FSME kann ein Zeckenbiss auch Borreliose verursachen. Diese Infektionskrankheit verläuft in mehreren Stadien: Zunächst rötet und entzündet sich die Haut rund um die Einstichstelle. Die Rötung kann zwar innerhalb einiger Tage wieder abklingen, was aber noch lange nicht bedeutet, dass die Infektion abgeheilt ist. Noch Monate später können gravierende Probleme auftreten. Die Erkrankung befällt v.a. die Gelenke, Muskeln und Nerven. Es kann zu Herzrhythmusstörungen, Gelenks- und Bindehautentzündung bis hin zu neurologischen Krankheitsbildern kommen. Im Gegensatz zu FSME kann Borreliose wirksam behandelt werden, und zwar mit Antibiotika. Etwa jeder fünfte Zeckenbiss kann Borreliose auslösen, eine entsprechende Impfung gibt es in Europa jedoch noch nicht.

9. Wie werden FSME und Borreliose übertragen?

Während die FSME-Viren in den Speicheldrüsen der Zecke sitzen, befinden sich die so genannten Borrelien in deren Mitteldarm. Was bedeutet, dass die Zecke die FSME-Viren - sofern sie infiziert ist - gleich beim Biss auf das Opfer überträgt, die Borrelien dagegen erst zu einem späteren Zeitpunkt. Umso wichtiger ist es, die Zecke so schnell als möglich zu entfernen, damit die Übertragung der Borrelien gleich gar nicht erst stattfinden kann.

10. Wie viele FSME-Fälle gab es 2021?

Waren es 2012 noch 52 Erkrankungen, so kam es 2020 pandemiebedingt durch mehr Urlaube im Risikogebiet Österreich zu einem Rekordjahr mit 216 Fällen. Mit 128 FSME-Betroffenen lag der Wert im Jahr 2021 immer noch über dem langjährigen Mittel. Dabei gibt es ein Ost-West-Gefälle mit praktisch keinen Infektionen in Wien und im Burgenland sowie vielen Fällen in den "Hotspots" Oberösterreich, Tirol, Salzburg und der Steiermark. Ein tödlicher Ausgang nach einem Biss ist prinzipiell nicht auszuschließen. Daher: Lassen Sie sich impfen!

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