News Logo
ABO

Widerstandsfähiger gegen Stress

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min

©Getty Images
  1. home
  2. Leben
  3. Gesundheit

Claudia Traunmüller erforscht an der Uni Graz, wie Menschen besser mit ihren persönlichen Ressourcen umgehen können, um so stressresistenter zu werden

Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fühlt sich laut Umfragen gestresst. „Lange wurde der Fokus nur auf die Arbeitsbedingungen gelegt, um Stress zu reduzieren“, sagt Claudia Traunmüller, die sich am Institut für Psychologie der Universität Graz mit Stressdiagnostik und Ressourcenmanagement beschäftigt.

„Auswirkungen von Arbeitsbedingungen auf das psychische als auch physische Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und MItarbeiter zu untersuchen, ist extrem wichtig“, so die Psychologin. „Doch in großen, internationalen Betrieben gibt es oft Arbeitsanforderungen, die nicht optimal sind, sich jedoch kurz- und manchmal längerfristig nicht ändern lassen.“ Daher sei das eigene Ressourcenmanagment entscheidend.

Umfangreiche Stressdiagnostik

Claudia Traunmüller arbeitet eng mit Kooperationsfirmen zusammen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden einer Stressdiagnostik unterzogen. Dabei wird u. a. die körperliche Leistungsfähigkeit mithilfe einer Ergometrie bestimmt. Weiters liefert ein 24-Stunden-EKG Daten zu Anpassungsleistungen des Körpers sowie zur Schlafqualität. Haltung, Körperfett und Stresshormone im Blut fließen ebenso wie die Selbsteinschätzung der Personen in die Beurteilung ein.

„Unsere Aufgabe als Gesundheitspsychologen ist es nicht, über die Arbeitsbedingungen in der Firma zu urteilen. Vielmehr geben wir Empfehlungen, wie die Ressourcen der Menschen gestärkt werden können“, erklärt Traunmüller. Zudem werden aus den gesammelten Daten wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen.

Ein Ergebnis von Traunmüllers großangelegten Untersuchungen ist, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress besteht. So können Personen, die bei der Ergometrie 140 bis 160 Prozent der Soll-Leistungsfähigkeit erreichen, Stress deutlich besser abpuffern. Das bedeute, so die Psychologin: „Neben sozialen Kontakten und der Ernährung ist die körperliche Konstitution und Fitness unglaublich wichtig für die psychische Gesundheit.“

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr.03/2025 erschienen.

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER